Samstag, 13. April 2013

Zentralfriedhof - sterben in Wien


Hallo Leute!

Heute gibt es einen weiteren Bericht aus meinem neuen zu Hause...

Wien Zentralfriedhof
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^^^^^^^
Der Zentralfriedhof ist am besten mit der Straßenbahn 6 oder 71 zu erreichen - Haltestellen Zentralfriedhof Tor 1, 2 und 3. Er liegt draußen in Simmering.

Geschichte
^^^^^^^^^^
Errichtet wurde der Zentralfriedhof 1871 bis 74 nachdem die 5 communalen Friedhöfe zu klein wurden. Er ist der zweitgrößte Friedhof Europas mit insgesamt über 3 Millionen Toten, die dort begraben wurden.

Prominente Gräber
^^^^^^^^^^^
Die meisten Prominentengräber sind vor der Borromäus-Kirche unter den Ehrengräbern. Dort findet man auch die Bundespräsidentengruft wo insgesamt 6 österreichische Bundespräsidenten und deren Frauen begraben sind. 

Die prominenteste Grabstelle gehört sicher Ludwig van Beethoven. Er ist im Musikerhain unter anderem mit Hayden, Strauß und Schubert.

Auch unzählige Schauspieler sind unter den Ehrengräbern. Unter anderem hat mich das Grab von Theo Lingen (Der Direktor aus Pepe Paukerschreck und somit Idol meiner Kindheit) überrascht.

Auch Falco, der bekannte österreichische Musiker liegt - auch wenn ich ihn noch nicht gefunden habe - dort begraben.


Tiere
^^^^^^^^^^^^
Es ist wirklich irre, was man auf dem Friedhof für Tiere findet. Besonders im Bereich des alten jüdischen Friedhofs haben wir nicht nur mehrere Rehe gesehen, sondern auch einen Fasan, eine Katze und mehrere Enten angetroffen. Alles streunert dort herum, besonders im Bereich zwischen den Toren 1 und 2 wo die älteren Gräber liegen.



Konfessionelle Begräbnisstätten
^^^^^^^^^^^^^^
Auf dem Wiener Friedhof gibt es mehrere konfessionelle Regionen: Neben zwei jüdischen (alt und neu) und einer protestantischen Sektion gibt es mehrere orthodoxe, eine islamische und sogar eine buddhistische Sektion. Das finde ich super interessant, besonders weil man mehrere Beerdigungskulturen direkt nebeneinander sehen kann. Neben den traditionell mit weißen Kieseln belegten jüdischen Gräbern sieht man direkt buddhistische Gebetsfahnen usw.




Gedenkstätten
^^^^^^^^^^^^^^
Man findet dort auch mehrere Gedenkstätten für Opfer der KZs und der Nazidiktatur, mehrere Kriegsgräbersektionen (russisch, italienisch, rumänisch u.s.w.), eine Gedenkstätte für die Opfer der Revolution von 1848 und es gibt eine Gedenkstätte für alle Körperspender der Wiener Anatomie.


Fazit
^^^^^^^^^^^^^^
Der Wiener Zentralfriedhof hat mich als Sehenswürdigkeit zunächst verwundert, da ich immer dachte, Friedhöfe sind gruselig. Hier jedoch kann man stundenlang flanieren, merkwürdige Grabstätten entdecken, die vermutlich teils weit mehr als ein Einfamilienhaus gekostet haben. 

Wir waren sogar schon zweimal dort und haben dennoch bei weitem nicht alles gesehen. Und, was ich vor allem spannend finde, man hat dort wirklich Ruhe. Obwohl viele Leute gerade bei den Ehrengräbern rumlaufen, fühlt man sich nie so, als wäre man beispielsweise am Stephansdom. Dort findet man seine Ruhe. Und dieser Friedhof strahlt wirklich etwas aus, riesig wie er ist, man entdeckt immer etwas Neues.

Also mein absoluter Ratschlag - Fahrt dort hin...!

In diesem Sinne

Eure Anke 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen