Dienstag, 14. Mai 2013

Kohlmarkt - Exclusive shopping

Hallo Leute!

Heute stelle ich euch mal wieder eine sehr sehenswerte Straße in Wien vor...

Kohlmarkt
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Lage
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Der Kohlmarkt führt vom Graben zum Michaelerplatz und somit zum Eingang der Hofburg. Man gelangt dort am besten mit der U3 (Herrengasse oder Stephansplatz) dorthin oder mit verschiedenen Straßenbahnen, die am Burgring halten (z.B. 1, 2, 71).


Geschichte
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Schon als Wien das römische Lager Vindobona war, war der Kohlmarkt beschrieben. Damals lag dort das südwestliche Stadttor. Ab dem 13. Jahrhundert wurde hier Holzkohle verkauft.

Als dann die Hofburg errichtet wurde, siedelten sich hier unzählige exklusive Hoflieferanten an. Das erkennt man noch heute.

Schon vom Graben aus sieht man die schnurgerade Strecke bis zum Michaelerplatz und zum Michaelertor der Hofburg.







Geschäfte
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Am Kohlmarkt darf man weder H&M noch C&A erwarten. Hier sind ausschließlich die exklusivsten Geschäfte angesiedelt. An den meisten Läden steht noch heute "k&k Hoflieferant", ein Prädikat, was heute noch sehr hoch gehandelt wird.


Souvenirläden sind in Wien einfach ÜBERALL



Geschäfte mit großer Tradition wie die Gold- und Silberschmiede Rozet und Fischmeister bestehen bereits seit 1770


Wenn man hier entlang läuft, bekommt man schnell viel Respekt. Vor beinahe jedem 3. Geschäft stehen durchtrainierte Sicherheitsleute, die verhindern, dass man in Geschäfte reinkommt, wenn man nicht so aussieht, als würde man zahlen können.

Witzig ist vor allem, wenn man rückwärts auf ein Geschäft zugeht, um den Laden gegenüber zu fotografieren. Einmal ging plötzlich die Tür hinter mir auf - allerdings als man meine Jeans und Sneaker sah, ging die Tür wieder zu.

Man findet hier unter anderem Cartier, Tiffanys, Tommy Hilfiger oder auch Burberry.


Fazit
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Die Straße ist nur 500 m lang und ständig voll mit Menschen. Es macht mir riesigen Spaß, hier zu flanieren, auch wenn ich nur einmal in einem Geschäft drinnen war, nämlich in einem Souvenir-Laden. Das liegt aber hauptsächlich daran, dass ich nicht so sehr auf Gucci und Prada stehe. Alleine der Blick vom Graben in Richtung Michaelertor ist sehr eindrucksvoll. Am Ende der Straße sieht man deutlich die riesige grüne Kuppel und den Eingang in die Hofburg.

Alleine an der Atmosphäre merkt man, wie viele altehrwürdige Geschäfte hier einst waren. Irgendwie hat man bei vielen Läden das Gefühl, Sissi persönlich käme gleich aus der Tür, voll bepackt mit neuen Klamotten.

Ich empfinde diese Straße wirklich als sehr sehenswert, nicht nur wenn man luxuriös shoppen will, sondern auch, wenn man einfach nur mal ein bisschen Wiener Atmosphäre schnuppern will.

Von mir gibt es 5 Sterne!

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 8. Mai 2013

Wien von oben - Jubiläumswarte



Hallo Leute!

Heute stelle ich euch ein tolles Ziel für eine Wanderung vor, von wo aus man einen tollen Überblick über die Stadt bekommt, die ich so sehr liebgewonnen habe...


Jubiläumswarte
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Lage
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Die Jubiläumswarte liegt auf dem 449 m hohen Satzberg im 14. Wiener Gemeindebezirk Hietzing. Am besten kommt man dort hin, wenn man dem Wanderweg 4 der Stadt Wien folgt. Es fährt auch 3x am Tag ein Bus dort hoch: Die 52 B fährt von der Feuerwache am Steinhof gegen 9, gegen 13 Uhr und gegen 17:30 Uhr nach oben.


Geschichte
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Die Geschichte der Jubiläumswarte begann - wie so vieles - 1898 mit dem 50. Thronjubiläum des Kaisers Franz Josef. Damals wurde ja u.a. auch das Riesenrad gebaut. Damals wurde hier auf der Vogeltennwiese ein Holzturm aufgestellt, der aber alsbald durch einen Sturm zerstört wurde. Im gleichen Jahr stand ein 27 m hoher Turm im Prater, den die Ottakringer nach der Jubiläumsausstellung kauften und dort aufstellten, wo die ursprüngliche Holzkonstruktion stand. Im 2. Weltkrieg allerdings verfiel die Konstruktion derartig, dass man sie in den 50ern abriss und dort einen Turm aus Beton hinstellte, der bis heute bestand hat.

Die Jubiläumswarte heute
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 Die Jubiläumswarte heute sieht ein bisschen aus, wie eine überdimensionale Schraube. Man hat einen 31 m hohen Betonturm, an deren oberen Plattform zahlreiche Sendeantennen hängen. Nach oben kommt man über etwa 160 Stufen, die sich schraubenartig um den Turm herum drehen. Dabei gibt es aber immer nach etwa 30 Stufen eine Verbreiterung, so dass man schon weiter unten schauen kann und sich nicht auf den Stufen im Weg steht. 

Die Jubiläumswarte

Auf der oberen Plattform gibt es viele Hinweisschilder zur Orientierung, was man gerade in der Richtung sieht, etwa den Stephansdom oder die UNO City, aber auch weiter entfernte Dinge, die bei klarem Wetter zu sehen sind, wie die weißen Karpathen.

Ausblick
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Der Ausblick von hier oben ist nur mit einem Wort zu beschreiben: Grandios. Auf der einen Seite, Richtung Osten, liegt einem die gesamte Stadt zu Füßen. Bei gutem Wetter schaut man bis zum Flughafen Schwechat und noch viel weiter. Richtung Westen sieht man die Gipfel des Wiener Waldes.

Kaum kommt man auf der oberen Plattform an, liegt einem die ganze österreichische Hauptstadt zu Füßen. Als Wiener beginnt man schnell, nach Orientierungspunkten zu suchen.

Ausblick Richtung City

Im Vordergrund: Kirche am Steinhof (goldene Kuppel). Im Grünen: Schloss Schönbrunn mit Gloriette

UNO City und Donauturm
Überblick über die Stadt

Blick in den Wiener Wald


 Richtung Südwesten sieht man die Gipfel des Kahlenberges (mit Sendeantenne) und des Leopoldsberges (etwas unterhalb). Hier fand 1683 die Entscheidungsschlacht der Wiener gegen die Türken statt. Im Sommer ist hier ein beliebtes Ausflugsziel für Wiener.

Kahlenberg und Leopoldsberg

Der Blick ist wahrlich beeindruckend, es wäre bei klarerem Wetter sicher noch besser gewesen, aber man konnte wirklich über die ganze Stadt schauen. Ich habe dort oben einige Zeit verbracht, weil ich es so witzig fand, zahlreichen Wienern beim Orientierungspunkte suchen zuzuschauen - meist gesucht aber nicht gefunden übrigens: Die Gasometer in Simmering.


Fazit
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Mit Sicherheit ist die Jubiläumswarte kein Ziel für einen 4-Tage-Wien Trip. Wenn man allerdings in Wien schon alles kennt und sich langweilt, oder wenn man eine wirklich schöne Wanderung machen will (Stadtwanderweg 4), ist die Jubiläumswarte wirklich sehr empfehlenswert, alleine schon aufgrund des wirklich sehr beeindruckenden Ausblicks, der bis zu 75 km reichen soll. Allerdings - und das will ich betonen - sollte man das ganze wirklich nur bei einigermaßem klaren Wetter starten, weil es doch schade ist, wenn man dann den Berg und den Turm erklommen hat, und dann nix sieht.

Von mir kriegt dieser wirklich gigantische Blick klare 5 Sterne!

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 3. Mai 2013

Meine lieben Habsburger

Hallo Leute!

Seit ich in Wien lebe, habe ich einen gewissen Spaß an Geschichte entwickelt. Natürlich haben es mir hierbei besonders die Habsburger besonders angetan, hat doch keine andere Familie das Stadtbild so geprägt wie die Kaiser von Österreich....


Die Welt der Habsburger
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Daten
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Titel: Die Welt der Habsburger - Glanz und Tragik eines europäischen Herrscherhauses
Herausgeber: Dietmar Pieper, Johannes Saltzwedel
Verlag: Goldmann
ISBN: 3442102324
Preis: 9,90€ (D); 10,30€ (A)


Inhalt
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Erzählt wird die Geschichte der Habsburger beginnend auf der Habichtsburg in Aargau (Schweiz) bis zum Herrscher und Kaiser von Österreich. Dabei wird alles erzählt, von der glücklosen Liebe, den vielen sterbenden Kindern aufgrund massiver Inzucht. Es werden die Geschichten aller wichtiger Kaiser erzählt, die Geschichte von Leopold I. der die Türken besiegte. Die Geschichte von Maria Theresia, die hier heute noch extrem verehrt wird und die mit ihren 10 überlebenden Kindern teils sogar scherzhaft als "Mama Österreich" bezeichnet wird. Natürlich wird auch die Geschichte von der unglücklichen Sisi und Kaiser Franz Josef erzählt, die Affäre Maierling (der Selbstmord Sisis Sohnes Erzherzog Rudolf) wird dabei genauso beschrieben wie die exzessive Sportsucht der Kaiserin.

In einzelnen Beiträgen werden auch Geschichten erzählt, wie einzelne Herrscher das heutige Österreich, zum Beispiel das Schulsystem, beeinflusst haben. Auch wichtige Ereignisse werden beschrieben, wie der Wiener Kongress, der die Habsburger mal wieder in den Fokus Europas gesetzt hat.

Ein besonderer Fokus ist auf Maria Theresia gelegt, die im Klinsch mit Friedrich II. zahlreiche Kriege führte und die Geschicke Österreichs lenkte, ohne offiziell den Titel Kaiserin zu tragen (das wurde ihr Mann Franz I. Stephan) und ihr Sohn Karl. Doch hielt sie die Zügel immer in der Hand.


Aufmachung
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Die Artikel sind alle historisch sehr fundiert und vermitteln das Wissen, was man braucht, um die Habsburger und ihre Zeit zu verstehen, auch für historische Laien. Man muss sich nicht wirklich auskennen, das Buch ist an sich leichte Kost und liest sich sehr flüssig. Ich habe nicht einmal eine Woche gebraucht. Die Texte sind außerdem sehr eingängig. Das einzige, was mir nicht so zusagt, sind gelegentliche Sprünge in der Zeitachse, nach vorne genauso wie nach hinten. Man muss sich quasi jedesmal zeitlich neu orientieren, wenn man ein neues Kapitel aufschlägt. War man schon beim Wiener Kongress, ist man plötzlich wieder bei Maria Theresia.

Ein weiterer Fokus liegt auf Karl V., Habsburger Herrscher in Spanien.

Beim Ordnen hilft die einzige Illustration, ein zweigeteilter Stammbaum mit farbigen Abbildern aller Kaiser und wichtigen Figuren.


Fazit
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Für echte Fans der Habsburger ist dieses Buch ein absolutes Muss. Es ist keine schwermütige Literatur, es lässt sich super flüssig lesen. Man bekommt einen schnellen Einblick zu allen wichtigen Figuren und Schritte in der Geschichte der Habsburger, beginnend in einer kleinen Burg in der Schweiz bis hin zum Ende im 1. Weltkrieg.

Diese Familie hat Wien zu dem gemacht, was es heute ist. Alles mögliche wurde nach Vorstellungen von Franz Josef umgebaut, Es gibt quasi keinen Bezirk, wo man keine Spuren der Habsburger findet. Auch in ganz Europa sind die Habsburger bekannt. Sie haben Geschichte gemacht, die Geschicke ganz Europas gelenkt. Sie haben ihre Welt bestimmt. Noch heute kommen Touristen aus Japan oder auch aus China nach Wien, um die Bauwerke der Habsburger zu bestaunen, ohne recht zu wissen, wer sie überhaupt waren. Mit diesem Buch bekommt man eine optimale Vorstellung dieses Herrscherhauses.

Von mir bekommt dieses Buch 4 Sterne. Der einzige Mangel ist, dass das ganze teils Sprünge in der Chronik macht, vorwärts wie auch rückwärts, was manchmal ein kleines bisschen irritierend ist.

In diesem Sinne

Eure Anke


Einen Link zu dem Buch gibt es hier...

 

Donnerstag, 2. Mai 2013

Durch den schönen Schwarzenbergpark und die Hameau

Hallo Leute!

Wiener wandern sehr gerne. Kaum eine Metropole bietet die Möglichkeit, mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln schnell in Wandergebiete zu kommen.

Besonders in Wien sind die 12 Stadtwanderwege. Einen davon stelle ich euch heute vor...


Stadtwanderweg 3 - Hameau
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Erreichbarkeit
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Wie bereits gesagt, die Stadtwanderwege sind optimal erreichbar. Der 3er beginnt in Neuwaldegg an der Endhaltestelle der Straßenbahn 43, die am Schottentor und in der Alser Straße an die Wiener U-Bahn angeschlossen ist.


Der Weg
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Der Weg führt anfangs bergan und dann schnurgerade quer durch den Schwarzenbergpark. Dann geht es in steilen Serpentinen den Berg rauf. Dann führt der Weg durch den Kierlinger Forst und ein Stück entlang der Höhenstraße, die man auch passiert. Man streift kurz den 19. Bezirk (Döbling) und dann durch eine kurze Passage durch den Wald, erreicht man dann erneut Neuwaldegg im 17. Bezirk und somit den Ausgangspunkt.


Laut GPS hat man dabei eine Wegstrecke von 10,2 km und rund 280 Höhenmeter zurückgelegt.



Beschaffenheit der Wege
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Die Wege sind alle absolut TOP. Sie sind breit und sauber, meistens mit Kies ausgelegt, teilweise sogar geteert. Nur wenige Teile der Strecke, besonders zwischen Döbling und Neuwaldegg sind Waldboden. Der Weg ist bei Sonne perfekt zu begehen, auch bei Nässe sollte es keine Probleme geben. Das einzige, was ich nicht so dolle fand, war dass man den Weg stark mit Mountainbikern teilen muss. Ich meine, ich habe nichts gegen normale Mountainbiker, allerdings kann das besonders Downhill gefährlich werden, wenn die Radfahrer schnell von hinten ankommen und sich nicht bemerkbar machen. Einem Wanderer vor uns wäre das beinahe zum Verhängnis geworden. Das fand ich irgendwie ein bisschen Schade.


Beschilderung der Wege
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Die Stadtwanderwege sind alle perfekt beschildert. Dieser ist an absolut jeder Kreuzung mit einem Holzschild mit weißer Schrift "Stadtwanderweg 3" und dem Wiener Wappen beschildert. Diese Schilder sind weder zu übersehen, noch könnte man sich da verlaufen.




Aufkommen an einem Feiertag
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Natürlich sind die Wiener Wanderwege sehr beliebt. Auf diesem Weg war man nicht alleine, wir waren am 1. Mai bei perfektem Wetter (25 Grad und Sonne) unterwegs. Vor allem im Schwarzenbergpark war viel los, viele Familien mit Kindern waren zum Grillen unterwegs. Nach dem Schwarzenbergpark ging es dann. Wir hatten zwar immer Wanderer in Sicht- aber niemals in Hörweite.




Rast
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Wir haben einen Radler beim Alleebeisl getrunken. Ein großes kostet 3€. Ansonsten gibt es überall Rastplätze für ein Picknick. Die Bänke im Schwarzenbergpark sind etwas älter und weniger bequem, weiter auf dem Weg gibt es dann große Picknickplätze.



Fazit
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Wir haben für die 10 km gut 3 Stunden gebraucht. Man muss weder besonders trittsicher noch besonders trainiert sein. Der Anstieg ist zwar nicht gerade was für Leute ohne Kondition, ich kam oben mit leicht errötetem Kopf an, aber gerade die perfekt ausgebauten Wege machen das Wandern leicht, so dass man durchaus Kinder mitnehmen kann. Sogar ein Kinderwagen sollte keine riesen Probleme bereiten. Für echte Alpinisten ist es vielleicht eher ein kleiner Spaziergang.

Die Wege sind absolut perfekt ausgebaut, man kann sich nicht verlaufen, da an absolut jeder Kreuzung ein Hinweisschild steht. Man kann ohne Probleme auch bei schlechtem Wetter wandern.

Der Weg ist angenehm abwechslungsreich. Er geht anfangs durch einen angelegten Park, dann am Waldrand entlang und durch den Wald, sehr kleine Anteile sind in bewohntem Gebiet.

Für diesen tollen Wanderweg gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke


Wanderbücher über Wien gibt es hier:

Mittwoch, 1. Mai 2013

Na so schlimm sind die Ösis nun auch nicht...

Hallo Leute!

Heute stelle ich euch mal wieder ein Buch vor. Wie ihr wisst, wohnen wir seit Mai 2012 in Wien. Darum sind wir von echten Österreichern umgeben. Da mein Freund den Titel witzig fand, schenkte er mir dieses Buch zu Weihnachten...


Darum nerven Österreicher
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Daten
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Autor: Walter Lendl
Verlag: Piper
ISBN: 3492253539
Preis: 8,99€


Autor
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Walter Lendl ist in der Steiermark geboren. Dann ging er von Wien nach Deutschland und lebt dort seit einigen Jahren in  Berlin und arbeitet als Journalist. Neben seinem Werk über die Österreicher schreibte er auch ein Buch mit dem Titel "Achtung, freilaufende Berliner!: Alles, was Sie wissen müssen, wenn Sie sich in die Hauptstadt wagen".


Inhalt
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Walter Lendl stellt uns sämtliche Eigenheiten seiner Landsleute vor. Dabei geht er nicht nur auf das Bild, was Deutsche über Österreicher haben, ein, sondern auch umgekehrt und im Zentrum steht dabei, wie der Österreicher sich selbst sieht oder auch, wie sich die Österreicher untereinander sehen.

Er lässt dabei kein Klischeethema aus. Vom Essen über die Sprache bis hin zur Passage der Deutschen nach Italien ist alles dabei. Von "Küss die Hand" bis hin zum Apres-Ski alles ist dabei. Auch ein Thema, was ich nicht beurteilen kann - Ösis beim Sex ist dabei genauso wie die Tendenz, dass Österreicher alles "Bewahren" wollen.

Das für mich spannendste Thema ist die Prominenz. Der Österreicher rastet nämlich aus, wenn mal einer von Ihnen irgendwo außerhalb bekannt wird (im vergangenen Jahr habe ich die Hysterie um Felix Baumgartner und Christoph Waltz mitbekommen).


Fazit
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Also ganz ehrlich, bei dem Titel habe ich ein Buch erwartet, was zum Brüllen komisch ist. Ich meine, klar, bekommt mich der Autor das eine oder andere Mal zum Schmunzeln, weil ich schon Situationen erlebt habe, wo ich gedacht habe: Jo, genau so isses. Aber im Großen und Ganzen spielt der Autor eigentlich ausschließlich mit Klischees, die wohl jeder "Piefke" kennt. Eine wirkliche Satiere habe ich fast gar nicht erkennen können.

Das Buch ist amüsant, wenn man es in kleinen Portionen liest. Es bringt einen auch gelegentlich zum Schmunzeln, manche Gewohnheiten der Österreicher sind aber auch zu ausgiebig dargestellt, so dass es schon wieder langweilig wird. Außerdem hat man das Gefühl, dass jeder Österreicher ein einziges böses Klischee ist und so ist es nun einmal definitiv nicht.

Das Buch ist wohl informativ für einen Japaner, der das erste Mal von Österreich hört. Auch lustig wird es für ihn sein, aber für einen Deutschen, der schonmal in Österreich im Urlaub war, ist es eher öde. Ich war insgesamt eher enttäuscht. Der Titel hat so viel mehr versprochen als er halten konnte. Die echten Pointen fehlen leider... Schade!

In diesem Sinne

Eure Anke
 Wer das Buch trotzdem lesen will, findet unten den Link.

 

Ein riesiges Denkmal

Hallo Leute!

Heute gibt es mal wieder ganz interessantes aus dem schönen Wien...

Die Pestsäule
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Lage
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Die Pestsäule liegt quasi im Zentrum des ersten Bezirks. Geht man vom Stephansplatz auf dem Graben in Richtung Hofburg, fällt einem gleich ein riesiges Denkmal mit einer goldenen Haube auf. Wie hoch sie genau ist, kann ich nicht sagen. Sie ist aber nur knapp niedriger als die umliegenden Gebäude, ist also eigentlich nicht zu übersehen. Sie liegt etwa auf der Hälfte der berühmten Prachtstraße, auf Höhe des Petersplatzes.


Geschichte
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Errichtet wurde die Pestsäule nach 1679, nachdem die Stadt mal wieder von einer großen Pestepidemie getroffen wurde. Wie so häufig war es der Kaiser, der aus der Stadt floh und versprach ein Denkmal dem Pestheiligen zu widmen. Diesmal war es Leopold I. Kaiser Karl ließ nach einer Pestepidemie gleich eine ganze Kirche bauen - die berühmte Karlskirche am Karlsplatz.

Zahlreiche Bildhauer, darunter der berühmte Johann Bernhard Fischer von Erlach waren beteiligt, bis die Säule 1793 endlich geweiht werden konnte.


Architektur und Ikonografie
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Pestsäule am Graben

Die Pestsäule stellt eines der ersten Kunstwerke des Hochbarock dar.

Wie so oft, wird der Kaiser ins Zentrum gestellt, der sowohl die Pest 1679 als auch die 2. Türkenbelagerung 1683 (Schlacht am Kahlenberg) abwenden konnte - all das nur durch seine Frömmigkeit und sein Gebet.

Das ganze wird in 3 Stufen eingeteilt. Der Sockel ist den Menschen gewidmet. Natürlich steht am oberen Rand Leopold I., der seine Fürbitte hält. In der Mitte stehen die Engel als Vermittler zwischen Gott und den Menschen. Als Haube schließlich, in glänzendem Gold, ist die heilige Dreifaltigkeit dargestellt.

Außerdem sind die verschiedenen Flügel noch mit vergoldeten Wappen aller zum Kaiserreich gehörenden Gebiete verziert.

Des weiteren gibt es unzählige lateinische Inschriften, die grob den Kaiser loben und grob gesagt seine Dankbarkeit und seine Demut gegenüber Gott ausdrücken sollen.


Fazit
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Ich persönlich finde diese Säule absolut grandios. Einen näheren Blick ist sie auf alle Fälle wert, weil sie die gesamte, zugegebenermaßen bewegte, Geschichte von Leopold I. sehr schön darstellt und das in einer künstlerischen Meisterleistung, die seines gleichen sucht. Ich habe jedenfalls in keiner Stadt eine derartig detailgetreue barocke Säule gesehen, an der ich jedes Mal, wenn ich daran vorbeigehe, etwas Neues entdecke.

Viele Touristen eilen an ihr vorbei, um zur Hofburg, zum Dom oder in das nächste Cafe zu gelangen. Ich jedoch finde, dass diese Säule - trotz der Prachtbauten rundum - einem sofort ins Auge springt. Man sollte sich einfach fesseln lassen von der barocken Herrscherdarstellung. Ich meine, natürlich hing es nicht alleine vom Gebet ab, dass die Wiener die Türken besiegten, sondern auch durch die Hilfe diverser Völker rundum. Und natürlich hat Leopolds Gebet die Pest nicht alleine besiegt. Aber sowas gehört nun einmal zum Thema im Barock.

Man sollte sich die Säule genau anschauen, nicht nur daran vorbeigehen, auch aufgrund der netten Straßenmusiker, die gelegentlich an ihrem Fuße Musik machen.


Harfinist am Fuße der Pestsäule


In diesem Sinne

Eure Anke