Samstag, 31. August 2013

Gerngross - Shoooooooooooping

Hallo Leute!

Heute gibt es einen weiteren Bericht zu meiner neuen Heimat. Diesmal geht es um das Lieblingsthema der Frauen... Shooooooooooooooooooping.

Einkaufszentrum Wien Gerngross
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Lage
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Das Einkaufzentrum liegt direkt an der Mariahilfer Straße. Mit der U-Bahn nimmt man die U3 bis zur Neubaugasse und ist direkt dort. Das ganze liegt im 7. Gemeindebezirk Neubau. Parkplätze gibt es vor Ort ausreichend, es ist ein großes Parkhaus vorhanden.

Kaufhaus Gerngross



Geschäfte
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Zwei Etagen werden komplett von einem großen Saturn ausgefüllt. Der ist im Prinzip genau wie in Deutschland. Da brauche ich denke ich nicht viel erzählen.

Die Etage darunter füllt Sports Experts, ein großes Sportgeschäft, bei dem man u.a. auch Mountainbikes und im Winter sicher auch Skier kaufen kann. Der Laden entspricht in etwa Sportscheck oder Karstadt Sports in Deutschland, also wirklich alles, was das Sportlerherz begehrt.

Für das leibliche Wohl wird in mehreren kleinen Läden gesorgt. Ich war bisher nur im Cafe Daylounge. Dort bekommt man Getränke und Snacks zu normalen (etwas überhöhten) Kaufhauspreisen. Das ganze ist ein wenig loungig aufgebaut mit bequemen Sesseln, die ein bisschen was von den 70ern haben. Sehr nett und sehr retrolastig.

Der Rest wird von so etwas gefüllt, was wir in Deutschland unter Karstadt kennen, nur vielleicht ein bisschen luxoriöser. Es gibt eine Etage, die im Wesentlichen für Kinder da ist, also Kinderkleidung, Spielzeug usw. Dann gibt es eine Etage mit Bekleidung für Damen und Herren. Dort gibt es im Wesentlichen Markenkleidung (Esprit, Desigual, Marionaud oder Triumph usw.).

Im Erdgeschoss schließlich ist Parfumerie, Es gibt dort aber auch Töpfe und Pfannen sowie einen Koffershop. Man findet hier auch ein kleines Reisebüro.


Fazit
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Dank seiner guten Erreichbarkeit ist das Einkaufshaus Gerngross für mich wirklich nett. Ich steige fast im Haus in die U-Bahn und steige dort im Keller wieder aus. Der verkehrstechnische Anschluss ist wirklich optimal.

Von mir wurden bisher im Wesentlichen das Sportgeschäft und der Saturn genutzt und die haben wirklich OK-Preise, vergleichbar mit einem durchschnittlichen deutschen Sportgeschäft.

Das Kaufhaus an sich ist eventuell ein bisschen spezieller. Da es dort nur teure Markenkleidung gibt - wobei die Preise dafür an sich schon normal sind - ist es eher für mich was zum Gucken aber nicht zum Kaufen.

Das Kaufhaus ist super gut sortiert, man findet sich schnell zurecht und braucht keine große Suchaktionen. Alles ist gut über Rolltreppen zu erreichen.

Die Einkaufsatmosphäre ist schon gehoben, schließlich befindet man sich in einem bekannten Wiener Kaufhaus und nicht in irgendeiner Ramschkette.

Mir gefällt das Kaufhaus wirklich gut, daher gibt es 4 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke






Nice Rice - Das vegetarische Cafe

Hallo Leute!

Wenn man durch Wien läuft, findet man allerhand verschiedene Cafes. Ein ganz spezielles, was ich kürzlich gefunden habe, ist das Nice Rice in der Mariahilferstraße.


Nice Rice
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Lage
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Das Nice Rice ist im 6. Bezirk an der Mariahilferstraße. Allerdings liegt es nicht direkt an der Mahü, sondern im Raimundhof. Das ist eine kleine Passage, die etwas Richtung Innenstadt im Bereich des Kaufhaus Gerngross liegt.

Kontakt
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Mariahilfer Strasse 45 Top 49
im Raimundhof
1060 Wien
Tel: 01 / 586 28 39
E-Mail: mail@nicerice.at

Öffnungszeiten
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Mo-Sa 10-19 Uhr. An Sonn- und Feiertagen geschlossen.


Ambiente
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Man geht durch eine kleine Passage. Das Cafe liegt in einem kleinen, sonnigen Hinterhof. Man fühlt sich gleich fernab des Trubels der immer belebten Mariahilferstraße. Hier ist wirklich nicht viel los. Und dennoch fühlt man sich gleich wohl. Es ist ein nettes kleines Cafe mit einem gewissen alternativen Charme.






Essen und Getränke
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Wir waren zum Kaffee dort. Die Preise sind im Vergleich zur nicht gerade fernen Mariahilferstraße wirklich gut. Die Melange kostet etwa 1€ weniger (2,80€) und kommt mit einem großen Glas Leitungswasser. Normalerweise bekommt man immer gratis ein kleines Glas, in den Kaffeehäusern im 1. Bezirk teils gar nicht mehr. Kuchen gibt es 2 Sorten, beide mit Bio-Produkten gemacht. Einen Dinkel-Waldbeeren- und einen Dinkel-Pfirsich-Kuchen. Beide kosten 3,50€. Das klingt erstmal viel, wenn man sich aber das Bild anschaut, sieht man, dass man dafür wirklich etwas bekommt. Das ganze ist super dekoriert und macht gleich Lust darauf.


Dinkel-Waldbeer-Kuchen (3,50€)


Die normalen Speisen sind alle vegetarisch und kosten zwischen 9 und 15€. Wir werden bald zurückkommen, um auch das mal auszutesten.


Fazit
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Wenn einen der etwas alternative Flair nicht stört, ist das Nice Rice ein echter Geheimtipp. Genial ist es vor allem, dass man nach dem Shopping hier entspannen kann. Das Cafe ist in einem ruhigen Hinterhof, nur etwa 20 m von der belebten Fussgängerzone entfernt, und dennoch will man hier einfach sitzenbleiben, man sitzt nicht mitten im Strom der Shopper, es guckt einem nicht ständig einer auf den Tisch.

Die Preise sind einfach super, 2,80€ für die Melange sind im Vergleich für den Bereich der Mariahilferstraße wirklich toll.

Wir werden hier nach dem Shopping jetzt öfter unsere Melange genießen und ganz bald wieder herkommen, um die Speisen des Restaurants zu testen.

In diesem Sinne

Eure Anke

Schatzkammer... Eingang zum Tresor der Habsburger...

Hallo Leute!

Trotz des schönen Wetters habe ich gestern mal wieder einen kleinen Abstecher ins Museum gemacht. In der Hofburg befindet sich nämlich eine Außenstelle des Kunsthistorischen Museums.

Kaiserliche Schatzkammer
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Lage
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Die Schatzkammer liegt in einem Seitentrakt der Hofburg, nahe der Burgkapelle. Am besten gelangt man über die Ringstraße (U2/U3 Volkstheater oder Herrengasse) dorthin oder mit den Straßenbahnen D, 71, 1 (Station Burgring). Auto- bzw. Parkplatztechnisch habe ich keine Erfahrungen, das ist im 1. Bezirk aber immer ein bisschen kritisch, ich würde es vermeiden.

Kontakt
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Tel.: Tel. +43 1 525 24 - 0
info@khm.at

Eintrittspreise
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Erwachsene: 12€
Wien-Karte: 11€
Ermäßigt: 9€
Gruppen ab 10 Personen: 8€

Wer länger in Wien ist, sollte sich überlegen, für 34€ eine Jahreskarte des KHM anzuschaffen, mit der man insgesamt 7 Museen besuchen kann und dabei ordentlich an Eintritt spart. Das lohnt in der Regel schon alleine für das KHM, das wir dieses Jahr schon 4x besucht haben (Einzeleintritt 14€).


Öffnungszeiten
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Die Schatzkammer ist täglich außer Dienstag von 9 bis 17.30 Uhr geöffnet.


Ausstellung
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Ausgestellt werden im wesentlichen weltliche und geistliche Schmuckstücke aus dem Besitz der Habsburger. Die Ausstellung ist zweigeteilt. Erst wird man durch den weltlichen Bereich geführt. Dabei werden verschiedene Kronen und Krönungsornate gezeigt, darunter die österreichischen Reichsinsignien (siehe Bild). 



Österreichische Reichsinsignien




Ein weiterer wichtiger Bereich ist der Orden des goldenen Vlies und das Burgundinische Erbe, das nachdem Maria von Burgund den späteren Kaiser Maximilian I. heiratete, in die Hände der Habsburger kam. Im Bild sieht man Ornate zweier Erwachsener und eines Kindes aus dem Orden des Goldenen Vlies. Außerdem werden hier verschiedene Orden und Ornate gezeigt.




Gezeigt werden außerdem verschiedene Kleinodien aus dem Hause Lothringen-Habsburg, etwa die Wiege von Napoleon-Franz oder das Ainkhürn und die Archatschale. Das Ainkhürn ist ein Narwal-Zahn, der zunächst fälschlicherweise für das Horn eines Einhorns gehalten wurde. Beide gelten als unveräußerliche Erbstücke des Hauses Habsburg, seit sie von den Kindern Ferdinands I. als zu wertvoll befunden wurden, um sie einem von ihnen zu übergeben. Seit 1564 ist daher urkundlich festgehalten, dass beide Stücke nicht veräußert werden dürfen.

Archatschale

Ainkhürn
In der geistlichen Schatzkammer schließlich findet man hauptsächlich wertvolle Messgeschirre und kleine Altäre, Kruzifixe und Reliquien aus dem Besitz der Habsburger.


Mein Eindruck
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Schon beim Eingang merkt man, man geht jetzt in eine andere, sehr wertvolle Welt. Durch dicke Panzertüren (siehe Bild) kommt man zur Ticketkontrolle. Ich gab meinen Ausweis und meine Jahreskarte hin und war sogleich in einem Tresor. Das Museum ist relativ duster, vermutlich vertragen sich die Ausstellungsstücke, die teils aus dem 10. Jahrhundert stammen, nicht mit besserem Licht. Auch die Luft ist genau wie man sich die Luft in einem Tresor oder einer Schatzkammer vorstellt. Nun waren die Außentemperaturen bei ca. 28 Grad und so war es dann doch recht stickig in den Räumen, die für mich überraschend schlecht belüftet waren.

Man fühlt sich gleich irgendwie wie in einer anderen Welt


Dennoch war ich von der Schatzkammer der Habsburger durchaus angetan, sah man doch schließlich Dinge wie Krönungsornate und Kronen, die doch mit einer Geschichte verbunden sind. Die Thronwiege eines Erzherzogs, zahllose Reliquien, alles in einem kleinen Museum.

Wenn man mich fragen würde, ob das Museum zu einem Wien-Pflichtprogramm gehört, würde ich sagen, ja, wenn das Wetter schlecht ist, kann man schon einmal einen Blick riskieren. 12€ sind in Wien ja bei allem, was mit den Habsburgern zu tun hat, fast schon Standard. Das Museumskonzept an sich ist OK, in einem Tresor muss es ja dunkel und stickig sein. Ich würde ca. 1-1,5 Stunden für den Besuch kalkulieren, ich war mittwochs nachmittags da, viel los war nicht.

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 30. August 2013

Maria-Theresien-Platz: Die Schwiegermutter Europas wacht über Kultur und Natur

Hallo Leute!

Heute stelle ich euch mal wieder einen meiner Lieblingsplätze in meiner traumhaft schönen Heimatstadt Wien vor...


Maria-Theresien-Platz
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Lage
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Der Maria-Theresien-Platz liegt im 1. Bezirk, direkt neben dem Heldenplatz. Er befindet sich am Burgring, direkt gegenüber dem Eingang der Hofburg und am anderen Ende grenzt er an das Museumsquartier. Am besten gelangt man mit der U2/U3 (Station Volkstheater) bzw. mit den verschiedenen Ringlinien (71, 1 usw.) der Straßenbahn dorthin.


Architektur
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Besonders beim ersten Mal hat mich dieser Platz beeindruckt. In der Mitte sitzt Maria Theresia, die berühmte Kaiserin auf ihrem Thron, flankiert von 4 Pferden. Sie schaut natürlich in Richtung Hofburg um ein Auge auf den regierenden Kaiser zu haben. Wenn man von vorne schaut, wird die Statue flankiert durch die beiden riesigen, beinahe baugleichen Museen, links der Tempel der Musen, das Kunsthistorische Museum, rechts der Tempel der Wissenschaften, das Naturhistorische Museum, beides Museen, die mich extrem beeindruckt haben.





Der Platz wurde durch die Statue der Kaiserin dominiert, die durch Caspar Zumpusch geschaffen. Sie ist fast 20 m hoch und der Sockel bedeckt eine Fläche von fast 70 Quadratmetern.

4 Rasenflächen dominieren das große Feld, auf zweien davon liegen der Tritonen- und der Najaden-Brunnen, die allerdings nur bei genauem Hinsehen auffallen.

Die Bäume auf den Rasenflächen sind immer sehr akkurat geschnitten, alles ist extrem gepflegt.




Geschichte
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Der Maria-Theresien-Platz ist gemeinsam mit dem Heldenplatz Teil des geplanten Kaiserforums, das mit dem Anlegen der Ringstraße 1858 geplant wurde. Zu den beiden Hofmuseen sollten direkte Gänge über die Ringstraße führen, damit der Kaiser jederzeit trockenen Fußes seine Sammlungen besichtigen kann. Das wurde nicht verwirklicht, sicher aber die beiden wirklich bombastischen Museen.


Fazit
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Gerade als Durchgang von der Hofburg zu den beiden Hofmuseen ist hier immer etwas los. Das KHM hat inzwischen sogar seinen Kartenverkauf auf dem Platz, weshalb sich gelegentlich längere Schlangen bilden.

Ich persönlich finde die wirklich thronende Statue von der alles dominierenden Kaiserin auf dem Platz wirklich toll. Sie hat noch immer ein Auge darauf, was in ihrer Hofburg so los ist und was der Kanzler nebenan im Parlament so macht. Sie hat alles genau im Blick, erhaben schaut die Schwiegermama Europas (dank ihrer zahlreichen Kinder und ihrer Heiratspolitik verbreitete sie das Genmaterial der Habsburger in alle Herrscherhäuser), sie wacht über die Sammlungen ihrer Vor- und Nachfahren und ist immer im Zentrum des Geschehens.

Die Rasenfläche und die Bäume sind extrem gepflegt, ein wahres Aushängeschild der Stadt. Das einzige, was ein kleines bisschen nervt, ist dass mal wieder die Pseudomozarts versuchen, ihre Konzerttickets zu verkaufen. Ansonsten ist der Platz wirklich toll, vor allem hat man immer was zum gucken. Und bei all dem Wissen, was sich in den beiden Museen links und rechts versammelt, fühlt man sich gleich ein bisschen schlauer.

In diesem Sinne

Eure Anke

Wien erlesen: Wien wie man es noch nie gesehen hat...

Hallo Leute!

Heute stelle ich euch mal wieder ein nettes Buch über meine Wahlheimat Wien vor, das ich neulich in der Buchhandlung meines Vertrauens entdeckt habe.


Wien für Neugierige
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Daten
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Autoren: Andrea Peller (Fotografin), Martin Swoboda (Autor)
Verlag: Metro
ISBN: 3993001222
Preis: 19,90€
Seitenzahl: 192



Inhalt
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Andrea Peller und Martin Swoboda zeigen die Schönheit der Stadt und zwar größtenteils fernab von dem, was man als Tourist so zu sehen bekommt. Sie gehen an Plätze und schauen auf Häuser, an denen man als Wiener jeden Tag mit der Straßenbahn vorbeifährt, ohne genauer hinzuschauen. Man bekommt Simse gezeigt an Häusern, die einem so noch nie aufgefallen wären, man wird in Gassen im ersten Bezirk geführt, in die sich selten ein Tourist verläuft.

Gleichzeitig führt der Reiseführer aber auch an altbekannte Ecken, betrachtet diese aber in einem völlig neuen Winkel, an denen man als Tourist normalerweise vorbeiläuft, als Wiener gar nicht mehr hinschaut.


Aufmachung
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Die Fotografin Andrea Peller hat dieses Buch reichhaltig illustriert. Die größtenteils schwarz/weißen Fotos sind aus genialen, außergewöhnlichen Winkeln aufgenommen. Sie haben an sich nix mit den klassischen Reiseführer-Bildern zu tun, sondern sie entführen einen, seine Heimat neu zu entdecken.


Fazit
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Ich finde dieses Buch absolut fantastisch. Reiseführer über Wien gibt es ja ohne Ende und irgendwann glaubt man, alles in dieser Stadt zu kennen. Wenn man aber dieses Buch liest, will man sofort los und überall gucken. Ich denke, selbst als gebürtiger Wiener, der Jahrzehnte in dieser Stadt lebt, kann man mit diesem Buch neue Winkel und Ecken entdecken, die diese wunderschöne Stadt so besonders machen.

Es lädt sowohl den Wiener als auch den Touristen ein, seine Stadt aus einem völlig anderen Blickwinkel anzuschauen. Die Bilder in diesem Bildband sind außergewöhnlich und einfach total schön. Sie zeigen Wien genau so, wie es ist, nicht so, wie es in Hochglanzmagazinen abgebildet ist, sondern genau so, wie ich es kennen und lieben gelernt habe.

Wien erlesen: Herr Mozart hat lange geschlafen

Hallo Leute!


Im Rahmen meines Blogs möchte ich euch auch Bücher vorstellen, die eine Verbindung mit Wien haben. Ich lese besonders gerne Romane, die - wie auch immer - einen Schauplatz in Wien haben. Eines davon ist...

Herr Mozart wacht auf
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Daten
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Titel: Herr Mozart wacht auf
Autorin: Eva Baronsky
ISBN: 374662696X
Verlag: Ausbau Taschenbuch
Preis: 8,99€


Geschichte
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Die Geschichte beginnt Anfang Dezember 1791 in einer Wohnung in Wien. Wolfgang Amade Mozart liegt auf dem Sterbebett. Dann am nächsten Tag wacht er auf. Er hat keine Schmerzen, liegt auf einer leichten, federnden Matraze, doch die Umgebung ist ihm völlig fremd. Er schaut aus dem Fenster. Dort fahren lauter Fuhrwerke in wahnsinniger Geschwindigkeit und völlig ohne Pferde. Die Atmosphäre brummt ihm in den Ohren.

Dann setzt er sich an den Schreibtisch und beginnt damit, sein letztes Werk zu vollenden, seinem Requiem. Er stinkt erbärmlich und trägt auch seine Klamotten nicht. Seine Hose ist auch so anders als die Wamse, die er sonst trägt. Sie ist angenehm leicht und der Bund schnellt wahnsinnig schnell zurück.

Dann treten die beiden Jungs auf, die in der Bude wohnen. Sie berichten, dass er am Vorabend halb tot auf der Straße aufgelesen wurde. Ein Penner... Schnell wollen die Jungs Mozart loswerden. Sie geben ihm aussortierte Kleidung und fahren ihn in die Wiener Innenstadt. Dort ist nichts mehr, wie es mal war. Die Straßen sind glatt, der Stephansdom steht umrundet mit verglasten Gebäuden. Alles wirkt vertraut und doch so fremd. Schließlich steht er vor seinem Haus. Doch dort steht heute ein ganz anderes Gebäude. Und als er eine Inschrift in der Nähe des Stephansdoms findet, wo steht, dass er 1791 gestorben sei, versteht er gar nicht mehr, was passiert ist.

Herr Mozart weiß nicht mehr, was er tun soll, in einer Welt, die für ihn völlig fremd ist.


Fazit
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Die Geschichte ist einfach Megasüß. Was würde passieren, wenn man mehr als 200 Jahre schläft. Was würde passieren, wenn man als berühmter Komponist der Wiener Klassik heute in Wien aufwacht, in den Stephansdom geht und auf die netten Konzertpromotoren, die als Mozart verkleidet vorm Dom rumlungern.

Man mag den süßen Herrn Mozart die ganze Zeit knuddeln, wenn er Angst vor der Geschwindigkeit hat, als er das erste mal mit dem Auto fährt. Wenn er in riesigen Turnschuhen durch die Stadt schlappt, den Straßenmusikern zuhört, die seine Werke spielen und Tränen in den Augen hat, während seine kleine Nachtmusik gespielt wird.

Das Buch ist einfach genial. Ich habe es gestern an einem Nachmittag durchgelesen und konnte es gar nicht mehr weglegen, zumal man selbst - als Neuwienerin - viele der Plätze selbst kennt, selbst schon von den Konzertpromotoren belästigt wurde. Wie würde man die Welt von heute sehen, wenn man eigentlich nur das ausgehende 18. Jahrhundert kennt.

Das Buch ist einfach genial.

In diesem Sinne

Eure Anke

Die Wiener Gasometer - Einkauf, Kino und Industriedenkmäler

Hallo Leute!

Wie bereits berichtet, entdecke ich derzeit meine neue Heimat Wien. Gar nicht weit weg, nur 2 U-Bahnstationen von meiner Wohnung entfernt, liegt eine Sehenswürdigkeit, die ich euch heute vorstellen möchte...


Gasometer Wien
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Lage
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Das Gasometer liegt im 11. Wiener Gemeindebezirk Simmering. Am besten kommt man dort mit der U3 Richtung Simmering - Station Gasometer - hin. Aber auch Parkplätze gibt es genügend, schließlich liegen dort mehrere Park & Ride Parkhäuser in direkter Nähe.


Geschichte
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Kern des Gasometer-Komplexes bilden die 4 großen, runden Gebäude, bei denen es sich ursprünglich um Kohlegasbehälter handelte, in denen man das Gas speicherte, bevor es in das Wiener Gasnetz eingespeißt wurde. Schließlich wurde von Kohle- auf Erdgas modernisiert und die inzwischen denkmalgeschützten Gebäude 1984 stillgelegt.

Nun darf man die Gebäude aus Denkmalschutzgründen nicht einfach abreißen. Somit haben sich findige Architekten ein Konzept der Nutzung ausgedacht.

In 3 der ehemaligen Gasbehälter sind heute im wesentlichen Wohnungen untergebracht, darunter ein Studentenwohnheim. Insgesamt sind dort 1500 Menschen untergebracht.

In einem Behälter ist ein Einkaufszentrum, in dem man neben zahlreichen kleineren Läden - etwa einem Comic-Buchladen, auch eine Drogerie von DM und einen Lebensmittelmarkt der Sparkette und auch einen Buchladen einer größeren Kette finden kann.

In dem Gebäudekomplex wurden auch mehrere Seitengebäude integriert, darunter das mit 40 Kinosälen größte Kino Wiens. Außerdem gibt es in Gasometer B eine 1500 qm Veranstaltungshalle, in der Konzerte und Vorträge stattfinden.



Eindruck
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Auf der einen Seite wirkt das Gasometer sehr modern, um nicht zu sagen extrem modern, besonders wenn man bedenkt, dass die Grundbausubstanz aus dem Ende des 19. Jahrhunderts stammt. Gleichzeitig fühlt man sich tatsächlich wie in einem Industriedenkmal und vielleicht so ein bisschen wie in einer eigenständigen Stadt innerhalb des 11. Wiener Gemeindebezirks.









Ich gehe dort sehr gerne zum Einkaufen hin - wie gesagt, es sind nur 2 Stationen mit der U-Bahn und man bekommt dort alles was man braucht. Wenn man aber im Einkaufszentrum steht und nach oben schaut, sieht man die Wohnungen. Das fände ich als Bewohner persönlich ein kleines bisschen unangenehm.

Ich denke, wenn man länger in Wien ist, sollte man sich das Gasometer auf alle Fälle mal anschauen, eben weil die Atmosphäre dort sehr speziell ist, irgendwie so wie eine moderne Stadt innerhalb einer älteren Stadt. Sowas habe ich in anderen Großstädten noch nie erlebt. Alleine schon, wenn man aus der U-Bahn nach oben kommt und diese 4 riesigen, fast schon erhabenen roten, runden Backsteinbauten sieht, alleine dieses Erlebnis ist einen Besuch am Gasometer wert.

In diesem Sinne

Eure Anke




PS: Bei schönerem Wetter mache ich auch nochmal ein paar Außenaufnahmen...

Donnerstag, 29. August 2013

Michaelerplatz - Zwischen Hofburg und Pferdepipi

Hallo Leute!

Wien hat unzählige traumhafte Plätze. Ein wirklich schöner Platz ist der kleine, sternförmige Platz am Tor zur Hofburg...


Michaelerplatz
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Lage
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Der Platz liegt direkt vor der Hofburg. Auch hier ist es eher schwierig, mit dem Auto hinzukommen. Man sollte sich besser für die U-Bahn entscheiden. Optimal ist die U3 (Herrengasse) bzw. U2 oder U3 Volkstheater, wobei man von dort aus ein kleines bisschen laufen muss.


Architektur
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Der Michaelerplatz bildet den Abschluss des Kohlmarktes und bildet den Übergang zur Hofburg. Daher nimmt das Michaelertor beinahe die Hälfte des ganzen Platzes ein. Der Bau mit den grünen Kuppeln beinhaltet den Eingang zur spanischen Hofreitschule und zum Sisi-Museum.
Michaelertor zur Hofburg
 Die Namensgebende Kirche liegt wenn man vor dem Tor steht weit links. Die Michaelerkirche wurde 1221 erbaut und ist zum einen Kirche des Bürgertums und des Hofgesindels gewesen, zum anderen eine Art Ehrenbegräbnisstätte.
Michaelerkirche
 Im sogenannten Loos-Haus, das Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet wurde, war ursprünglich das Nobelgeschäft Goldman & Salatsch untergebracht. Es wurde von Adolf Loos gebaut und ist ein Paradebeispiel des Wiener Secessionismus.


Raiffeisenbank



Fiaker warten auf Kundschaft

Blick Richtung Kohlmarkt



Geschichte
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Den Platz gibt es etwa seit 1850. Benannt wurde er nach der Pfarrkirche St. Michael , die für das Hofgesindel gedacht war, das in dem Bereich lebte. Er wurde bereits im 18. Jahrhundert durch Emanuel Fischer von Erlach konzipiert, jedoch erst 1889 bis 1893 durch Ferdinand Kirschner fertiggestellt.




Verkehrstechnisch wurde der Platz gleich 2x zu einer Art Versuchskaninchen. 1838 wurde hier die erste Gasbeleuchtung Wiens eingerichtet, 1927 gab es hier den ersten Kreisverkehr.



Heute ist der Platz abgesehen von zahlreichen Fiakern fast verkehrsberuhigt. Man begegnet hier nur wenigen Autos, da nur sehr wenige Wiener so tief in den 1. Bezirk reinfahren. Man sieht eigentlich nur Taxis, da die die Hofburg passieren dürfen und eben die Pferdekutschen.

In der Mitte des Platzes sieht man eine riesige Ausgrabungsstätte.

Römische Überreste
Bei dieser Ausgrabungsstätte handelt es sich um Teile der Lagervorstadt Canabae der altrömischen Siedlung Vindobona.


Fazit
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Trotz des bestialischen Gestanks nach Pferdeurin, der gerade bei heißem Wetter hier herrscht, ist der Michaelerplatz einer meiner Lieblingsplätze in Wien. Hier stehen ebenfalls viele Fiaker, allerdings nicht ganz so viele, wie am Stephansplatz. Abends spielen hier häufig Straßenmusiker, etwa ein Geiger oder eine Harfinistin.

Klar gibt es hier viel Durchgangsverkehr, da viele auf dem Weg vom Kohlmarkt in die Hofburg bzw. zum Ring hier durchkommen, aber dennoch hat dieser Platz einen eigenartigen Charme, der einem Ruhe gibt. Ich sitze hier gerne, hole mir eine Eitrige am Würstelstand und gucke einfach nur den Leuten zu, die das Tor zur Hofburg knipsen, oder den Eingang zur spanischen Hofreitschule.

Ich finds hier einfach nett, weil man hier wunderbar Leute beobachten kann, meistens Touristen, die diesen wunderbaren Platz kaum wahrnehmen. Ich finde beispielsweise den Blick runter in den Kohlmarkt irgendwie ganz toll. Hier ist es ruhiger als am Stephansplatz, aber dennoch irgendwie geschäftig.

Nur ein feines Näschen sollte man nicht haben, die wartenden Pferde riechen doch ein wenig. Aber immerhin ist es einer der wenigen Plätze in Wien, die man notfalls auch am Geruch erkennen kann.

In diesem Sinne

Eure Anke

Wien-App (4): Kunsthistorisches Museum


Hallo Leute!

Wer sich längerfristig mit den Wiener Museen beschäftigt, kommt am Kunsthistorischen Museum nicht vorbei. Über Wien verteilt gehören mehrere Häuser zum KHM, vor allem aber das Kernhaus ist Anziehungspunkt für viele Menschen, nicht nur Touristen.

Heute teste ich für euch ein nettes kleines Programm für das Smartphone, das über das KHM informieren soll.

Kunsthistorisches Museum App
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Kauf und Download
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Die App gibt es gratis im App Store bzw. im Google Play Store. Sie hat 3,4 MB und der Download erfolgt automatisch.


Inhalt
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Startet man die App, bekommt man zunächst einmal Informationen zu den Highlights aus dem Haupthaus und den Nebenhäusern in der Wagenburg und der Neuen Burg. Dabei werden Gegenstände und Bilder aus den verschiedenen Abteilungen (Kunsthaus, Gemäldegalerie, Antikensammlung, Münzgalerie) gezeigt, aber auch etwa ein Hofkleid der Kaiserin Elisabeth. Gezeigt werden 40 Gegenstände aus allen Sammlungen, die man als Museumsbesucher gesehen haben sollte, incl. etwa Infotafel-artig weitere Informationen, etwa über den Besitzer oder die Entstehungsgeschichte des Gegenstandes.

Unter Aktuell bekommt man Informationen über aktuelle Sonderausstellungen, Events und den aktuellen Blog, in dem das Museum aktuelle Informationen mit den Besuchern teilt.

Schließlich bekommt man unter Informationen noch Infos über alle zum KHM gehörenden Museen (Kunsthistorisches Museum am Maria-Theresien-Platz, Neue Burg, Schatzkammer, Kaiserliche Wagenburg und Schloss Ambrass in Innsbruck).


Aufmachung
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Die Aufmachung wirkt sehr nett und sehr professionell. Man findet sich sehr schnell zurecht und erkennt die "Highlights" auf dem Foto sehr schnell wieder. Eine Funktion, mit der man bestimmte Gegenstände suchen kann, wäre natürlich genauso interessant, wie eine Funktion, in der einem in dem riesigen Haus gezeigt wird, wo man den Gegenstand findet. Das würde die App für den Besuch im KHM noch interessanter machen.







Fazit
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Diese kleine App liefert eigentlich fast alle nötigen Informationen für den Besuch in allen Häusern des KHM. Man kann sofort die Öffnungszeiten abrufen, die Eintrittspreise und die Adressen. Man bekommt aber auch nicht alles in der App gezeigt, sonst bräuchte man ja gar nicht mehr hinzugehen. Ein paar Funktionen könnten noch zugefügt werden. Beispielsweise könnte man die ungefähre Lage zeigen, auf einem Lageplan des Museums, damit man die Highlights vor Ort auch findet.

Ich bin mit dieser App insgesamt sehr zufrieden. Ich bin inzwischen Jahreskartenbesitzer des KHM und da kann man immer schonmal reinschauen. Die Informationen bekommt man generell vor Ort auch noch ausführlicher dargelegt, weshalb ich der Meinung bin, dass die App zwar nett ist und sehr professionell gemacht, der Besuch ist aber dennoch immernoch netter, wenn man das Smartphone zu Hause lässt.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 28. August 2013

Fischers Wiener Blut - Hält Warm

Hallo Leute!

Heute stelle ich euch mal eine absolute Spezialität aus meiner Wahlheimat vor. Es ist ja sehr bekannt, dass es hier noch viele sogenannte k&k Hoflieferanten gibt. Einer davon ist die Schnapsbrennerei Fischer. Und ein bekanntes Getränk ist das Wiener Blut.


Wiener Blut
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Kauf
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Gekauft habe ich die Flasche direkt beim Laden der Firma Fischer in Wien Meidling. Ich habe es bisher auch noch nirgends in einem Supermarkt gesehen. Die Flasche enthält 0,5 Liter und kostet dort 18€.


Aussehen
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Die Flasche ist sehr elegant, schlank und hoch. Man sieht auch direkt, um was es geht. Unter anderem sieht man dort die Aufschrift "Rocket Fuel". Die Flüssigkeit in der Flasche ist flammendrot.


Geschmack
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Der Geruch ist zunächst einmal relativ neutral.

Beim ersten Probieren wurde ich bereits gewarnt: Ein Schnapsglas voll ersetzt den Wintermantel. Und dem ist auch so. Der Likör wird aus in Zucker und Alkohol eingelegte Chilischoten nach einem österreichisch-ungarischem Rezept gewonnen. Dabei ist er durch die Süße für seine 55% sogar angenehm mild. Im Bauch aber entsteht gerade im Winter eine sehr angenehme Wärme, die auch erhalten bleibt.

Im Sommer mixen wir uns daraus gerne einen Cocktail mit 1 Teil Wiener Blut, 3 Teilen O-Saft und Eis. Auch das ist sehr lecker und angenehm im Geschmack.


Fazit
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Für diese sehr außergewöhnliche Flasche Raketentreibstoff fahre ich sehr gerne einmal quer durch Wien. Eine derartige Spirituose habe ich bisher noch nicht probiert.

Sehr außergewöhnlich finde ich, dass dieser Schnaps wirklich langanhaltend wärmt, ohne wirklich im Hals zu brennen. Die Chili sorgt bei mir im Bauch für ein angenehm wohliges Gefühl, was ich eben einfach sehr gerne mag. Man fühlt sich auch nicht gleich schwindlig. Dennoch, mir reicht meistens ein Gläschen schon aus.

Ich nehme für eine Flasche Wiener Blut sehr gerne den Weg einmal quer durch die Stadt auf mich, er ist außerdem ein sehr schönes, außergewöhnliches Mitbringsel für die Verwandtschaft in Deutschland.

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke


Der Bericht erscheint ebenso auf Ciao.com

Kuriose Schriftzüge in Wien

Hallo Leute!

In diesem Post möchte ich ein paar kuriose Schriftzüge sammeln, die einem in Wien begegnen...

1. k. u. k.

k. u. k. ist heute noch omnipräsent. Die kaiserliche und königliche Monarchie begegnet einem hauptsächlich im 1. Bezirk, wo noch zahlreiche sogenannte Hoflieferanten sich mit dem Kürzel brüsten. Oder hier im 2. Bezirk am Kanal. Eine witzige Aufkleber-Aktion, wie ich finde.

 Noch heute omnipräsent: Das kaiserlich und königliche in Wien
Ob es wohl auch einen k.u.k. Lieferanten für Souvenirs gab?

 k.u.k., dieser Schriftzug wird heute im Marketing einfach überall eingesetzt...



 2. Nummernschilder

Im Gegensatz zu Deutschland kann man in Österreich gegen einen Aufpreis sein Auto mit richtigen Statements versehen. Eines davon begegnete mir im 1. Bezirk bei der Firma Sacher. Ein paar mehr werden noch folgen.

Ein tolles Nummernschild: Kommt keiner drauf, dass das ein Lieferwagen der Firma Sacher ist...

3. MA48 - Die Müllabfuhr mit Humor...

Für Hundebesitzer in Wien ganz wichtig: Hundekot muss in den Parks aufgesammelt werden. Dazu gibt es überall Sackerlspender...

Sackerlspender für Hundekot... Gibts in Wien überall, sehen aber super witzig aus...



Dieser Blogeintrag wird mit Sicherheit noch ergänzt! Wiederkommen lohnt sich! Es gibt da so vieles, was man euch zeigen kann, was bisher noch nicht abgelichtet ist. Humor haben sie, die Wiener...

Auch die Mülleimer sind hier sehr speziell beschriftet...

Die Wiener Müllabfuhr ist für jeden Spaß zu haben...



5. Fussgeher

Ich finde es immer wieder ganz witzig, wenn alte Schilder mit altmodischen Worten immernoch genutzt werden, eben wie die Fussgeher, die in der Hofburg aufpassen müssen...

Der Herr darunter war auch etwas irritiert...


6. Lugner, der Ballkaiser

Eine der skurilsten und gleichzeitig omnipräsentesten Figuren in Wien ist sicher Mörtel Lugner, der auch in Deutschland bekannte Baulöwe. Skuril wie er ist, hängen in seinem Einkaufszentrum auch überall Karikaturen von ihm. Eine davon seht ihr hier...

Hinweis auf den Raucherbereich

7. Wein, Weib und Gesang - Was man beim Wandern so findet

Auf Wanderungen in den Weinbergen sieht man besonders oft den berühmten Wiener Humor... Da bewacht ein Ritter den Weinkeller oder Bachen haften für ihre Frischlinge...

Ritter Luchi bewacht einen Weinkeller in Stammersdorf

In Wien können sogar die Wildschweine lesen - gefunden in Strebersdorf am Bisamberg




In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 27. August 2013

Carsharing in Wien: Car2Go der große Test

Hallo Leute!

Da ich mein Auto nun verkauft habe, musste für kleine Besorgungen eine Alternative zu den Öffis her. Da bietet sich eine tolle Möglichkeit: Carsharing.


Car2Go
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Verfügbare Städte
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Ulm
Düsseldorf
Hamburg
Vancouver
San Diego
Wien
Washington
Portland
Toronto
Miami
Calgary
Köln
Stuttgart
London
Seatle
Birmingham
Amsterdam
Austin
Berlin

Meine Erfahrungen beziehen sich alleine auf Wien. Es ist derzeit noch nicht möglich, die Karte aus einer Stadt in einer anderen Stadt zu benutzen. So kann ich mit meiner Wiener Karte nicht einfach nach Berlin fliegen und dort in ein Auto einsteigen. Daran wird derzeit aber wohl gearbeitet.


Anmeldung
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Die erste Anmeldung erfolgt mit dem Ausfüllen des Datenbogens. Das geht online. Hier muss man ein Bankkonto angeben, von dem die Gebühren wöchentlich abgebucht werden. Außerdem sollte man mindestens 1 Jahr im Besitz eines Führerscheins sein.

Als nächstes muss man dann in den Car2Go Shop. Der ist in Wien auf der Linken Wienzeile. Dort legt man dann die Bankomatkarte und den Führerschein vor und erhält die Mitgliedskarte. Mit einem europäischen oder einem internationalen Führerschein läuft das alles ganz unproblematisch.

Dann bekommt man in einer kleinen Gruppe zusätzlich noch eine Einführung direkt am Auto zur Bedienung usw. und schon kann man loslegen.


Gebühren
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Die Gebühren sind ganz einfach:

Anmeldegebühr: 19€
Fahrtgebühr pro min.: 0,31€
Fahrtunterbrechung pro min.: 0,19€

Gebühr pro Stunde: 14,90€

Gebühr pro Tag: 69€

Flughafenzuschlag: 9,90€

Die Gebühr pro Stunde bzw. pro Tag beginnt jeweils, sobald die Gebühr der Einzelmiete den jeweils höheren Tarif übersteigt.


Das Konzept
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Man bekommt eine Scheckkarte, mit der man alle in Wien vorhandenen 600 Smarts aufmachen kann, wenn sie frei sind. Das erkennt man an einem kleinen grünen Lämpchen am Kartenleser auf der Windschutzscheibe. Ist es gelb, ist der Wagen reserviert, ist es rot ist er besetzt.

Dann kann man einfach einsteigen und losfahren. Dazu muss man am Bordcomputer noch den PIN eingeben und dann kann man den Schlüssel nehmen, muss noch den Wagen auf irgendwelche Schäden überprüfen und den Wagen bewerten. Dann kann man fahren. Man kann bis zu 48 Stunden österreichweit fahren und muss den Wagen dann irgendwo innerhalb des Geschäftsgebiet abstellen. Dabei muss man darauf achten, dass man den Wagen nicht im Parkverbot abstellt und die Parkuhr stellt. Schließlich muss man noch die Sauberkeit bewerten und neue Schäden wählen. Dann zieht man die Karte nochmal über die Scheibe und wartet, bis das grüne Licht leuchtet. Will man die Fahrt unterbrechen und sichergehen, dass das Auto nach dem Kaffee noch da ist, kann man die Fahrt unterbrechen. Das kostet dann anstatt 31 ct nur noch 19ct.

Wie findet man die Autos? Ganz einfach. Man kann entweder unter Car2Go.com schauen, wo gerade Autos stehen und sie reservieren, außerdem gibt es eine App für das Smartphone. Oder bei 600 Smarts findet man auch schonmal zufällig einen.

Tanken muss man übrigens nicht: Car2Go stellt eine Tankkarte zu Verfügung, mit der man in ganz Österreich kostenlos tanken kann. Tut man das, bekommt man von Car2Go 20 Freiminuten geschenkt, wenn das Auto schon in der Reserve war.

Zum Flughafen nach Schwechat kann man auch fahren, allerdings kostet das Beginnen oder Beenden der Miete dort 9,90€ extra. Die Wagen stehen dort in Parkhaus 4, für das man auch eine Parkkarte erhält.

Schließlich sind seit Neuestem auch die beiden IKEA in Wien dem Geschäftsgebiet angeschlossen, so dass man hinfahren und die Miete dort beenden kann, um dort einen weiteren Smart für die Rückfahrt zu mieten. Für kleine IKEA-Einkäufe reicht das.


Die Autos
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Die Autos sind alle identisch. Es handelt sich um kleine, Innenstadttaugliche Smart C mit Automatik-Getriebe. Sie sind weiß und blau und dadurch sehr leicht zu erkennen. Natürlich sind sie nur für 2 Leute ausgelegt und der Kofferraum ist für normale Einkäufe absolut ausreichend. Sie sind ausgestattet mit einem Bordcomputer, der eine direkte Verbindung zu Car2Go herstellen kann und gleichzeitig als Navi funktioniert.


Ein Blick aus dem Fenster genügt, ich könnte gleich losfahren.

Die Autos sind mit Ledersitzen ausgestattet. Außerdem haben sie ein Automatikgetriebe mit Start-Stop-System. Das kann im Stau erstmal irritierend sein, aber man gewöhnt sich dran. Die Sauberkeit wurde vorher von Usern bewertet, das kann man über die App einsehen. Ich habe damit noch kein Problem gehabt. Im Winter war die Scheibenwaschflüssigkeit gelegentlich ein bisschen knapp, gelegentlich werden die Autos dann in die Werkstatt gebracht und alles gereinigt und aufgefüllt.

Geschäftsgebiet
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Das Geschäftsgebiet umfasst leider nicht ganz Wien. So sind beispielsweise die äußeren Bezirke noch nicht erfasst.  Dort kann man das Auto dann nicht abstellen. Hinfahren darf man, abgeben aber nicht.


Meine Erfahrungen
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Ich nutze Car2Go jetzt etwa 6 Monate, bin aber völlig begeistert. Es macht einen einfach unabhängig vom eigenen Auto. Hat man was zu besorgen, guckt man einfach in der App nach, wo gerade ein Auto steht und nimmt es sich. Fährt man zu Ikea um kurz was kleines zu kaufen, fährt man einfach los. Und da man gleich wieder reservieren kann, ist es auch kein großes Problem, wenn man das Auto für einen Einkauf irgendwo abstellt. So hat uns der IKEA-Besuch insgesamt 6€ gekostet. Und vor allem ist man dabei unabhängig von irgendeiner Autovermietung, man muss das Auto (wir wohnen im Geschäftsgebiet) nicht wegfahren. Man meldet es einfach hinter dem Haus ab.

Die Autos werden regelmäßig kontrolliert und gewartet. Für mich war es erstmal ungewohnt, mit Automatikgetriebe zu fahren, aber das geht. Für Besorgungen in der Innenstadt ist dieses Konzept einfach perfekt.

Bei gibt es teils Schwierigkeiten mit den Kartenlesern. Da im Umkreis unserer Wohnung allerdings derzeit 10 Autos stehen - eins wird schon funktionieren. Außerdem nutzt es super, die Scheibe aufzuwärmen.

Einmal habe ich den Smart auch für einen ganzen Tag gemietet, was auch relativ problemlos war. Auf der Rückfahrt fiel zwar das GPS aus, das war aber aufgrund der Autobahn kein großes Problem. Das Abmieten war dann allerdings (trotz Geschäftsgebiet) nicht möglich. Ich rief also über den SOS Button im Wagen die Hotline an. Es war gleich jemand dran, der ein Kulanzmietende einleitete. Da sich das Auto dann aber nicht verschließen ließ, sollte ich den Schlüssel mitnehmen. Das war Samstag auf Sonntag Nachts. Montag morgens wurde dann der Schlüssel bei mir abgeholt und das Auto in die Werkstatt gebracht. Ich hatte ca. 5 Minuten Aufwand, bekam von Car2Go aufgrund meiner Unannehmlichkeiten aber gleich 30 Freiminuten gutgeschrieben. Dass an einem Auto mal was ist, kann meiner Meinung nach passieren.

Ein weiteres mal sind wir nachts um 2 von einer Party in Kagran gekommen und wollten nicht mit der U-Bahn fahren (was uns incl. Umsteigen 45 Minuten gekostet hätte). Ein Blick in die App genügte, Auto stand um die Ecke, Einsteigen, Losfahren nach Erdberg, 10 Minuten später das Auto abgegeben und viel Streß gespart.

Ich habe jedenfalls das Auto öfter benutzt als ich es mit meinem Auto getan habe, dass ich immer 2 km entfernt in der Tiefgarage stehen hatte und erstmal hinfahren musste. Ich finde es einfach super und wenn das jetzt noch eingerichtet wird, dass man die Autos in den anderen Städten mit seiner Karte nutzen kann, ist das ganze absolut perfekt, etwa auch für den USA-Urlaub.

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 26. August 2013

Wien von oben (2): Auf dem Kahlen Berg

Hallo Leute!

Heute gibts mal wieder sehenswertes aus dem schönen Wien. Wer Wien mal von oben anschauen will, sollte mal auf den berühmten Kahlenberg fahren...

Kahlenberg
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Lage
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Der Kahlenberg liegt im Nordwesten von Wien und bildet mit dem Leopoldsberg und dem Bisamberg quasi das Tor zum Wiener Becken.

Man gelangt dort am besten mit der U4 (Station Heiligenstadt) und von dort mit dem Bus 38 A (einmal quer durch Grinzing bis hinauf zum Kahlenberg dorthin. Derzeit ist in der Diskussion, einen Kabinenlift ab der Station Neue Donau zu bauen, aber das ist bisher nur in der Diskussion, konkrekte Genehmigungen gibt es noch nicht, weshalb momentan noch nicht mit der Fertigstellung zu rechnen ist.


Blick vom Kahlenberg auf die Wiener City




Geschichte
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Der Kahlenberg war schon immer eine Art Naherholungsgebiet für die Wiener. Am Rande des Wiener Beckens gelegen gehört er schon zum sogenannten "Wiener Wald".

Historisch wichtig wurde der Berg bei der zweiten Türkenbelagerung, als von hier aus das polnische Entsatzheer die Stadt vor der Belagerung befreite. Zur Erinnerung daran steht hier oben heute noch immer die Josephskirche, eine Art Walfahrtsstätte der Polen.


Was sieht man
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Am Kahlenberg hat man vor allem eins, einen grandiosen Ausblick auf die Stadt. Man schaut über die Weinberge rüber ins Wiener Becken, erkennt das Spittelauer Kraftwerk, die Unocity und als Kenner auch die eine oder andere etwas höhere Kirche in der City. Bei guter Sicht kann man von hier aus sogar die Karpathen in der Slovakei erkennen.

Außerdem ist am Kahlenberg ein teures Kongresshotel sowie eine Privatuniversität untergebracht. Außerdem gibt es hier mehrere unterschiedliche Gastronomien. Es gibt ein kleines Kaffeehaus, sowie ein Lokal (Achtung, sehr teuer) mit Aussichtsterrase. Außerdem gibt es eine Art Imbissbude, in der man zu erträglichen Preisen eine Pommes bekommt.

Vom Parkplatz am Kahlenberg kann man mehrere Wanderungen starten. Oben am Gipfel steht beispielsweise die Stefaniewarte, ein netter Aussichtspunkt. Auf der anderen Seite kann man zum Leopoldsberg wandern, von dem aus man einen weiteren netten Ausblick hat, der sogar Richtung Klosterneuburg schauen kann. Auf dem Weg zum Leopoldsberg kommt man auch am neuen Kletterpark (eröffnet 2012) vorbei.

Auf weiteren Wanderwegen kann man beispielsweise nach Klosterneuburg, ins Kahlenbergdorf oder nach Nussdorf (sehr schön durch die Weinberge) wandern.


Fazit
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Der Kahlenberg gehört zu Wien, alleine schon, weil man den ORF Sendemast in Wien fast von überall erkennen kann. Im relativ flachen Becken sieht man quasi von jedem halbwegs offenen Park den hohen Sendemast oben am Kahlenberg.

Ich mag den Kahlenberg sehr gerne, wobei ich sagen muss, ich mag den Leopoldsberg lieber, weil der weiter Richtung Donau liegt. Von hier aus hat man einen etwas offeneren Ausblick und liegt näher bei der Donau. Allerdings gibt es am Leopoldsberg keine Gastronomie.

Am Kahlenberg ist außerdem wesentlich mehr los, eben weil er aufgrund seiner historischen Bedeutung in wesentlich mehr Reiseführern steht. Der Parkplatz am Kahlenberg ist allerdings optimaler Ausgangspunkt für unzählige Wanderungen. Die Wanderwege sind toll ausgebaut, allerdings bei sehr gutem Wetter für Ruhe suchende Leute kaum zu benutzen, hier ist immer alles voll, meist sogar mit Wienern, Touristen verirren sich seltener hier hoch.

Wenn man den Ausblick von hier oben genießen will, sollte man vielleicht so planen, dass man mit dem Bus zum Leopoldsberg fährt (die 38A fährt jede halbe Stunde weiter dorthin) und von dort aus den ca. 30 minütigen, gut ausgeschilderten Spaziergang rüber zum Kahlenberg machen, um von dort aus zurückzufahren. Ein schöner, halbtägiger Ausflug für jeden, der mal aus der belebten Innenstadt raus will.

In diesem Sinne

Eure Anke


Sonntag, 25. August 2013

Votivkirche - Nur überragt vom Stephansdom

Hallo Leute!

Heute gibt es mal wieder einen Bericht aus Wien von mir...



Votivkirche Wien
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Lage
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Die Votivkirche liegt direkt an der Wiener Ringstraße im 9. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund. Sie liegt in unmittelbarer Nähe der Universität Nahe der U2 Station Schottenring, an der auch unzählige Straßenbahnen halten.


Geschichte
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Die Votivkirche ist neben dem Stephansdom die zweithöchste Kirche in Wien. Sie geht auf ein Attentat auf Kaiser Franz Joseph zurück, woraufhin sein Bruder, Ferdinand Maximilian, beim Volk um Votivgaben bei seinem Volk bezüglich der Errettung seiner Majestät bat.

Die Grundsteinlegung erfolgte 1856. Sie konnte 1879 anlässlich der Silberhochzeit des Kaiserpaares geweiht werden. Sie gehört zu einer der wichtigsten Kathedralen der Neogotik und noch heute zu den wichtigsten Kirchen Wiens.

Bis 1918 war die Kirche außerdem kaiserliche Garnisonskirche.

Schlagzeilenträchtig war die Besetzung der Votivkirche durch Asylbewerber 2012/13, die damit ihr Bleiberecht erzwingen wollten.

Architektur
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Architekt des neogotischen Baus war Heinrich Ferstel. Aufgrund seiner Dimensionen wird die Kirche auch teilweise als Ringstraßendom bezeichnet.

Votivkirche am Schottentor


Der Aufbau entspricht einer normalen, dreischiffigen Basilika, wie man es kennt, mit einem Haupt- und zwei Seitenschiffen.

Die zwei großen Türme strahlen einem erhaben entgegen. Alles wirkt sehr filigran und ich muss zugeben, als ich die Votivkirche das erste mal gesehen habe, ich war das allererste mal in Wien, dachte ich, das muss der Stephansdom sein. Allerdings ist die Kirche mit 99 m etwas niedriger und etwas kleiner als der Dom.

Das innere der Kirche ist nicht minder beeindruckend, wobei es mir, trotz der zahlreichen, filigran nach den Zerstörungen des Krieges wieder hergestellten Fenster, etwas duster vorkam.

Die Wände sind quasi vollständig mit Fresken ausgestattet, jede Nische ist durch einen Seitenaltar gefüllt.


Fazit
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Ein Besuch der Votivkirche ist zwar nett, aber lange kein absolutes MUSS. In Wien gibt es deutlich kleinere, deutlich schönere Kirchen, etwa die barocke Peterskirche in der Innenstadt. Die ganze Kirche trieft quasi vor lauter k u. k Monarchie und das kann einem eben auch als Wiener irgendwann mal auf den Keks gehen.

Insgesamt ist es eine wirklich nette Kirche, die man sich mal 10 min anschauen kann, wenn man mal auf die nächste U-Bahn warten muss, aber sie hat irgendwie nichts, was mich dorthin ziehen könnte. Man braucht jedenfalls nicht viel mehr Zeit. Nachts schaut das ganze ganz schick aus, wenn die Kirche beleuchtet ist, aber auch da reicht selbst ein kurzer Blick aus der Straßenbahn aus. Die filigranen Fenster sind schon echt schick, besonders im Vergleich zu den recht einfachen Fenstern des Stephansdoms. Aber trotzdem kam mir die Atmosphäre des ganzen ein kleines bisschen merkwürdig vor, bedrückend. Wobei ich nicht wirklich weiß, wo dieses Gefühl herkam.

Die Kirche ist unübersehbar, überbordend und manch einer sagt, sie sei sogar schöner als der Stephansdom. Ich allerdings muss ganz ehrlich sagen, fand das ganz und gar nicht. Ich fand mehr, dass es so eine Art "Nachahmung" des Stephansdoms ist. Aber es gibt in Wien nunmal nur einen Steffl, den kann man aber nicht kopieren.

Die Kirche ist schön, überhaupt keine Frage, aber für einen ersten Wientrip sicherlich kein absoluter Pflichttermin.

Das gibt es von mir insgesamt nur mittlere 3 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke


Impressionen





Friedhof St. Marx: Einmal Mozart ganz nahe sein

Hallo Leute!

Der Wiener is a bissl Morbid. Das sagt jeder. Hier gibt es neben einem Bestattungsmuseum eine ganz besondere Begräbniskultur. Wenn man gefragt wird, wie man gekommen ist und sagt "Ich bin mit dem 71er gefahren" wird man besonders von alten Wienern irritiert angeschaut, das heißt nämlich im Volksmund so viel wie "Man ist gestorben".

Nun gibt es in Wien mittlerweile nur noch einen "richtigen" Friedhof in Wien Simmering. Aber viele alte Friedhöfe sind erhalten geblieben. Einer der schönsten liegt im 3. Bezirk...

Jugendstilfriedhof St. Marx
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Lage
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Der Marxer Friedhof liegt relativ nahe an der Südosttangente in der Nähe des Vienna Biocenter.

Mit den Öffis kommt man am leichtesten dorthin, indem man entweder die U3 bis Schlachthausgasse und dann die Straßenbahn 18 (bis St. Marx) nimmt oder den 71er, der von der Ringstraße aus fährt (ebenfalls bis St. Marx). Aber wie gesagt, den "71er nehmen" kann vom Wiener falsch verstanden werden, der fährt nämlich weiter zum Zentralfriedhof. Nee Unsinn, den kann man nehmen, das ist hier eben ein Sprichwort, weil früher auch die Leichen mit dem 71er transportiert wurden.


Geschichte
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Vor dem Anlegen des Zentralfriedhofes Ende des 19. Jahrhunderts gab es außerhalb der Stadtmauern fünf Friedhöfe. Nach der Josephinischen Reform wurden zahlreiche kleinere Friedhöfe geschlossen, die Gebeine exhumiert und nach St. Marx gebracht, um dort bestattet zu werden. Die erste Bestattung fand 1784 hier auf diesem sogenannten Biedermeierfriedhof statt.

Mit Eröffnung des Zentralfriedhofs 1875 war die Geschichte des Marxer Friedhofs beendet.


Mozartgrab
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Da es das Ziel Josephs war, die Toten von den Lebenden zu trennen, kam es auch so, dass es in den Anfangsjahren verboten war, richtige Gräber anzulegen oder sogar dem Leichenwagen zu folgen. So wurde 1791 Wolfgang Amadeus Mozart vermutlich auf dem Marxer Friedhof begraben.

So ist die Stelle, wo Mozart begraben ist, heute nicht mehr ganz exakt bestimmbar. Doch am höchsten Punkt des ansteigenden Friedhofes ist ein Grab mit einer Säule und einem trauernden Engel angelegt, das Mozart als Gedenkstätte dienen soll. Das Grab ist recht hübsch und auch immer schön bepflanzt. Und es ist mit Sicherheit eines der wenigen Gräber, das noch heute täglich besucht wird.

Gleichzeitig ist der Fakt, dass man die Stelle des Begräbnisses nicht exakt bestimmen konnte, Glück für den Marxer Friedhof. Als man nämlich den Zentralfriedhof anlegte, wollten die Wiener diesen nicht so recht annehmen. So exhumierte man Größen wie Beethoven, damit sie dort ihre letzte Ruhestätte finden. Das ging mit Mozart nicht, so dass sich bei den Musikergräbern am Zentralfriedhof nur ein Gedenkstein für Mozart befindet. Die wahren Gebeine sind aber noch immer auf dem Marxer Friedhof.


Was macht den Marxer Friedhof sehenswert?
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Sicher ist es nicht nur das Mozartgrab, was den Marxer Friedhof sehenswert macht. Meist ist hier auch nicht wirklich viel los, da sich die wenigsten Touristen bewusst sind und sich die Zeit nehmen, das Mozartgrab zu besuchen.

Für mich umgibt der Marxer Friedhof eine ganz seltsame Aura. Mit heute noch gut 5000 erhaltenen Gräbern, die alle aus einer Zeit von vor mehr als 100 Jahren stammen, strahlt der Friedhof eine seltsame Ruhe aus. Gleich am Anfang wird man darauf hingewiesen, dass man nicht auf die Gräber treten soll, da viele auch Einsturzgefährdet sind. Und so ist es auch. Viele der Gräber sind natürlich heute restauriert, aber dennoch, bei genauerem Hinsehen sieht man viele bröckelige Gräber und vor allem weiter hinten in den Reihen auch Grabsteine, die umgefallen sind. Dennoch wird dieser Friedhof erhalten. Und das fasziniert mich.

Auch wenn man sich sowohl die restaurierten als auch die nicht restaurierten Gräber anschaut, sieht man welche unglaubliche Kultur dahinter steckt. Teils steht die halbe Lebensgeschichte auf den Gräbern. Auf jedem zweiten Grab war jemand beruflich mit der k. u. k. Monarchie verbunden - vom Rittmeister bis hin zum Modelieferanten.


Fazit
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Wenn man mal länger in Wien ist, sollte man den Marxer Friedhof nicht auslassen. Er ist einfach traumhaft schön, strahlt trotz der nahen Tangente (Autobahn) eine Ruhe aus. Mich berühren immer die Geschichten, die auf den Grabsteinen erzählt werden. Die Grabinschriften, die alten Gräber, ich bin immer völlig fasziniert. Besonders schön ist es hier übrigens zur Fliederblüte, da duftet der ganze Friedhof und alles leuchtet.

Und spannend finde ich auch die Wiener, die hier herkommen zum Zeitung lesen oder sogar zum joggen. Sowas gäb es bei uns in Deutschland nicht. Wobei, wenn man ganz ehrlich ist, bei uns in Deutschland wäre dieser wunderschöne Friedhof so wahrscheinlich heute nicht mehr zu sehen.

Von mir gibt es klare 5 Sterne!

In diesem Sinne

Eure Anke


Impressionen

Mozartgrab












Un Tschüss - Mein persönlicher Liebling!