Donnerstag, 20. November 2014

Wieder ein Stift in Niederösterreich

Hallo Leute!

Wenn Österreich eins außer Berge hat, dann sind das Klöster. Eins in Niederösterreich möchte ich euch heute vorstellen...

Stift Geras
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Lage
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Das Stift in Geras liegt malerisch im kleinen Dorf Geras zwischen Retz und Drosendorf. Erreichbar ist es am besten mit dem Auto oder mit dem Reblausexpress. Von dort aus muss man allerdings noch ein kleines Stück laufen. Es gehen auch Busse, wie und wann die fahren ist mir allerdings unbekannt.


Geschichte
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Das Kloster wurde bereits 1153 als Tochter des Stifts Seelau gegründet von den Grafen Pernegg. Es gehört zum Prämonstratenserorden aus Böhmen.

Nach mehreren Krisen, vor allem zur Reformationszeit, ist das Kloster bis heute in Betrieb und betreut 23 Pfarren in der Umgebung. Vor allem ist es bekannt für seine Fischwirtschaft, im großen Teich wird regelmäßig geangelt und geräuchert.

Der Hauptteil der Gebäude stammt aus der Renaisance. Besonders beeindruckend ist hierbei der Marmorsaal mit seinem prächtigen Deckenfresko. Auch sehr schön ist die Stiftskirche, eine ursprünglich romanische und später gotisierte Kirche mit sehr sehenswertem Hauptaltar.

Zum Kloster gehört auch ein super schöner Kräutergarten mit einer ausführlichen Beschriftung der einzelnen Heilpflanzen.












Eintrittspreise und Öffnungszeiten
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November und Dezember
Dienstag bis Samstag 10 - 15 Uhr
(Feiertags geschlossen)

Vorsaison:
Palmsonntag bis 30. April
Dienstag bis Samstag 10 - 15 Uhr
(Feiertags geschlossen)

Hauptsaison:
1. Mai bis 31.Oktober
Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen: 10–17 Uhr

Erwachsene     €     9,–
mit Ermäßigungskarte     €     6,50
Ermäßigungen für Senioren, Kinder und Familien Senioren     €     6,–
Kinder     €     3,–
Familien (2 Erwachsene und bis zu 3 Kinder bis 15 Jahre)     €     14,–


Fazit
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Ich persönlich fand den Stift Geras wirklich sehr sehenswert. Nett war schon alleine der Gang vorbei am Teich auf das Kloster zu und durch den Park mit einem kleinen Springbrunnen.

Tickets gibt es dann im Klosterladen. Wir konnten hier mal wieder einmal unsere Niederösterreich-Card einsetzen und bekamen den Eintrittscoin kostenlos. Wir gingen dann durch die Schranke ein paar Stufen nach oben. Witzig war, dass man hier die längste Holzkette der Welt sehen darf, die einen entlang der Treppe nach oben führt.

Man kommt dann in ein kleines Museum mit dem Stiftsschatz, einigen Gemälden und derzeit einer Ausstellung über Heilkräuter. Das ist ganz nett, da man hier zum Beispiel auch verschiedene Kräuter erschnuppern und sein Wissen testen kann.

Besonders eindrucksvoll ist natürlich der große Marmorsaal, in dem auch Konzerte stattfinden.

Wir haben im Stift Geras gut 2 Stunden verbracht und anschließend noch im schönen Heilkräutergarten eine Pause gemacht. Im Vergleich zu Melk oder Heiligenkreuz ist Geras natürlich relativ klein, aber dennoch wirklich schön, es gibt einen schönen Klosterladen und ein kleines Cafe. Sehr geeignet für einen schönen Sonntagsausflug...

In diesem Sinne

Eure Anke

Eine Zugfahrt, die ist lustig...



Hallo Leute!

Heute darf ich euch mal wieder einen kleinen Ausflug vorstellen, den man von Wien aus machen kann...

Reblausexpress
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Start
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Der Reblausexpress fährt vom Bahnhof Retz in Niederösterreich über das Anglerparadies Hessendorf und Geras bis nach Drosendorf und zurück.


Tickets
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Tickets gibt es direkt im Zug beim Schaffner.

Die einzelne Fahrt kostet für die gesamte Strecke für Erwachsene 14€ und für Kinder 7€.

Die Tageskarte kostet für Erwachsene 19€, für Kinder 9,50€.


Fahrplan
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Der Zug startet in Retz um 09:30, 13:20 und 16:20. Die Rückfahrt startet in Drosendorf um 11:50, 14:50 und 17:50. Pro Strecke braucht der Zug 1 Stunde und 35 min und hat zahlreiche Haltestellen.

Saison ist vom 1. Mai bis zum 26. Oktober. Die Züge verkehren jeweils Samstags, Sonntags & Feiertags.

Von Drosendorf gibt es verschiedene Anschlussmöglichkeiten, etwa nach Znjomo.




Fahrt
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Die Fahrt erfolgt im alten Dieselzug der ÖBB. Hier gibt es noch die netten Übergänge von Waggon zu Waggon gehen kann. Neben den normalen Waggons gibt es auch einen Heurigen Waggon, wo man Kleinigkeiten zu Essen und natürlich auch Wein bekommt.

Die Strecke, die von der ÖBB an sich nicht mehr betrieben wird, führt um Retz erstmal durch die Weinberge und anschließend vorbei an mehreren Sehenswürdigkeiten - etwa dem Anglerparadies Hessendorf, wo mehrere große Teiche angelegt sind. Hier konnten wir mehrere Kaninchen beobachten und natürlich viele Angler, die hier ihren Sonntag verbrachten.

Außerdem kommt man an Geras vorbei, wo eine große Klosteranlage steht. Die haben wir uns dann auch angeschaut - Bericht folgt später. In Drosendorf gibt es noch ein Schloss.

Auf dem Weg dorthin kommt man durch endlose Felder und Wälder. Wir konnten an einer Stelle auch mehrere Rehe beobachten.


Fazit
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Die Fahrt auf der stillgelegten Strecke von Retz nach Drosendorf ist wirklich nett, gerade weil man hier durch die tolle Natur des Wein- und Waldviertels kommt. Sich einfach mal gemütlich durch die Landschaft schippern lassen, das ist schon nett. Allerdings muss man ehrlicherweise sagen, dass 19€ für die Tageskarte schon recht teuer ist. Wir hatten ja die Niederösterreichkarte, mit der man eine Fahrt gratis bekommt.

Ich kann mir allerdings vorstellen, dass die Erhaltung der Strecke wirklich teuer ist. Einige derartige Strecken, wie der Leiser Berge Express, sind schon in Gefahr, weil sie sich nicht mehr tragen. Und das wäre schon echt schade. Die Strecke Retz-Drosendorf jedoch scheint sich noch ganz gut zu halten, da der Heurigenwaggon erst zur Saison 2014 neu dazugenommen wurde.

Die Fahrt ist sicher was cooles für Kinder und für große und kleine Eisenbahnfans. Aber auch für Wanderfans kann man von den einzelnen Haltestellen aus optimal größere und kleine Wandertouren starten oder das tolle Stift in Geras besichtigen. Eine schöne, aber auch teure Sache.

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 18. November 2014

This is Ladys Night

Hallo Leute!

Heute darf ich euch mal wieder ein nettes Lokal in der Wiener Innenstadt vorstellen...

Vapiano Wien Mitte
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Lage
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Das Restaurant liegt direkt in der Mall Wien-Mitte, am besten erreichbar mit der U3/U4 Wien-Mitte, Straßenbahn O, Bus 74A und verschiedenen S-Bahnen.


Kontakt
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Landstrasser Hauptstrasse 1 D
A-1030 Wien

E-Mail: wienmitte@vapiano.at


Ambiente
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Das Vapiano gehört zu einer Kette, die in Deutschland wohl inzwischen auch sehr bekannt ist. Alleine in Wien gibt es 6 Filialen.

Zunächst bekommt man beim Eingang eine Chipkarte, auf die die einzelnen Positionen, Getränke und Essen, aufgebucht werden. Beim Herausgehen gibt man die Karte wieder ab und zahlt. Ganz nett, weil man sich so das Zusammenrechnen bei einer größeren Rechnung spart.

Das zweistöckige Restaurant in Wien Mitte ist ganz nett eingerichtet mit schön dekorierten Tischen, die alle etwas abgetrennt sind, so dass man trotz des recht vollen Restaurants noch miteinander reden kann.

Wir waren zur 1x im Monat stattfindenden Ladys Night, weshalb die Tische zusätzlich mit kleinen Goody-Bags von Miss dekoriert waren.


Das Essen
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Jetzt wird es kompliziert. Zwar hatten wir wegen der Ladys Night einen netten Kellner, der war aber nur für Getränke zuständig.

Zum Essen musste man eine Etage tiefer gehen. Hier gibt es 3 Stationen, an denen man hauptsächlich italienisches Essen gibt. An der 1. Station gibt es Suppen und Salate, an der 2. Risotto und Pasta und an der 3. Station gibt es Pizza. Nun heißt es, sich in die Schlange zu stellen und warten bis man drankommt, mit einem Tablett in der Hand. Ich entschied mich noch dazu fatalerweise für Pasta. Hier gibt es 2 Köche, die jeweils 2 Gäste gleichzeitig bedienen. Man entscheidet sich für eine Zubereitung und eine Nudelsorte und dann kann man dabei zuschauen, wie das ganze in 2 großen Wokpfannen zubereitet wird. Man beachte, man steht dabei in der Schlange. Bei der Pizza bekommt man wohl einen Piepser und kann dann zurück an den Tisch gehen und sich seine Pizza abholen, wenn der Piepser piepst, bei der Pasta muss man warten.

Ich entschied mich für Pasta Rusticana. Das war ganz nett, mit Speck, Champignons, Kartoffeln und Rucola. Das war geschmacklich ganz nett, für 7,90€ auch preislich ganz OK, aber auch nicht gerade eine Offenbarung.




Personal
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Unser Ladys Night Kellner war super nett, allerdings auch etwas verwirrt - man merkt, dass man sich die Getränke normalerweise auch an einer Station holen muss. So hatte ich auf einmal ein Soda Zitron vor mir, das ich nicht bestellt hatte, sondern die Dame gegenüber. Nicht schlimm, kann bei einem so vollen Lokal passieren.

Der Koch war sehr missmutig und hat auf meine Bitte, wenig Chili, wohl doch etwas mehr genommen. Das hat mich echt geärgert.


Fazit
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Mich hat mein Besuch im Vapiano irgendwie an meine Studienzeiten erinnert. Schlange stehen mit einem Tablett in der Hand um eine Portion Nudeln zu bekommen? Das erinnert doch fatal an eine Uni-Mensa. Selbst die Geschichte mit dem Abbuchen von einer Karte - die Gießener Unimensa hatte sowas auch. Und wenn ich essen gehe, will ich einfach nicht 20 Minuten in der Schlange stehen für meine Portion Nudeln, während meine Begleitung an der Suppenstation schneller vorankommt und sie mit dem Essen schon fertig ist, während ich noch nichtmal angefangen habe. Preislich war die Potion Nudeln für 7,90€ OK, aber auch nicht richtig billig.

Die Ladys Night war ganz nett, man bekam noch zusätzlich einen Begrüßungsdrink, eine Nachspeise und ein Goodybag mit einer Ausgabe der Miss, einem Deo, einer Espresso-Tasse und einem Schlüsselband. Aber das war auch das Highlight des Abends.

Ich kann überhaupt nicht verstehen, warum alle ins Vapiano rennen und warum das Lokal auch gut 2 Jahre nach Eröffnung noch so voll - fast überlaufen ist. Da kann man echt auch in die Kantine gehen, da ists billiger.

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 11. November 2014

Ein bisschen peruanisches Flair auch in Wien

Hallo Leute!

Im vergangenen Sommer hat in Wien tatsächlich auch ein Peruaner aufgemacht. Und als wir davon hörten, musste der nach unserem Peruurlaub natürlich getestet werden... Man muss ja mal schauen, wie authentisch peruanisch man in Wien so kocht...

Lima 56
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Lage
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Das Lima 56 liegt im 4. Wiener Gemeindebezirk, direkt an der Favoritenstraße, weniger als 200 m vom neuen Wiener Hauptbahnhof entfernt.


Kontaktinformationen
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ADRESSE
Favoritenstraße 56 in 1040 Wien
Tel  +43.1.5035888

Die Reservierung kann auch über Quandoo erfolgen, der neuen App zum Tische reservieren.


ÖFFNUNGSZEITEN

MONTAG BIS FREITAG
11:30 bis 15:00 Uhr
17:00 bis 23:00 Uhr

SAMSTAG UND SONNTAG
11:00 bis 23:00 Uhr


Empfang
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Das Lokal macht auf den ersten Blick schon einen etwas schickeren Eindruck. So sprang natürlich auch gleich der Kellner mir zur Seite und half mir aus meiner Jacke. Der Empfang war wirklich extrem freundlich.


Ambiente
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Das Restaurant ist sehr modern eingerichtet, allerdings auch mit traditionell peruanischen Elementen. So sind zur Wanddekoration Bilder von traditionellen Festen in Peru angebracht und auch die Tischdecken haben das bekannte Muster - so wie man es in Peru öfter sieht. An der gegenüberliegenden Wand waren Bilder verschiedener Chilis angebracht, natürlich auch passend zur Küche.


Essen
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Wir bekamen gleich eine Vorspeisenplatte für 4 Personen für 54€ offeriert. Hier gab es traditionelle peruanische Vorspeisen wie Causa und Papas alla Huacachina. Hier merkte man gleich, dass die Küche sogar relativ starke Authentizität aufweist.

Hauptspeisen - hier dominieren Fisch und Hühnchen - gibt es zwischen 9 und 13€, wobei man dafür wirklich eine reichliche Portion bekommt.

Meine Hauptspeise - Aji - war sogar sehr authentisch, wie ich es auch in Peru bekommen habe. Nur leider war es eiskalt - das kann aber bei einer Gruppe  von 12 Personen schonmal passieren. Ich habe mich allerdings auch nicht beschwert, da ich den anderen 11 nicht beim Essen zuschauen wollte. Das war zwar ein bisschen schade, aber geschmacklich wars echt OK.

Meerschweinchen gab es übrigens nicht - das Braten von Meerschweinchen ist aus rechtlichen Gründen leider untersagt. So mussten sich die anderen mit unseren Cuy-Geschichten aus Peru - wo man die wirklich am Spieß am Straßenrand kaufen kann - begnügen.

Versagt hat man für mich leider beim Pisco Sour. Das Nationalgetränk bekamen wir als Absacker serviert. Geschmacklich war er ganz OK, leider war er aber nicht genug gemixt, weshalb noch kleine Eisstückchen im Eischnee zu finden waren. Das hatten wir in Peru nie und ich empfand das als eher unangenehm. Aber wenn man keinen Pisco Sour kennt, sollte man den ruhig probieren - schmecken tut er nämlich wirklich.





Fazit
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Das Lima 56 ist ein wirklich gelungenes und sehr authentisches peruanisches Lokal in Wien, geleitet von echten Peruanern. Ich durfte auch den Koch kennenlernen, natürlich ebenfalls ein Peruaner.

Besonders die Vorspeisen - Causa de Pollo und Papa alla Huacachina - konnten wir in Peru zu Hauf ausprobieren und ich konnte keinen Unterschied feststellen.

Kleiner Abzug in der B-Note - meine Hauptspeise war kalt. Das lag aber sicher an der Gruppengröße. Bei 2-4 Leuten wäre das wohl nicht passiert. Alle Gerichte werden frisch zubereitet und haben den original peruanischen Flavour.

Bei den Getränken gab es natürlich auch Cusquena, das peruanische Bier. Was leider fehlte - oder ich habs übersehen - war peruanischer Wein, es gab nur welchen aus Chile. Aber das störte mich weniger als die Eisstückchen im Pisco. Das geht wirklich besser. Aber wenn ich vorher keinen in Peru getrunken hätte, hätte ich das wahrscheinlich gar nicht gemerkt.

Pluspunkte kann das Lokal aber wieder mit dem gehobenen Ambiente und den peruanischen Akzenten sammeln. Auch die Bewirtung ging nicht freundlicher und herzlicher.

Insgesamt ein gutes Lokal, das es sich zu testen lohnt.

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 10. November 2014

Nettes Lokal in der Wiener Innenstadt

Hallo Leute!

Wer kennt das nicht? Je länger man in einer Stadt ist, umso mehr Restaurants entdeckt man, in denen man echt gut essen kann. Im ersten Bezirk ist ja alles etwas schicker und etwas teurer. Dieses Lokal jedoch ist gemütlich und auch preislich im erträglichen Bereich...

Das Heinz
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Lage
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Das Heinz ist am Rudolfsplatz im ersten Bezirk. Der liegt zwischen der Rupprechtskirche und Maria am Gstade. Am besten erreicht man das Lokal mit dem Bus 3A, der gleich am Rudolfsplatz hält.


Ambiente
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Das Ambiente ist gemütlich und sehr modern. Es gibt eine aus Zinn gegossene Bar (Raucherbereich) und schöne Tische teils mit Holzstühlen und zum Teil mit Sitzbänken ausgerüstet. Die Tische sind sehr liebevoll dekoriert. Schön ist übrigens auch, dass man vom Gastraum einen kleinen Einblick in die Küche hat. Das macht immer einen sehr guten Eindruck, wenn man in die saubere, aufgeräumte Küche schaun kann.

Die Einrichtung ist ganz in weiß gehalten, der Rest ist grün akzentuiert, was dem ganzen Lokal ein angenehmes, sehr warmes und einladendes Ambiente gibt. Ganz spannend ist auch, dass man sich ab 10 Personen einen Extraraum mieten kann.

Das Lokal wirkt sehr sauber aber nicht steril, sondern einfach gemütlich.

An den Toiletten ist auch nichts zu bemängeln.


Essen
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Die Küche ist bodenständig österreichisch mit ein paar mediteranen Einflüssen. Ich hatte geröstete Knödel auf Blattsalat und die waren schön saftig und obwohl es die in so gut wie jedem österreichischem Lokal gibt, ich sie auch schon oft probiert habe, habe ich noch keine besseren gehabt. Auf der Karte stehen außerdem Dinge wie Cheeseburger, Roastbeef, Beef Tartare oder gegrillte Calamari. Dabei ist die Karte angenehm übersichtlich und trotzdem wird wohl jeder etwas finden.


Personal
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Obwohl das Lokal voll war und nur eine Dame die Bedienung übernahm, war sie sehr aufmerksam und freundlich. Wie ich an den Nebentischen mitbekam, war auch eine Bedienung auf Englisch überhaupt kein Problem.

Das Essen kam nach einer vernünftigen Zeit, wir mussten nicht übermäßig lange warten.




Preise
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Das Heinz ist eines der wenigen Lokale im ersten Bezirk, die ich bisher kennengelernt habe, in die man guten Gewissens ohne großen Touristenaufschlag gehen kann. Hauptgerichte kosten zwischen 10 und 27€, wobei die 26,30€ für das Steak vom heimischen Pferd (eine Wiener Spezialität) schon sehr speziell ist. Die meisten Gerichte liegen zwischen 10 und 16€. Das sind Preise, die man in jedem vernünftigen Lokal in Wien erwarten muss.


Fazit
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Ich persönlich fand das Heinz sehr angenehm. In gemütlicher Atmosphäre gab es wirklich gutes, bodenständiges aber qualitativ hochwertiges österreichisches Essen. Die Bedienung war sehr freundlich, die Preise sind für die Lage mehr als in Ordnung,

Ich bin sehr zufrieden und kann das Lokal uneingeschränkt empfehlen. Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 7. November 2014

[Rezension] Design in Wien

Hallo Leute!

Heute darf ich euch mal wieder ein ganz nettes Fundstück aus der Bibliothek meiner Wienbücher vorstellen... Nach mehr als 2,5 Jahren ist man ja schon ein bisschen über den Inhalt des Marco Polo Reiseführers hinweg. Im Metroverlag ist daher ein zweisprachiger Designguide erschienen, der einen auch mal etwas abseits der Touristischen Pfade zu dem führt, was Wien besonders macht...










The Vienna Design Guide
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Daten
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Autor: Peter Stuiber
Verlag: Metroverlag
ISBN: 3993001974
Preis: 14,90€


Inhalt
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Wien ist nicht nur eine Stadt der Musik, Wien ist auch nicht nur morbid. Wien hat viele Seiten. In dem Buch werden Designobjekte vorgestellt, die Wien prägen, die mir aber so noch gar nicht aufgefallen waren - etwa das Meinl-Sackerl. Diese Tüte einer Kaffeerösterei im 1. Bezirk landet nur selten im Müll, sondern wird immer wieder verwendet. Aber auch die bekannten Büromöbel eines Wiener Designers werden vorgestellt oder die von der berühmten Köchin vorgestellten Sarah Wiener, die Thonet-Stühle oder die Lomo-Kamera - Dinge, die aus Wien stammen oder die man zum Teil nur in Wien bekommen kann.

Natürlich dürfen meine persönlichen Lieblinge - die Enzis im Museumsquartier - nicht fehlen. Die Designstücke sind im Sommer immer besonders bequem zum Sonnen.

Die Texte sind jeweils zweisprachig in Deutsch und Englisch aufgesetzt. Die Designobjekte werden fototechnisch zudem perfekt in Szene gesetzt.


Fazit
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Mit diesem kleinen Büchlein erfährt man doch so einiges mehr über Wien. Von der Doppelliterweinflasche bis zur DIY-Papier-Lampe werden in diesem Büchlein echte Wiener Designklassiker vorgestellt, die ich so noch nicht kannte.

Von den Enzis beispielsweise wusste ich bisher nur, dass sie existieren und jedes Jahr eine andere Farbe haben. Dass sie aber nach der MQ Prokuristin benannt wurden wusste ich beispielsweise nicht. Und die Entwicklung des Designs der Kaffeehausstühle bzw. der Thonets ist schon echt interessant. Ich wusste nicht, dass in Wien so viele Sitzmöbel designt werden.

Ich finde das Buch echt super. Allerdings muss man ehrlicherweise sagen, dass man schon eine gewisse Faszination für Design und natürlich auch für Wien haben muss. Es lädt immer wieder zu einer netten Schmökerrunde ein und man entdeckt immer was tolles, neues.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 29. Oktober 2014

[Rezension] Fleischlos in Austria





Hallo Leute!

Mein Mann und ich ernähren uns zwar nicht ausschließlich vegetarisch, essen aber verhältnismäßig wenig bis gar kein Fleisch. Das Thema kommt ja immer mehr in Mode. Im Holzbaum-Verlag ist daher ein ganz interessanter Lokalführer erschienen...

Vegetarischer Lokalführer Österreich
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Daten
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Herausgeber: Clemens Ettenauer
Verlag: Holzbaum
ISBN: 978-3-902980-07-6
Preis: 10€


Inhalt
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In diesem sehr kompakten Büchlein werden alle Lokale vorgestellt, die in Österreich weder Fisch noch Fleisch servieren - also vollkommen vegetarisch sind. Jedem Lokal wird dabei eine ganze Seite gewidmet. Die Lokale sind dabei nach Bundesländern geordnet.

Naturgemäß sind die meisten Lokale in Wien. Aber auch in jedem anderen Bundesland gibt es zahlreiche  Vegetarierlokale.

Zunächst werden dabei die wichtigen Daten - Adresse, Internetauftritt, Öffnungszeiten, Telefonnummer vorgestellt. Dann kommen die Bewertungskriterien "Ambiente", "Speiß und Trank", "Service" und "Preise", in denen die Lokale jeweils bis zu 10 Sterne bzw. 1-3 € Zeichen erreichen.

Im Anschluss folgt dann noch eine kleine Bewertung mit Worten - eine Beschreibung der Lage, des Ambiente, des Service und natürlich auch des Essens.


Fazit
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Für den Wiener mit leichtem Hang zum fleischlosen Essen - wie gesagt, ich würde mich selbst nicht als Vegetarier bezeichnen - ist dieses kleine Büchlein eine wahre Fundgrube. Auch für Ausflüge in Restösterreich findet man immer wieder nette Lokale, bekannt wie unbekannt.

Besonders schön finde ich, dass man in diesem Buch die Vergleiche zwischen den Lokalen genauso wenig scheut, wie die Kritik. Manch ein Lokal, gleich das erste beispielsweise, kommt bei der Kritik gar nicht gut weg.

Für den Wiener - weit über 70 Lokale - ist das Buch super. Ein weniger schönes Präsent ist es jedoch für den Kärntner mit gerade einmal 2 gelisteten Lokalen.

Wir werden uns in Wien noch ordentlich durchtesten. Ich kann aber auf jeden Fall sagen, dass ich mit den Lokalen, die wir schon getestet haben, bevor wir den Führer hatten, mit der Bewertung 100% übereinstimme und ich bin gespannt, was wir noch tolles finden...

In diesem Sinne

Eure Anke

Samstag, 18. Oktober 2014

Hier wird einem eingeheizt

Hallo Leute!

Brennpunkt - das klingt ja zunächst einmal mehr nach einer Currywurstbude irgendwo im Ruhrpott oder nach einer In-Bar irgendwo in der Innenstadt. In Wien allerdings assoziiert man mit "Brennpunkt" ein eher außergewöhnliches Museum...

Brennpunkt - Museum für Heizkultur
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Lage
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Brennpunkt liegt im 12. Gemeindebezirk ganz in der Nähe der U-Bahn-Station Längenfeldgasse (U4/U6) in der Malfatigasse.


Öffnungszeiten und Eintrittspreise
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    Montag bis Mittwoch: 9 bis 12 und 13 bis 16 Uhr
    Sonntag: 10 bis 16 Uhr
    Führungen: jeweils 10.30 Uhr und 13.30 Uhr (gratis)

Geschlossen ist in den Sommermonaten (vermutlich wegen der Schulferien). Führungen sind zusätzlich ab 10 Personen individuell unter  +43 1 4000-34100 oder office@brennpunkt.at zu vereinbaren.


Bezüglich der Eintrittspreise gibt es eine gute Nachricht für Großfamilien: Kinder unter 19 Jahren haben freien Eintritt. Der ermäßigte Eintritt (für Pensionisten, Studenten bis 27 Jahre usw) beträgt 3€, Erwachsene zahlen 5€.



Was gibts zu sehen?
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Ich hatte zunächst einmal das Glück, in der Nacht der Museen 2014 den Brennpunkt zu besuchen, weshalb ich an der Führung teilnehmen konnte (die äußerst witzig gestaltet war).

Das Museum führt in 11 Ausstellungsräumen in die Geschichte der Heizkultur ein, von der Gewinnung von Brennstoffen über eine Sammlung der verschiedensten Öfen findet man hier alles rund um das Thema Heizen. Auch gibt es 2 Spielstationen, in denen man etwa austesten kann, wie viel Energie man aufbringen muss, um 100 ml Wasser zu erhitzen - man muss dazu ein Handpedal betätigen. Auch kann man bei einem interaktiven Rätsel beim Hausbau zum Energiesparmeister werden.

Man sieht hier auch alles zum Thema Müllverbrennung und Fernwärme (wird in Wien ganz groß geschrieben). Am Ende sieht man dann auch noch anhand zweier Klassenzimmer den Aufbau einer groß angelegten Heizung früher und heute. Kinder können hier außerdem lernen, wie man sich früher im Waschzuber gebadet hat oder wie man in Wien früher zum Duschen ins Brausebad gehen musste.

Momentan gibt es außerdem eine Sonderausstellung zum Thema Toiletten - hier sieht man unter anderem unter Schwarzlicht, welche Teile der Toilette am meisten mit Keimen belastet sind. Witzig fand ich persönlich den Imitator eines Toilettengeräusches aus Japan. Als man die Spültoilette in Japan einführte, stieg der Wasserverbrauch dort nämlich rasant an, da sich die Japaner wegen des Pieselgeräusches schämten und deshalb permanent die Spülung laufen ließen, um das Geräusch zu übertönen.







Fazit
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Nun, "Museum für Heizkultur" klingt für den Erwachsenen natürlich etwas unspannend. Als meine Bekannten vorschlugen, unbedingt in der Nacht der Museen dorthin zu gehen, dachte ich "Na muss das denn sein". Aber ich muss sagen, ich habe mich getäuscht.

Natürlich merkt man schon an den Öffnungszeiten (keine Saison in den Sommerferien) dass das Museum ganz auf den Besuch von Schulklassen ausgelegt ist - deshalb ja auch die interaktiven Stationen. Aber auch als Erwachsener kann man dort durchaus viel lernen und viel Spaß haben. Für Frauen stehen ein paar schöne Öfen da, Männer können große Heizkessel gucken - also für jeden was dabei.

Sicherlich ist das Museum für Heizkultur nichts, was man in seinen ersten Wochenendbesuch in Wien UNBEDINGT einbauen muss, da gibt es Wien-typischeres. Aber dennoch ist das Brennpunkt Museum wirklich sehenswert und für mich ein klarer Geheimtipp für einen regnerischen Sonntag - wenn man halt dann mal keine Lust hat auf Kunst oder Naturkunde.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 24. September 2014

[Rezension] All about Coffee

Hallo Leute!

Wenn man in Wien eins lernt, dann ist das Kaffee trinken. Ich habe, bevor ich herzog, keinen Kaffee getrunken, inzwischen bin ich ein leidenschaftlicher Kaffeehausbesucher... Eins lernt man schnell, wenn man in Deutschland einen Kaffee bestellt, ist das ganz einfach, in Wien gleicht das schon beinahe einer Wissenschaft.

Nun, ein schönes und sehr amüsantes Buch ist in der Stadtbekannt-Reihe im Holzbaum-Verlag erschienen...

Kaffee in Wien
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Daten
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Verlag: Holzbaum
ISBN: 978-3-902980-14-4
Preis: 9,99€


Inhalt
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In diesem Buch geht es um das Schwarze und Braune, was die Wiener Seele weit mehr bewegt als die Politik. In kaum einer anderen Stadt habe ich so viele gemütliche Kaffeehäuser erlebt, wie in Wien. Und in kaum einem Cafe gibt es weniger als 10 Sorten Kaffee. Die Melange gehört schon zur Wissenschaft des Wienerseins dazu.

In diesem Buch geht es darum, wie Kaffee funktioniert. Es geht um die Kaffeehauskultur, um die Gäste im Kaffeehaus kurzum einfach um alles rund um den Kaffee und das Kaffeehaus, was es zu wissen gilt. Die wichtigsten Kaffeehäuser werden dabei genauso dargestellt, wie allerhand skurriles rund um den Kaffee, die Röstereien in Wien und die hippen Neuen in der Wiener Kaffeeszene. Selbst die Kaffeeketten - Coffee Bay oder McCafe - kommen mit einem eigenen Kapitel nicht zu kurz.




Fazit
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Als Neuwiener merkt man schnell, dass der Kaffeehauskellner die Nase rümpft, wenn man im Kaffeehaus einen Kaffee bestellt. Das klingt erstmal ungewöhnlich. Wenn man als Tourist kommt, ist das noch OK. Aber die Ober scheinen eine Nase dafür zu haben, wer länger als ein paar Tage in Wien bleibt. Und so ist es ein echter Faux Pas. Und wenn man das auch noch mit einem Piefke-Akzent macht, so wie ich, dann hat man Glück, wenn man nicht gleich des Lokals verwiesen wird. So werden in diesem Buch alleine im Bereich "Lexikon" 32 Kaffeespezialitäten vorgestellt. Inzwischen habe ich auch alles vom Advokat bis zum Zarenkaffee durchprobiert - man muss sich nur trauen.

In diesem kleinen, wirklich amüsant geschriebenen Büchlein wird alles vorgestellt, was man über Kaffee wissen sollte, bevor man sich als Zugezogener, vielleicht auch noch außerhalb des 1. Bezirks ins Kaffeehaus trauen kann. Auch die einzelnen Cafes von hipp bis ganz klassisch werden hier vorgestellt.

Einfach rundum ein gelungenes Buch. Für mich ist es sogar das beste aus der Stadtbekannt-Reihe, es ist amüsant und sehr komprimiert geschrieben, beschränkt sich aber eben doch nicht auf die Touri-Cafes, wie das Sacher oder das Hawelka, die eigentlich in jedem Reiseführer stehen.

Von mir gibt es ganz klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 12. August 2014

[Rezension] Wandern in der Wachau

Hallo Leute!

Nachdem wir dieses Jahr schon einige Touren des Welterbesteigs Wachau gemacht haben, haben wir uns noch einen zweiten Wachauwanderführer zugelegt, den ich euch heute ans Herz legen möchte...

Wachau
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Daten
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Autoren: Franz und Rudolf Hauleitner
Verlag: Rother
ISBN: 978-3-7633-4050-7
Preis: 14,90€ (D) 15,40€ (A)


Inhalt
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Der Führer führt in insgesamt 55 Touren in die verschiedensten Bereiche. Der Fokus liegt dabei natürlich auf der Wachau zwischen Krems und Melk, aber es gibt weitere Touren Donauaufwärts bis Ypps und Neustadt. Ein paar Touren liegen auch etwas abseits der Donau im Dunkelsteiner Wald.

Enthalten sind insgesamt 5 Touren der schwierigsten Kategorie, bei denen man sich auch schonmal anseilen muss. 11 Touren entstammen der mittleren Kategorie, die schon etwas anspruchsvoller sind und für die man die Kondition schon recht gut im Griff haben muss. Der große Rest sind allerdings leichte Touren, die auch für Anfänger geeignet sind.

Die einzelnen Touren sind auf 4-6 Seiten vorgestellt, wobei auf besondere Schwierigkeiten natürlich genauso hingewiesen wird, auf Markierungen und auch auf Parkplätze und zum Teil auch auf öffentliche Verkehrsmittel und Einkehrmöglichkeiten. Die Route wird als Höhenprofil gezeigt, auf einer Karte und sie wird ausführlich beschrieben. Außerdem kann man sich noch die GPS Daten der Orientierungspunkte aufs Smartphone laden und mit diversen Apps abrufen, was man zusätzlich zur Orientierung nutzen kann.




Fazit
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Ich bin zugegeben ein echter Fan der Rother Wanderbücher. Nicht nur dass sie im Hosentaschenformat gedruckt sind und daher unterwegs absolut unproblematisch zu handhaben sind. Sie liefern noch dazu absolut traumhafte Wanderrouten für alle Bedürfnisse. OK, wir sind zwar immernoch bei der "Leicht" Stufe hängengeblieben, haben aber mit diesen Büchern das Wiener Umland schon kennengelernt. Das einzige, was ich bei allen Büchern dieser Rother Reihe zu bemängeln habe, ist dass immer nur eine Zeit für die Tour angegeben wird. Das ist eine sehr subjektive Angabe. Kilometer wären mir lieber, aber das ist sicher Geschmackssache. Ich finde es eben immer etwas deprimierend, wenn ich eine Stunde mehr brauche als der Autor.

Wir haben bisher 6 Routen ausprobiert. Von Wien aus ist man ja recht schnell in der Wachau (nach Krems sind es gut 80 km) und wir sind eben echte Fans der traumhaft schönen Gegend. Die Routen haben uns alle gefallen und sie entsprachen unseren Vorstellungen. Es gibt traumhafte Routen durch die Weinberge, zu Ruinen aber auch durch den dunklen Wald oder entlang der Donau.

Ich bin absolut zufrieden und kann diesen Wanderführer uneingeschränkt empfehlen.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 30. Juli 2014

[Rezension] Ideal für unsere "kleine" Hochzeitsreise

Hallo Leute!

Nun haben wir ja dieses Jahr noch 2 ganz große Ereignisse vor uns - in 2 Wochen geht es mit den Schwiegereltern nach Peru. Nur sind es da ja noch keine offiziellen Schwiegereltern - das kommt erst im Oktober. Daher wird es zumindest nach der Standesamtlichen Hochzeit nicht für einen Flitterwochentrip reichen, schon urlaubstechnisch wird das schwer. Aber Gott sei dank gibt es quasi extra für uns einen neuen Wiener Stadtführer...

Bussi Bussi - Verliebt in Wien
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Daten
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Autoren: Doris Rittberger, Jine Knapp, Marcus Steinweg, Fred Stampach
Verlag: Rittberger & Knapp
ISBN: 978-3-9502869-0-8
Preis: 14,80€


Inhalt
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Amorbidius hat einen Plan. Der "Stellvertretende Amtsleiter im Amt für allgemeines Gefühlswesen der Stadt Wien - Referat 4 für Misanthropie und grundsätzlichen Wiener Grant" hat es sich zur Aufgabe gemacht, zu zeigen, dass Wien nicht nur einen gewissen melancholischen, man sagt ja sogar morbiden Charme hat. Er hat einen Plan - er stellt sich seinen Kollegen entgegen und will Liebe anstatt Misanthropie verbreiten.

So begleitet er 10 Pärchen durch Wien auf 10 Tracks, die die romantische Seite von Wien zeigen sollen. Von der Herrengasse zum Rosengarten oder auch vom Stadtpark zum Prater, aber auch weit außerhalb der Stadt vom Georgenberg zum Liesingbach oder von den Steinhofgründen zum Dehnepark werden die romantischsten Spaziergänge der Stadt vorgestellt.

Jeder dieser Tracks braucht etwa 2 Stunden und beginnt mit einer sehr übersichtlichen Karte, auf der man sich auch zurechtfindet, wenn man von Kartenlesen überhaupt keine Ahnung hat. Dabei sind unter anderem auch die Tour, die Jesse und Celine im Kultfilm "Before Sunrise" durch Wien nehmen.

Man lernt dabei Orte kennen, wie den Bootsverleih am Heustadelwasser oder die Brücke mit den Liebesschlössern am Donaukanal, eben Orte, die man als frisch Verliebte auf Städtetour so braucht.

Neben den vorgestellten Touren gibt es auch immer wieder kleine Rätsel über geheime Liebschaften etwa von Kaiser Franz Josef oder von Freuds Tochter Anna. Auch gibt es das Original Wiener Liebesrätsel, aber auch Adressen von den Sommerkinos usw.



Fazit
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Ich finde den Stadtführer für Verliebte einfach cool. Er ist sehr witzig und modern geschrieben und zeigt, dass Wien eben nicht nur die Steife Kultur der Staatsoper hat, sondern dass es in Wien das eine oder andere für Verliebte gibt, meistens Orte, an die man als Tourist nicht unbedingt kommt, wie eben z.B. das Heustadelwasser oder die Steinhofgründe.

Es werden Orte gezeigt, wo man traumhaft schön Picknicken kann, wo man eben auch mal etwas fern von den Touriströmen für sich sein kann, ideal für Wien Liebhaber und frisch verliebte. Ich stehe ja sowieso auf solche Stadterkundungstouren. Hier erfährt man eben auch allerhand frivole Geschichten aus dem historischen Wien. Gleichzeitig wird man auch als Leser immer wieder eingebunden, mit Rätseln oder Aufforderungen zum Lesen.

Einiges haben wir schon getestet, aber es bleibt auf jeden Fall das eine oder andere übrig für unser "Flitterwochenende". Die richtigen Flitterwochen kommen dann nächstes Jahr. Von mir gibt es eine ganz klare Empfehlung!

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 29. Juli 2014

[Ausflugstipps] Tu felix Austria (7)

Hallo Leute!

Am vergangenen Wochenende war ich mal wieder unterwegs und habe dabei wieder eine neue Seite von Österreich kennengelernt. Diesmal ging es mit der Wachaubahn durch die Wachau...

Wachaubahn
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Abfahrt
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Die Wachaubahn fährt vom Hauptbahnhof in Krems vorbei an Dürnstein und Spitz bis nach Emmersdorf an der Donau und passiert dabei einmal die Wachau.

Fahrplan
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Von 12. April bis 26. Oktober fährt die Bahn an allen Samstagen, Sonntagen und Feiertagen. Es gibt nur einen Zug, der auf der eingleisigen Strecke jeweils um 10 Uhr, 13 Uhr und 16 Uhr ab Krems startet. Die Rückfahrt ab Emmersdorf ist jeweils um 11:40 Uhr, 14:40 Uhr und 17:40 Uhr. Die Fahrt dauert 1h 10 min.

Fahrkarten
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Die Fahrkarten gibt es jeweils im Zug.

Erwachsene zahlen für die ganze Strecke 16€ (Tageskarte 22€), von Krems bis Spitz kostet 11€ (16€ Tageskarte). Eine Teilstrecke (z.B. Krems bis Dürnstein) kostet 6€ (10€). Kinder zahlen jeweils die Hälfte.

Mit der NÖ-Karte gibt es mal wieder eine Gratis-Fahrt.


Fahrt
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Unsere Fahrt startete in Krems. Da wir mit der NÖ-Card eh eine Gratistageskarte hatten, fuhren wir zunächst bis Emmersdorf, auf dem Rückweg machten wir dann in Spitz halt.

Die Fahrt erfolgt in einem Dieselzug, der schätzungsweise aus den frühen 70er Jahren stammt. Fahrradmitnahme ist bedingt möglich.

Die Fahrt geht zunächst vorbei an der JVA Krems Stein und dann weiter nach Dürnstein. Auf der Strecke hat man einen netten Ausblick auf das Kloster Göttweig in der Ferne. An Dürnstein selbst (also an der Altstadt) fährt der Zug vorbei, die berühmte Kirche ist allerdings mit einem kurzen Fussmarsch zu erreichen. Einen kurzen Blick auf die Ruine, auf der Richard Löwenherz gefangengehalten wurde, kann man allerdings erhaschen.

Dann geht es weiter in Richtung Spitz, wo der Bahnhalt tatsächlich mitten in der Stadt ist. Man kommt entlang der malerischen Weinlandschaft der Wachau, Weinberge rechts, die Donau und Marillenbäume links. Von Spitz geht es weiter vorbei an der Ruine Aggsbach bis nach Emmersdorf, wo der Zug dann rangiert wird.

Auf der Rückfahrt machten wir einen kleinen Halt in Spitz für einen Spaziergang entlang der Donau, um die Fahrt dann mit dem nächsten Zug nach Krems weiterzuführen.








Fazit
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Die Bahnfahrt durch die Wachau ist schon ganz nett, vor allem für Fotografen, da man hier wesentlich mehr Fotomöglichkeiten hat als auf der parallelen Straße, die etwas weiter unten liegt. Allerdings ist man mit dem Zug, der ja nur alle 3 Stunden fährt, selbst mit der Tageskarte nicht sonderlich flexibel. Wenn man sich nur Spitz und Dürnstein anschauen will, ist man schon den ganzen Tag unterwegs. Will man dann vielleicht noch einen Halt in St. Michael einlegen, muss man schon eine 2. Fahrt einlegen.

Als Tipp, wenn man die Wachau an einem Tag wirklich intensiv anschauen will, gibt es bei den Wachau-Info-Büros in Krems und Melk das "Autofrei in der Wachau" Ticket für 10€. Damit kann man die stündlich fahrenden Buslinien nutzen und ist wesentlich flexibler.

Der Nostalgiefaktor im Zug selbst ist jetzt auch nicht sooooo riesig. Wie gesagt, der unklimatisierte Dieselzug stammt aus den 70ern. Der ist zwar sehr sauber und vermutlich restauriert, aber bei Sonnenschein muss man schon die Fenster aufreißen, um überhaupt im Zug sitzen zu können.

Es ist eine nette Fahrt, man hat ein paar neue Perspektiven in der Wachau gefunden, ehrlicherweise muss ich aber sagen, es gibt günstigere Alternativen, mit denen man am Ende wesentlich flexibler ist. Die Schiffe teste ich auch noch aus, das wäre nämlich Alternative Nummer 3. Bericht folgt!

In diesem Sinne

Eure Anke

Samstag, 26. Juli 2014

Freud in Wien

Hallo Leute!

Am Wochenende hatte ich mal wieder Besuch aus Deutschland. Gleich mal wieder ein Grund, ein paar andere Museen in Wien zu erkunden, in denen ich bisher noch nicht war...

Sigmund Freud Museum Wien
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Lage
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Das Museum liegt im 9. Bezirk in der Berggasse 19, unweit der U4 Station Schottenring.


Eintrittspreise
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Erwachsene € 9,00
SeniorInnen € 8,00
Wien Karte € 7,50
Mitglieder Club Ö1/KulturKontakt Austria € 6,50
StudentInnen (von 18 bis 27 Jahren) € 6,50
SchülerInnen (von 12 bis 18 Jahren) € 4,00

Inklusive Audioguide

Führungen gibt es für 5 Personen auf Anfrage - der Preis erhöht sich dann jeweils um 1€ pro Person.

Ich hatte mal wieder das Glück, dass ich mir eine Niederösterreichkarte zugelegt habe. Mit dem kleinen, gelben Kärtchen gibt es nämlich freien Eintritt - das ganze Jahr über.


Öffnungszeiten
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Das Museum ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Letzter Einlass ist um 17:45.


Das Museum
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Das Museum befindet sich in den Originalräumen in denen die Familie Freud 47 Jahre gelebt hat und in der Sigmund Freud bis zu seiner Flucht vor den Nazis seine psychoanalytische Praxis hatte. Man geht in den ersten Stock und nachdem man seinen Audioguide erhalten hat, geht es gleich in Freuds Praxis. In einem Vorraum befindet sich ein Mantel, ein Spazierstock und Reisegepäck Freuds, so wie es von seiner Tochter Anna zur Eröffnung des Museums gespendet wurde. Vom Vorraum aus gelangt man in ein (übrigens original eingerichtetes) Wartezimmer, in dem sich auch die berühmte Mittwochsgesellschaft traf. In einem Video, das man im benachbarten Videoraum ansehen kann, sieht man, dass alles genau rekonstruiert wurde, bis hin zu den Urkunden an der Wand.

Als nächstes kommt man in den Behandlungsraum, in dem allerdings heute keine Couch mehr steht (die steht soweit ich weiß im Freud Museum in London), sondern hauptsächlich eine bildliche Dokumentation gezeigt wird.

Im Arbeitszimmer sieht man einiges aus Freuds Besitz, darunter einen Spiegel, der vor dem Fenster hing, in dem sich Freud bei der Arbeit beobachte, und ein rekonstruierter Stuhl, der extra für Freuds unbequeme Sitzhaltung konstruiert wurde.

Als nächstes kommt man in die Räume, in denen Anna Freud ihre erste Praxis eröffnete. Hier sind einige Kunstwerke ausgestellt, genauso wie im großen Saal, in dem einige von Freuds Besitztümern ausgestellt sind.

Außerdem beherbergt das Museum die größte psychoanalytische Bibliothek Europas.







Fazit
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Auch wenn ich mich bisher nicht wirklich mit Psychoanalyse beschäftigt habe, fand ich das Freud Museum an sich wirklich spannend, weil es zur Auseinandersetzung mit dem Thema Freud einlädt, gleichzeitig aber nicht zu theoretisch wird, zum Thema "Ich, Überich & Es" gibt es beispielsweise keine Ausführungen, sondern eigentlich mehr zum Leben Freuds, dessen Flucht, dessen Reisen usw.

Wer allerdings ganz großes Museumsentertainment erwartet, wie es etwa die großen Wiener Museen bieten, wird leider enttäuscht. Man kann sich weder auf die Originalcouch legen noch wird man therapiert. Wer eben darauf steht, sich mal historische Originalschauplätze, wie etwa die Praxis des Dr. Freud anzuschauen, der ist hier richtig.

Ich werde sicher bei Gelegenheit nochmal ins Freud Museum gehen, wenn ich mehr im Thema bin. Wenn man sich aber überhaupt wenig für Freud interessiert, sollte man lieber in ein anderes Museum gehen. Dafür wären mir die 9€ zu teuer.

In diesem Sinne

Eure Anke

Sonntag, 20. Juli 2014

[Rezension] Witzige Habsburger Facts

Hallo Leute!

Als Wahlwiener kommt man an einer Familie nicht vorbei, die fast alles in Wien gebaut hat, die Österreich geprägt hat, wie kaum eine andere... Aber auch in dieser Familie gibt es wunde Punkte... Nun ist im Holzbaum-Verlag der dritte Band der Unnützes Wissen Reihe erschienen. Nach Unnützes WienWissen und Unnützes WienWissen 2 konzentriert sich dieser dritte Band eben genau auf diese Familie.

Unnützes HabsburgerWissen
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Daten
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Herausgeber: Stadtbekannt.at
Verlag: Holzbaum
ISBN: 978-3-902980-06-9
Preis: 9,99€


Inhalt
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Wer Unnützes Wissen etwa von Facebook kennt, kann sich ungefähr vorstellen, wie dieses Buch aufgebaut ist. Mit einzelnen kleinen Absätzen (maximal 5 Sätze) wird erstaunliches, kurioses und auch ekliges rund um die Familie Habsburg transportiert. Die Sätze sind dabei so einprägsam, dass sie nützliches Wissen quasi aus dem Hirn verdrängen und sich einprägen, so dass man sie beim nächsten Stammtisch oder wenn der nächste Besuch aus Deutschland kommt, eben nur schnell hervorkramen muss, um die Oma beim Spaziergang durch die Hofburg zu beeindrucken.

Chronologisch geordnet von den Anfängen der Habsburger (übrigens auf der Habichtsburg in der Schweiz) bis zu Sissi und Franzl und dem Untergang unter Kaiser Karl wird in diesem Buch allerhand an Wissen zusammengestellt, das es vielleicht nicht unbedingt in ein Geschichtsbuch geschafft hätte.

Nach einer kurzen Einführung in die Anfänge Österreichs geht es mit der Schlacht im Marchfeld und der daraus folgenden Machtnahme der Habsburger in Wien los. Man erfährt alles über geschickte Hochzeiten, musikalische Talente, Erlasse und natürlich auch Affären der Habsburger. So ordnete etwa Joseph II. an, dass Theaterstücke kein trauriges Ende haben dürfen. So wurden etwa Stücke von Shakespeare umgeschrieben und bekamen einen Wiener Schluss. Oder Erzherzog Otto, der nackt im Hotel Sacher aus seinem Zimmer ausgesperrt wurde - nur mit Säbel und Orden vom Goldenen Vlies bekleidet. Dummerweise traf er dabei auf den britischen Botschafter mit Gattin (die beim Anblick des Nackerten in Ohnmacht gefallen sein soll),




Fazit
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Nach den beiden Bänden Unnützes Wien Wissen war ich natürlich verwöhnt. Und als echter Habsburg Fan wusste ich natürlich einiges schon. Dennoch bekommt man mit diesem Buch einen spannenden, schnellen und teils auch amüsanten Eindruck in die Geschichte der Habsburger.

Ich muss allerdings ehrlicherweise sagen, dass es das Unnütze HabsburgerWissen es nicht zu 100% an die WienWissen Bände ranreicht. Das mag daran liegen, dass die Erklärungen manchmal ein bisschen zu lang sind und daher geht an Einprägsamkeit einiges verloren. Und vielleicht liegt es daran, dass ich viele der Stories schon aus anderen Büchern kannte, so wirklich schallend gelacht habe ich selten. Ich kann mir aber gut vorstellen, wenn man nicht so viel kennt und vielleicht mal in Schönbrunn war und gerne ein bisschen hintergründiges wissen will, ein bisschen mehr, als man in den Geschichtsbüchern aus der Schule kennt, ist mit diesem Buch genau richtig.

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 18. Juli 2014

[Rezension] Stadtwanderer

Hallo Leute!

So weit ich auch immer rumkomme, am meisten fasziniert mich noch immer meine Wahlheimat Wien. Ein toller mehr oder weniger neuer Stadtführer ist beim Pichler-Verlag erschienen. Den möchte ich euch heute vorstellen...


Vom Hinterhof in den Himmel
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Daten
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Autorin: Christina Rademacher
Verlag: Pichler
ISBN: 978-3-85431-652-7
Preis: 19,99€


Inhalt
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Der Titel klingt ja zunächst einmal relativ ungewöhnlich. Der geht aber darauf zurück, dass man in Wien tatsächlich "Am Himmel" wandern kann - das ist eine Straße in der Nähe des Kahlenbergs in Wien-Grinzing.

In dem Buch werden 15 außergewöhnliche urbane Touren vorgestellt, die beinahe vollständig um die großen Sehenswürdigkeiten in Wien herumkommen - also Stephansdom, Hofburg, Schönbrunn usw. nur am Rande streifen.

Tour 1 führt beispielsweise vom Mozartgrab durch den dritten Bezirk bis zum berühmten Straußdenkmal im Stadtpark, Tour 2 führt vom Westbahnhof zum Hauptbahnhof. Dabei wird zum Beispiel Favoriten als Heurigenbezirk vorgestellt - die Touris kennen meistens nur Grinzing. Eine weitere Tour führt vom Mühlwasser durch den Prater zum Hundertwasserhaus. Die letzte Tour führt dann in 3 Etappen vom Zentralfriedhof in Simmering ganz im Osten der Stadt bis nach Grinzing in den Himmel.

Bei jeder Tour lernt man dabei völlig unbekannte Seiten der Stadt kennen - man kommt in begrünte Hinterhöfe der Wiener Gemeindebauten, man kommt in fast völlig unbekannte Parks, die größtenteils in keinem Stadtführer zu finden sind.

Dabei werden die Touren natürlich sehr ausführlich besprochen. Dazu gibt es auch eine Zusammenfassung (auf 1 Seite), auf der man alles nochmal in aller Kürze erfährt - Sehenswürdigkeiten, Hinweise über die Erreichbarkeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und einigen empfehlenswerten Orten zum Rasten und einer ausführlichen Routenbeschreibung.



Fazit
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Der Mensch sollte täglich 6 bis 7 km zu Fuss gehen, sagt die Autorin schon in ihrer Einführung. Das erreichen in Wien normalerweise maximal die Briefträger - für die meisten Wege müssen halt doch die Öffentlichen Verkehrsmittel oder das Auto herhalten.

Doch dieses Buch fordert einen quasi auf, sich seine eigene (Wahl-)Heimat einmal genauer anzuschauen. Und man wird schnell merken, wie viel man bisher verpasst hat. Mindestens 3 der Routen führen mehr oder weniger direkt an meiner Wohnung vorbei. Ich habe sie alle 3 ausprobiert und dabei völlig neue Seiten meines "Grätzels" kennengelernt. Beispielsweise dass sich hinter der grauen Gemeindebaufassade, an der ich beinahe täglich vorbeilaufe, ein riesiger, grüner Park verbirgt.

Sicherlich ist dieses Buch nix für den absoluten Wien-Anfänger, der den Stephansdom und Schönbrunn besuchen will, der auf der Suche nach Sisi und Franzl ist. Es ist vielmehr was für alle, die Wien schon vollständig zu kennen glauben - die also entweder schon zum zwanzigsten mal in Wien Urlaub machen oder - so wie ich - schon mehrere Jahre in Wien leben.

Von mir bekommt dieses geniale Buch klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 9. Juli 2014

Anke in der Wachau (2): Das schönste Kloster


 Hallo Leute!

Am Wochenende hatte ich das große Glück, die schöne Wachau zu besuchen. Eines der schönsten - mit Sicherheit aber das bekannteste Kloster in der Wachau ist der Stift Melk...

Benediktinerstift Melk an der Donau
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Lage
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Melk liegt am Eingang zur Wachau, direkt an der Donau. Kommt man mit dem Zug (ab St. Pölten) dort an, ist der Benediktinerstift nicht zu übersehen, nehmen ihre gigantischen gelben Mauern doch die komplette Bergkuppe über der kleinen Stadt Melk ein. Zu Fuss geht man über den Rathausplatz und dann die Stufen nach oben (gut ausgeschildert).

Mit dem Auto kommt man die gut ausgeschilderte Straße nach oben und landet direkt auf dem großen Parkplatz. Touristisch gut erschlossen sind auch zahlreiche Parkplätze vorhanden.


Geschichte
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Der Stift Melk kann in diesem Jahr (2014) auf eine exakt 2000-jährige Geschichte zurückblicken. Im Jahr 1014 wurde hier der heilige Koloman zu Grabe getragen. Schon zu dieser Zeit war Melk das erste Zentrum der Babenberger, die die Mark Ostarrichi regierten. Mit der Erweiterung Richtung Osten verlor es dann doch ein bisschen an Bedeutung - so dass Leopold entschied, auf dem Berg ein Kloster zu erbauen, in das 1089 die ersten Benediktinermönche einzogen.

Seine heutige Form erhielt das Kloster als Neubau im 18. Jahrhundert.


Eintrittspreise und Öffnungszeiten
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Mit der Niederösterreichcard kamen wir (mal wieder, also echte Empfehlung) kostenlos in den Stift. Normalerweise zahlt man als Erwachsener 10€ für die Besichtigung. Mit Führung beträgt der Eintritt 12€.

Der Stift ist in der Sommersaison (Mai-September) von 9 bis 17.30 Uhr und im März, April und Oktober von 9 bis 16.30 Uhr geöffnet. Den Rest der Zeit ist die Besichtigung nur mit Führungen (täglich um 11.00 und 14.00 Uhr (in Deutsch und Englisch)) möglich.


Unser Besuch
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Wir kamen gleich um 9 Uhr, Sonntags. Das hatte den großen Vorteil, dass wir etwas vor den Busgruppen kamen. Gerade die ganzen Donaukreuzfahrtschiffe kommen auf jedenfall nach Melk, als wir um 12 Uhr wieder gingen, war der ganze Parkplatz voll mit Reisebussen.

Man kommt an der Ostbastei vorbei - in der Sonderausstellungen sind - und kommt durch das Portal in den ersten Hof, dann weiter bis in den 2. Hof, direkt vor die Rückseite der Kirche. Neben der Kirche findet man den Eingang zum Museum. Über die Kaiserstiege steigt man in den ersten Stock. Wie genau das Kinderwagen und Rollstuhlfahrer machen, weiß ich nicht, da ich aber Leute gesehen habe, gehe ich davon aus, dass es Möglichkeiten gibt.

Oben geht man dann rechts direkt in das sehr modern ausgestattete Stiftsmuseum. Dieses befindet sich im Kaisertrakt des Stifts, der alleine der Kaiserlichen Familie vorbehalten war. Man schaut zunächst entlang des Kaisergangs, einem gut 200 m langen Gang, in dem unter anderem Bilder von Maria Theresia und anderen österreichischen Herrschern aufgehängt sind.

Im Museum selbst gibt es eine reiche Illustration der Geschichte des Klosters und des Benediktinerordens. Unter den Ausstellungsstücken sind dabei unter anderem ein original josephinischer Klappsarg und der berühmte Breu-Altar. Mich hat dabei vor allem ein großes Modell des Klosters, das sich konstant dreht. So kann man jeden Teil der Klosteranlage sehen.

Über einen barocken Festsaal kommt man dann auf eine große Terrasse, die sich direkt vor dem Hauptportal der Kirche findet und einen schönen Blick auf die Donau bietet. Von dort aus geht es dann zunächst in die Stiftsbibliothek (leider Fotoverbot) und dann die Treppen runter in die traumhafte barocke Stiftskirche.

Auch im Ticket enthalten ist der Besuch der Sonderausstellung, die von teils Schülern gestaltet wurde. Hier kommt man auf eine Aussichtsterrasse und weiter in den Stiftspark, der etwas größer ist, als er zunächst erscheint. Hier gibt es allerhand an Kunst (auch modernerer Art) zu entdecken.












Fazit
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Wenn man sich überlegt, dass man hier für seine 10€ wirklich viel zu sehen bekommt, lohnt sich ein Besuch in Melk auf alle Fälle. Alleine die Größe des barocken Klosters ist absolut beeindruckend. Schon wenn man aus dem Zug steigt und die riesige Klosterfassade sieht, ist man absolut begeistert. Auch die beiden ruhigen, schattigen Höfe sind absolut genial. Mir hat der Park, der recht ruhig ist, besonders gefallen. Vor allem ist der Park vorne Barock, weiter hinten findet man dann aber auch ruhige und schattige Orte.

Das Museum ist sehr modern und wirklich schön eingerichtet. Auch wenn hier nicht unbedingt der Stiftsschatz im Mittelpunkt steht, sondern viel mehr die Geschichte, sind alleine die Räume klasse. Witzig sind immer wieder kleine Soundeffekte mit "Höre" und die Ausschnitte aus dem Leben des Heiligen Benedikt.

Genial ist für mich der Ausblick von der Terrasse und die darauf folgende Stiftsbibliothek. Ich mag solche alten Bibliotheken ja wirklich sehr gerne. Die Stiftsbibliothek Melk hat irgendwie etwas von einer Miniatur der Nationalbibliothek in Wien.

Die Stiftskirche konnten wir leider nicht intensiv besichtigen, da Messe war.






Die gesamte Anlage wirkt sehr gepflegt, die Toiletten sind sehr sauber, alles ist auf die Abfertigung großer Menschenmengen abgestimmt, wirklich perfekt.

Wir waren absolut begeistert. Stift Melk ist ganz klar einen Sonntagsausflug wert.

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 7. Juli 2014

Anke in der Wachau (1): Donaudampfschifffahrtskapitänsgehilfin

Hallo Leute!

Am Wochenende war ja schönes Wetter. Und wenn schönes Wetter ist, besteht bei uns ja immer besonders große Ausflugsgefahr. Ein absoluter Top-Ausflug von Wien aus ist natürlich die etwa 100 km entfernte Wachau. So machten wir uns auf den Weg und ließen uns mal überraschen...

Schifffahrtsmuseum Spitz
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Lage
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Das Museum liegt im Spitzer Tal, etwa 800 m von der Donau entfernt nahe der Ruine Hinterhaus. Mit dem Auto kommt man bis vor die Türe (ab Donauufer gut ausgeschildert). Mit dem Bus nimmt man die WL1, die zwischen Krems und Melk fährt und steigt bei der Station Spitz Hinterhaus aus. Von dort folgt man einem kleinen Wanderweg (ca. 10 Minuten), der bestens mit gelben Schildern ausgezeichnet ist.


Öffnungszeiten und Eintrittspreise
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12. April - 31.Oktober 2014täglich von 10:00 - 12:00 und 14:00 - 16:00 Uhr
Sonn- und Feiertage 10:00 - 16:00 Uhr durchgehend
Kein Schließtag 

Erwachsene € 5,50
Gruppen (ab 10 Pers.) € 4,50
Senioren (mit Ausweis) € 4,50
Kinder € 3,50
Kindergruppen (ab 10 Pers.) € 3,00
Führungen neben Eintrittspreis pro Pers. € 1,00 (mindestens jedoch € 15,–)

1x freier Eintritt mit der Niederösterreichcard



Ausstellung
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Das Museum befindet sich seit 1970 im barocken Erlahof in Spitz an der Donau. Es widmet sich der Geschichte der Donauschifffahrt von den Römern hauptsächlich bis in die Zeit der Dampfschifffahrt. So wird etwa die Originalausstattung eines Pferdegespanns gezeigt, das die Schiffe stromaufwärts ziehen musste. In Miniaturen wird auch gezeigt, wie die bis zu 60 Pferde ganze Schiffszüge auf dem Treppelweg ziehen mussten, um stromaufwärts zu gelangen.

Oben sind auch noch Spuren der barocken Geschichte des Hauses zu sehen. Absolutes Highlight ist hier eine alte Schiffsorgel. Auch gibt es hier zahlreiche historische Schiffsmodelle, etwa das Kriegsschiff Maria Theresias oder die Schiffe, die genutzt wurden, um den Unterlauf der Donau zu erkunden.

Im Außenbereich ist außerdem die historische Rollfähre Spitz zu sehen.

Die Ausstellung ist partiell auch multimedial gestaltet, mit einem Kinosaal, in dem Filme zu Zitaten über die Donau in der Wachau zu sehen sind. Oder man schaut durch kleine Bullaugen. Auch die Schiffsorgel spielt per Tastendruck.









Fazit
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Für mich ist dieses Museum absolut sehenswert, gerade weil es die Mühen der frühen Donauschifffahrt so wunderbar illustriert. Mich hat vor allem die Miniatur des Pferdegespanns fasziniert. Gerade wenn man sich überlegt, dass die Gespanne teils vom heutigen Rumänien aus bis Bayern gezogen werden mussten von solch einer riesigen Anzahl von Pferden, die Schiffe die Versorgung für die Tiere geladen haben musste, die Tiere bei jedem Nebenfluss erstmal mit kleinen Schiffen übergesetzt werden mussten, ist das schon ziemlich krass.

Das Schifffahrtsmuseum ist ein tolles, sehr lehrreiches kleines Museum in der Wachau, was man, wenn man ausreichend Zeit mitbringt, unbedingt anschauen sollte. Den kleinen Abstecher von der Uferstraße ist es absolut wert.

Von mit gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke