Dienstag, 27. Mai 2014

Auf in die Wiener Unterwelt...

Hallo Leute!

Den Film "Der Dritte Mann" kennen viele wohl als Klassiker. Neben der Filmmusik, die wie kaum eine andere mit Österreich verbunden ist, ist wohl die bekannteste Szene, wie Harry Lime in die Wiener Kanalisation hinabsteigt und dort unten verfolgt wird. Teile dieser Szene sind tatsächlich im Wiener Kanal gedreht worden. Auf den Spuren dieses Films gibt es eine kleine Tour...

Dritte Mann Tour
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Lage
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Start der Tour ist am Wiener Karlsplatz, direkt gegenüber der Sezession auf einer Verkehrsinsel. Am besten kommt man mit der U1, U2 oder U4 Station Oper/Karlsplatz dorthin.


Eintrittspreise
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Die Tour kostet 7€ für Erwachsene, 3,50€ für Kinder. Es gibt einen ermäßigten Preis von 5,50€ für PensionistInnen, StudentInnen, Zivil- oder Präsenzdiener, Gruppe ab 10 Personen, Kooperationsgäste.

Kinder unter 12 Jahren haben leider keinen Zutritt.


Öffnungszeiten
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Die Touren finden Donnerstag bis Sonntag von 10 bis 19 Uhr stündlich statt. Man muss allerdings obligatorisch vorher unter www.drittemanntour.at reservieren. Trotz Karlsfest und freiem Eintritt war es kein Problem, für den nächsten Tag ein Ticket zu reservieren. Wie es in der Hauptsaison ist, kann ich leider nicht sagen. Der Zutritt ist auf 20 Personen pro Tour beschränkt.

Außerdem muss man eine Telefonnummer angeben, da die Tour bei Hochwasser kurzfristig abgesagt werden könnte.


Tour
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Die Tour beginnt beim Sterndeckel. Hier erfährt man von der Kanalisierung des Wienflusses, der in dem Bereich überbaut wurde. Hier bekommt man auch eine Papierhaube und einen Helm mit Stirnlampe. Danach steigt man über eine Beton-Wendeltreppe runter in den ersten von 4 Räumen. Es kommt außerdem ein echter Kanalarbeiter von Wien Kanal mit.

Im ersten Raum, dem Schotterfang, berichtet der Kanalarbeiter von seiner Arbeit, von den 6 Tonnen Schutt, die täglich aus der Kanalisation nach oben gebracht werden. Er erzählt, wie eben diese Schotterfänge funktionieren, wie die Kanalisation der Millionenstadt (Wien war die erste mit einer vollständigen Kanalisation) funktioniert, dass etwa das Abwasser nach Simmering geleitet wird um dort innerhalb von 23 Stunden wieder zu Trinkwasser zu werden und danach wird es der Donau zugeleitet.

Im zweiten Raum, der Überfallkammer, wurden neben dem dritten Mann zahlreiche Filme gedreht, darunter Kommissar Rex und Soko Donau. Hier bekommt man eine Projektion wichtiger Filmszenen und eben vor allem den dritten Mann in Kurzform erzählt.

Im nächsten Raum, dem Ottakringer Bach erfährt man etwas über Abwässer. Etwa dass nach dem ersten Weltkrieg Menschen in der Kanalisation gelebt haben, um etwa Fette bei Abflüssen von Gasthäusern abzuscheiden und an Seifenfabriken zu verkaufen. Witziger Nebeneffekt in diesem Raum - Teile des Abwassers, die aus Ottakring stammen, sind dunkelbraun. Das liegt allerdings nicht an menschlichen Ausscheidungen, sondern die Färbung stammt von 2 Fabriken in Ottakring: Die Ottakringer Brauerei und Manner. So roch es in dem Raum sogar sehr angenehm, nämlich nach Schokolade.

Als letztes geht es dann in den Wienfluss. Der wurde zu Kaiserzeiten auf einer langen Strecke kanalisiert und überbaut, weil der Kaiser gerne eine Prachtstraße haben wollte. Dann allerdings ging das Geld aus, so dass das Vorhaben nie komplettiert wurde. Hier hört man auch in regelmäßigen Abständen ein lautes Rauschen, welches der U4 zugeordnet wird.








Fazit
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Ich hatte ja das Glück, im Rahmen des Karlsfestes vergangenen Freitag die Tour kostenlos zu machen und muss sagen, ich war relativ begeistert, zumal der Fokus nur am Rande auf dem Film lag. In der immerhin einstündigen Tour bekommt man eben die wichtigsten Funktionen der Wiener Kanalisation nähergebracht. Sicherlich eine Tour, auf die man nicht unbedingt kommt, wenn man in Wien unterwegs ist,

Nach der Tour wünscht man sich zwar nix mehr als eine Dusche, da es eben doch nicht grade frisch riecht da unten, aber man hört spannende Geschichten über diverse Funktionen des Kanals. Mir war bisher etwa nicht bekannt, dass die Kanalisation aus mehren Bächen aus dem Wiener Wald besteht und daher täglich mehrere Tonnen Gestein eingeschwämmt werden oder etwa wie und wo das Wasser gereinigt wird.

Ich fand die Tour sehr empfehlenswert und war absolut begeistert.

In diesem Sinne

Eure Anke

Tu felix Austria (6)

Hallo Leute!

Am vergangenen Wochenende war ich mal wieder für euch im schönen Niederösterreich unterwegs... Mit der Semmeringbahn (Bericht folgt) ging es von Wien Meidling aus nach Semmering und von dort mit der Gondelbahn hinauf auf den Hirschenkogel. Dort bei der Bergstation findet man die Milleniumswarte, benannt ausnahmsweise mal nicht nach irgendeinem Habsburger, sondern nach dem aktuellen Kaiser von Niederösterreich, Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll.


Milleniumswarte
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Lage
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Die Milleniumswarte liegt direkt oberhalb der Bergstation der Gondelbahn und dem Liechtensteinhaus. Man fährt entweder mit der Gondelbahn hinauf oder man wandert an der Forststraße aus dem Tal hinauf aus Semmering (Dauer ca. 1 Stunde). Parkplätze sind bei der Gondelbahn ausreichend vorhanden.


Der Turm
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Der Turm ist aus Holz gebaut und erinnert mich ein wenig an solche Wassertürme aus den USA. Er steht auf 1350 m und ist 30,5 m hoch. Die Aussichtsplattform befindet sich auf 25 m Höhe und ist über 155 Holzstufen zu erreichen. Die Holzstufen sind breit und zwischendurch bietet sich immer schon ein traumhafter Ausblick. Geländer sind ausreichend vorhanden (einen Aufzug gibt es nicht).

Der Turm ist vollständig aus Lärchenholz gebaut. Er befindet sich dort seit dem Jahr 1999 und wirkt sehr gepflegt.


Ausblick
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Wenn man das richtige Wetter trifft, hat man von oben einen absolut genialen Ausblick. Oben stehen zwei Münzfernrohre. Man schaut auf der einen Seite bis hinein ins Wiener Becken, Wiener Neustadt ist sehr deutlich zu erkennen. Direkt unterhalb schaut man auf die Passhöhe des Semmeringpasses und den Skiort Semmering. Auch einige Viadukte der Semmeringbahn sind deutlich zu erkennen. In der Ferne meint man sogar, Wien zu erkennen.

Auf der anderen Seite schaut man auf die beiden "Hausberge" Rax und Schneeberg bis hin zu den Fischbacher Alpen.






Die Warte vom Sonnenwendstein aus gesehen
Fazit
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Wenn man auf dem Gipfel des Hirschenkogels ist (übrigens direkt oberhalb der Weltcup-Ski-Piste), sollte man den Aufstieg auf die Milleniumswarte nicht verpassen. Der Eintritt ist gratis und man hat eben einen absolut traumhaften Rundumblick (natürlich nur bei schönem Wetter).

Man schaut bis ins Wiener Becken, man schaut auf den Schneeberg und auf die Weltcuppiste am Semmering, man sieht den Rax und Teile der Semmeringbahn (immerhin UNESCO Welterbe).

Bei manchen solcher Aussichtswarten lohnt sich der Aufstieg kaum, da man oben nicht mehr sieht als unten. Hier aber ist das anders. Man kommt über die Baumwipfel und hat somit einen wirklich traumhaften Rundumblick, den man auf keinen Fall verpassen darf.

In diesem Sinne

Eure Anke


Donnerstag, 22. Mai 2014

Zu den einsamen Schotten...

Hallo Leute!

Mitten in der Wiener Innenstadt, auf der Freyung gibt es ein riesiges Kloster - das Benediktinerkloster zu den Schotten. Mit der Niederösterreichcard hat es mich dorthingetrieben, zur Besichtigung eines kleinen aber feinen Museums, in der Teile des Stiftschatzes ausgestellt werden.


Museum Schottenstift
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Lage
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Der Eingang zum Museum geht über den Klosterladen. Dort an der Kasse bekommt man auch die Tickets. Man kommt dorthin am besten mit der U-Bahn (U3-Herrengasse) dorthin. Auf der Freyung gibt es ein großes Parkhaus.


Eintrittspreise
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Eintritt Euro 8,-
Eintritt ermässigt Euro 6,-
(Senioren, Studenten, Führungen und Gruppen ab 10 Personen)
Eintritt mit NÖ-Card gratis
Eintritt mit Wien-Card Euro 4,-
Eintritt Kinder (6 – 15 Jahre) Euro 2,-
Eintritt mit Führungsbeitrag (Samstag 14h30) Euro 10,-
Führungsbeitrag mit NÖ-Card (Samstag 14h30) Euro 4,-
Führungsbeitrag pauschal:
Montag – Samstag bis 18 Uhr Euro 60,-
Sonntag und Abendführungen Euro 95,-
Kinderführungen Euro 35,-


Öffnungszeiten
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Dienstag bis Freitag 11 – 17h, Samstag 11 – 16h30,
Feiertage geschlossen


Führungen
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Führung jeden Samstag 14h30 (Außer Feiertage)
Kirche, Museum, Krypta, Romanische Kapelle,
Prälatensaal und Bibliothek




Was gibt's?
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Im Museum werden in der alten Prälatur Gemälde, alte Möbel und liturgische Geräte aus mehreren Jahrhunderten ausgestellt. Darunter ist ein wertvoller Altar aus dem 15. Jahrhundert, der berühmte Schottenaltar. Unter den Gemälden sind auch Arbeiten etwa von Peter Paul Rubens.

Die Gemäldesammlung ist weitestgehend aus dem flämischen und österreichischen Bereich angesiedelt. In zahlreichen liturgischen Gefäßen und Gemälden wird auch die Geschichte des Schottenstifts dokumentiert.

Ganz versteckt im Eck ist zudem noch ein Natur-Kabinett, eine Sammlung zahlreicher ausgestopfter Tiere.




Mein Besuch
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Das Museum an sich ist klein, aber fein. Das Museum ist jetzt kein absolutes Wien Highlight. Es ist eben schwierig, neben den ganzen ehemals kaiserlichen Sammlungen zu bestehen. Es ist mehr ein entspanntes, kleines Museum mit teils spektakulären Kunstwerken. Besonders der Schottenaltar mit seinen Stadtansichten im Hintergrund ist schon echt schick.

Der Besuch war für mich ein ganz spezielles Erlebnis. Ich meine, ich bin in Wien, komme um 13 Uhr in ein Museum im ersten Bezirk, und bekomme erst einmal gesagt, dass ich die erste Besucherin des Tages bin. Aber nun gut, es ist eben ein Museum, das nicht so wirklich bekannt ist. Also rein - ist ja manchmal auch ganz nett, eine Ausstellung so ganz alleine anschauen zu können, ganz in Ruhe, ohne Trubel. Eine neue, aber dennoch spannende Erfahrung in Wien. Da kann man sich gleich ein bisschen mehr Zeit nehmen.

In diesem Sinne

Eure Anke

PS: Im Innenraum herrschte absolutes Fotoverbot... Daher gibt es nur ein Foto von der Fassade!

Mittwoch, 21. Mai 2014

Wien wie es ist...

Hallo Leute!

Heute stelle ich euch ein weiteres tolles Buch vor, mal wieder geht es um meine Wahlheimat...


Ein Jahr in Wien
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Daten
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Autorin: Tonja Pölitz
Verlag: Herder
ISBN: 3451066815
Preis: 12,90 €


Inhalt
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Die ZDF-Korrespondentin Tonja Pölitz steht auf dem Balkon bei ihrer Mutter, gewickelt in einen Pinkfarbenen Bademantel, als ihr Chef anruft. Er fragt sie, ob sie für ein Jahr nach Wien gehen möchte um dort Auslandskorrespondentin zu werden. Zunächst zögert sie, ist sie doch schwer verliebt in den Berliner Opernsänger Max. Doch dann entscheidet sie schnell. In 6 Wochen schon soll es nach Wien gehen.

Und so lässt sie den Leser teilhaben an ihrem ersten Jahr in der Kaiserstadt, immerhin meist unter den Top 3 der lebenswertesten Städte. Doch zuerst landet sie am Rennweg, wo - wie der Wiener sagt - der Balkan beginnt. Dort lebt sie in einer trostlosen Pension auf der Suche nach einer Wohnung. Erst nach 6 Wochen findet sie ihre Traumwohnung im Margaretenhof. Doch die soll sie zunächst nicht bekommen.

Schnell lernt sie, was es heißt, als Piefke unter Österreichern zu leben. Sie lernt den Kaffeeknigge kennen, den Bürokratendschungel und die berühmte Piefke-Connection. Sie lernt das Einkaufsalphabet kennen, die Weihnachtsmärkte an jeder Ecke. Ihre erste Liveschalte erfolgt dann auch noch vom Zentralfriedhof zur Beerdigung der Wiener Ikone Peter Alexander.

Mit der Zeit wird sie immer mehr zur Wienerin. Als sich Max von ihr trennt, beginnt sie auch, die Wiener Männer kennenzulernen...



Fazit
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Ich muss sagen, das Buch gibt Wien eben so wieder, wie man es als Piefke kennenlernt. Witzigerweise sind die ersten Leute, die man kennenlernt, alles Mit-Piefke - fast jeder Deutscher kennt hier etwa Jockel Weichert und seine Piefke-Connection. Als wir kamen, war gerade Fussball-EM und wir waren sehr dankbar dafür, unter Mit-Piefken die Spiele schauen zu können. Aber auch die Trinkgewohnheiten der Österreicher (die man übrigens nie Ösi nennen sollte, man muss aber jederzeit mit einem "Scheipi" (=Scheißpiefke) oder "Marmeladinger" rechnen und das einfach mit viel Humor nehmen) lernt man sehr schnell mit Erstaunen kennen. Wenn man sie mit Humor nimmt, akzeptieren sie einen aber dann tatsächlich auch als "Scheipi". So habe auch ich, genau wie die Protagonistin, meine Würstelbude, wo auch immer 2 oder 3 Pensionisten stehen und einen schonmal auf ne "Eitrige mit Buckel" einladen.

Auch das ABC des Kaffeebestellens lernt man spätestens kennen, wenn man außerhalb des ersten Bezirks (wo die Touristen alles dürfen) im Kaffeehaus einen Kaffee bestellen will. Genauso schnell habe ich kennengelernt, dass es nicht Tüte, sondern Sackerl heißt, wenn man seine Einkäufe heimbringen will. Noch heute stoße ich gelegentlich auf solche kulturellen Hürden, wenn ich im Restaurant bestellen will.

Das Buch ist sehr amüsant zu lesen, auch wenn vielleicht das eine oder andere fiktional ist, ist es für mich tröstlich zu wissen, dass es anderen "Scheipis" genauso geht wie mir. Anfangs hat man das Gefühl, die Stadt hasst einen, bis irgendwann der Knoten aufgeht und man beginnt, diese Stadt zu lieben. Dann liebt einen auch die Stadt und man will hier gar nicht mehr weg. Und das ist spätestens dann, wenn man sich in Deutschland drüber lustig macht, dass man an der Kasse ein Sackerl verlangt und einem die Haare zu Berge stehen, wenn einer einen Kaffee bestellt und keinen Kaffeeeeeee.

Von mir gibt es klare 5 Sterne. Auch wenn das Buch sicher nicht jeden interessieren wird. Es macht Spaß, es zu lesen und zu wissen, dass es anderen genauso geht wie mir. Wenn man diese Stadt liebt, wird man sie auch lieben.

In diesem Sinne

Eure Anke


Freitag, 9. Mai 2014

Da traut sich auch der Piefke mal raus aus Wien...

Hallo Leute!

Ohne Auto ist für mich Landkind ganz ungewohnt, aber als wir nach Wien zogen, war es für mich schnell nur logisch, mein Auto zu verkaufen. Nicht nur wegen Autobahngebühren, sondern auch wegen der komplizierten Verkehrssituation in Wien hat das Auto einfach nix gebracht. Zu den meisten Zeiten kommt man eh leichter mit den Öffentlichen von A nach B.

Nun sind wir aber auch häufiger auf kleinen Ausflügen unterwegs. Und da immer ein Carsharing-Auto für immerhin 69€/Tag ist ja auch teuer, gerade wenn man in der Nähe bleibt...

Daher haben wir uns kürzlich eine Vorteilscard Classic zugelegt.


Vorteilscard Classic
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Kauf
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Gekauft haben wir die Karten online über oebb.at. Dort haben wir uns registriert und die Karten per Kreditkarte (Bankeinzug geht auch) gekauft. Dabei kann man sich noch aussuchen, ab wann die Karte gilt und man kann gleich loslegen. Man bekommt direkt eine vorläufige Karte, mit der man die Rabatte nutzen kann.

Die Karte kostet übrigens 99€ pro Jahr.


Rabatte
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Man bekommt mit der Karte 50% auf alle Käufe an Fahrkartenautomaten, online und über Handy für Normalfahrkarten im Inland.

Außerdem bekommt man 45% auf alle Tickets an Personenkassen.

Schließlich bekommt man noch 25% auf alle Fahrten ins Ausland.


Einsatz
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Ich habe die Karte bisher nur bei online-Käufen und am Fahrkartenautomaten eingesetzt. Gibt man dabei an, dass man eine Vorteilscard Classic hat, muss man diese nur bei der Fahrscheinkontrolle vorzeigen. Kein Eingeben einer Nummer und kein Einlesen der Daten o.ä. Bei der Kontrolle muss man Vorteilscard und Ausweis (die Karte ist eben nicht übertragbar) vorzeigen und fertig ist. Den 50% Rabatt habe ich so immer ohne Probleme bekommen.


Fazit
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Die Karte entspricht beinahe der Bahncard 50 aus Deutschland, ist aber um mehr als die Hälfte günstiger. Wir sind seit dem Kauf auf jeden Fall öfter mit der Bahn unterwegs und verzichten immer mehr auf das Carsharing Auto. Gut für die Umwelt und gut für den Geldbeutel. Ich denke mal, das nächste mal werden wir auch nicht nach Deutschland fliegen, sondern gemütlich mit der Bahn fahren... Billiger und trotzdem kommen wir (dank der Direktverbindung Wien - Fulda mit dem ICE) fast genauso schnell an.

Dafür, dass man an der Personenkassa weniger Rabatt bekommt, habe ich Verständnis. Schließlich genießt man ja dabei auch noch einen Service, den ich allerdings eh meistens nicht brauche. Von daher sind bei mir eigentlich bei allen Inlandsfahrten die 50% drin...

Wir bekommen die 99€ mit Sicherheit nach spätestens 3 Monaten wieder raus, fahren oft zum Wandern nach Niederösterreich, auch ein Trip zur Semmeringbahn ist schon geplant. Es ist eben so, dass man nach 2 Jahren in Wien schon so langsam alles kennt und so traut sich der Piefke eben mal aufs Land.

Von mir bekommts für die Vorteile dieser Karte jedenfalls klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Tu felix Austria (4)

Hallo Leute!

Heute stelle ich euch mal wieder ein kleines Erlebnis von mein Ausflug auf den Schneeberg vor...

Kaleidoskop
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Lage
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Das Kaleidoskop liegt direkt am Eingang zur Elisabethkirche an der Bergstation der Schneebergbahn. Parkplätze gibt es keine, man kann es aber erwandern. Es ist die höchstgelegene Galerie Niederösterreichs auf 1800 m.


Eintrittspreise und Öffnungszeiten
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Zuerst die gute Nachricht, der Eintritt ist kostenlos. Er wurde bei unserem Besuch aufgrund der doch relativ frischen Temperaturen sehr stark genutzt.

Die Öffnungszeiten orientieren sich an den Fahrzeiten der Schneebergbahn. Ist die letzte Bahn abgefahren, schließt auch das Kaleidoskop.


Was ist das?
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Das Kaleidoskop ist eine Art Kunstobjekt. Es ist ein rund 40 m langer Tunnel, in dem man zunächst einen kleinen Film mit Luftaufnahmen des Scheebergs zu sehen bekommt.

Weiter vorne kommt man dann in einen großen, hellen Raum mit einer Glasfront zur Elisabethkirche. Hier gibt es eine kleine Kunstinstallation, in der Federn immer wieder mittels Windanlage rumgewirbelt werden, damit es ausschaut, als würde es schneien.



Fazit
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Mich erinnerte diese Galerie irgendwie äußerlich an irgendeine Fabelfigur, die sich entlang der Schneebergbahn windet.

Innen geht man zuerst durch einen langen Tunnel, in dem man viele interessante Ausblicke auf den Schneeberg bekommt. Nun, das war für uns ganz nett, weil wir ja leider nicht allzu viel sehen konnten.

Das Kunstwerk mit den Federn am Durchblick zur Elisabethkirche war durchaus interessant, nur hat es draußen ja eh geschneit. Ich denke, im Sommer, wenn die Wiese grün ist, schaut das sicher noch intensiver aus, weil dadurch der Kontrast noch besser zum Tragen kommt.

Das Ding ist ein kleines Kunstwerk, das wir sehr gerne wahrgenommen haben, weil draußen ein eisiger Sturm herrschte. Wenn man halt mit der Schneebergbahn hochfährt, kann man sich das - zumal bei freiem Eintritt - schonmal anschauen. Mehr als 15 Minuten haben wir für die Besichtigung nun auch nicht gebraucht. Extra deshalb hochzufahren, wäre vielleicht auch vermessen, es ist ein ganz nettes "Landmark" wie man ja auf Neuhochdeutsch so schön sagt, mehr aber auch nicht.

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 6. Mai 2014

Willkommen im Touri-Wahnsinn

Hallo Leute!

Die Niederösterreich Card (ich weiß, ich mach schon wieder Werbung dafür, ich find die aber ganz toll) bringt so einiges mit sich. Vor allem schaut man sich manchmal auch Dinge näher an, um die man vorher einen großen Bogen gemacht hat. Eins dieser Attraktionen ist die Vienna Ring Tram.


Vienna Ring Tram
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Fahrplan
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Die Vienna Ring Tram wird von den Wiener Linien betrieben und hat ihren Start- und Endpunkt am Schwedenplatz direkt neben der Straßenbahnhaltestelle der Linie 1. Sie fährt täglich zwischen 10 und 17:30 im 30 min Takt.


Eintritt
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Der Eintritt kostet 8€, für Kinder von 6 bis 16 Jahren kostet es 4€. Der Fahrpreis gilt jeweils für die Runde, die 25 min dauert.

Ein Kopfhörer für den Audioguide ist inklusive. Tickets gibt es direkt beim Schaffner.


Interieur
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Die Straßenbahn ist eine einfache umgebaute BIM der Wiener Linien. Innen gibt es Holzsitze, wobei jeder Platz mit einem Audioguide ausgestattet ist. Dieser lässt sich in 8 Sprachen betreiben. Neben Deutsch und Englisch sind alle wichtigen Touristensprachen dabei - Ungarisch, Russisch, Spanisch, Italienisch usw.


Audioguide
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Der Audioguide ist relativ nüchtern. Da ich die Ringstraße inzwischen schon ganz gut kenne, war ich von "Deutsch" schnell gelangweilt und sprang auf die 9. Sprache... Wienerisch. In herrlich selbstironischer Art und Weise gemischt mit Schrammelmusik und Wiener Liedern bekommt man erläutert, dass an der Ringstraße viele Denkmäler von Nichtwienern stehen usw.


Touristischer Wert?
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Ich muss sagen, ich hatte eine herrliche Gaudi bei der Fahrt, eben weil ich die ganze Geschichte wirklich witzig fand. Gerade die selbstironische Art, wie ein Urwiener alles erläutert ist schon echt witzig. Die Göttin der Weisheit etwa, die den Parlamentariern aus Enttäuschung den Rücken zeigt.

Touristischen Wert hat die Rundfahrt allerdings keine. Das liegt nicht nur daran, dass die Erläuterungen relativ oberflächlich sind, sondern auch daran, dass die Bahn an sich zu schnell ist. Sie hat das gleiche Tempo wie eine normale Straßenbahn. Wenn man die Sachen nicht kennt, kann man teils gar nicht schnell genug gucken, da war das, was erläutert werden sollte, schon wieder weg. Fotos machen geht so gut wie gar nicht, aber wenigstens einen Kopfhörer habe ich geschenkt bekommen...






Fazit
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Also ich muss sagen, wäre ich jetzt ein Tourist, hätte ich mich geärgert. Zumal man fast die gesamte Runde auch ohne Probleme die Einserbim nehmen kann, mit der kann man dann auch zwischendurch auch aussteigen und sich etwa im Volkspark oder beim Parlament umschauen, ohne dass man vorbeirast. So hat man ja nichtmal Zeit für ein Foto.

Die Erläuterungen auf Deutsch waren jetzt nicht so spannend. Auf Wienerisch wars witzig, eine Gaudi, für die ich aber keine 8€ ausgegeben hätte.

Wenn ich Besuch bekomme, werde ich auch weiterhin mit der 1er BIM vom Prater bis zum Schwarzenbergplatz fahren. Die Bahn führt zwar nicht ganz um die Ringstraße, aber die Strecke die sie nicht nimmt, geht eh entlang des Stadtparks, wo man nicht so viel sieht. Und das, was man per Audioguide erzählt bekommt, kann man in jedem Stadtführer nachlesen. Dann kann man wenigstens auch mal aussteigen und 10 min schauen bis die nächste 1er BIM kommt und dann weiterfahren.

Ich fand die Vienna Ring Tram besser als ich gedacht habe, aber eigentlich nur, weil ich alles entlang der Strecke schon kenne und mich herrlich über die Selbstironie amüsiert habe, mit der auf Wienerisch berichtet wird, warum etwa Goethe am Ring steht, obwohl er kein Wiener war. Einen wirklichen Touristischen Wert hat sie aber überhaupt nicht.

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 5. Mai 2014

Tu felix Austria (3)

Hallo Leute!

Am Wochenende war ich mal wieder in meiner schönen Wahlheimat unterwegs. Diesmal verschlug es mich zum höchsten Berg von Niederösterreich... Und da der Großstädter ja etwas faul ist, ließ ich mich nach oben und wieder nach unten kutschieren. Also genau genommen, weil es eben mit der Niederösterreichcard kostenlos war...


Schneebergbahn
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Startpunkt
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Der Start ist direkt am Bahnhof von Puchberg am Schneeberg. Dieser Ort ist mit der Bahn innerhalb von 45 min mit dem Zug von Wiener Neustadt aus zu erreichen. Über Parkplätze kann ich leider nix sagen, ich habe keine gesehen...


Tarife
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Wichtig ist vielleicht zu sagen, dass man vorher online reservieren sollte. Die Sitzplatzanzahl ist beschränkt und wenn der Zug voll ist, nimmt er niemanden mehr mit. Das ist vor allem wichtig, wenn man auch runterfahren will, ist schon ärgerlich, wenn man nachmittags auf 1800 m steht und nicht mehr mit runtergenommen wird.

Die Tarife grenzen für mich an Wucher.

Berg- und Talfahrt kosten für Erwachsene 35€, für Kinder (6 - 15 Jahre) 22 €.

Die Einzelne Fahrt kostet 25,40€ bzw. 22€ für Kinder.

Es gibt noch ein paar Spezialtarife, die könnt ihr auf Schneebergbahn.at nachschauen.

Wichtig zu wissen, wer sich länger in Niederösterreich aufhält und noch mehr besichtigen will, der sollte sich den Kauf der Niederösterreichcard überlegen. Die kostet 54€ und man hat damit 319 Sehenswürdigkeiten frei, darunter eben auch eine Berg- und Talfahrt mit der Schneebergbahn. Das kann sich lohnen.


Fahrplan
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Der Fahrplan ist wohl recht unterschiedlich. Momentan fährt die Bahn in etwa alle 1,5 Stunden, es ist auch nur ein Zug unterwegs, da es oben noch sehr kalt ist (der Winter hat sich dort versteckt).

Ich habe die Plätze am Samstag für Sonntag nach Fahrplan gebucht und bekam 30 min später telefonisch mitgeteilt, dass diese Züge nicht fahren und ich umgebucht werden sollte. Das war so weit in Ordnung. Gerade im Sommer ist die Reservierung über www.schneebergbahn.at aber unbedingt angeraten!


Der Zug
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Als ich den Zug sah, musste ich echt lachen. OK, Salamanderbahn... Aber dass das Ding äußerlich auch noch angemalt ist wie ein Salamander fand ich dann schon extrem geil. Für die Kinder sicher toll, ich fands ehrlicherweise eher albern. Der Zug wirkt dafür aber relativ modern und sauber. Gelegentlich fährt wohl ein Nostalgiezug, der ist aber sehr überlaufen.

Die Zahnradbahn schafft im Schnitt etwa 20 km/h und überwindet eine Steigung von bis zu 20 Grad.


Fahrt
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Die Fahrt bringt einen innerhalb von 40 Minuten vorbei an 3 Stationen vom Bahnhof Puchberg auf 1800 m zur Bergstation Schneeberg.

Die Fahrt empfand ich eher als unangenehm. Nicht nur, dass jeder Sitzplatz so breit ist, dass ein normalgewichtiger Erwachsener kaum sitzen kann (also Platz hat man etwa die Hälfte wie in einer Wiener Straßenbahn). Man wird auch noch teils zu dritt nebeneinander gequetscht, was schon sehr intim werden kann. Ich saß auf einem Zweiersitz mit meinem Verlobten, der hatte aber nur noch Platz für eine halbe Pobacke und wir sind beide nicht extrem breit.

Was mich auch enorm gestört hat - ich fühlte mich die ganze Zeit ein wenig wie auf einer Kaffeefahrt. Nicht nur, dass bei jeder Station für irgendwas Werbung gemacht wurde, auf der letzten Station vorm Berg wurde dann auch noch ein 5 minütiger Zwischenstop gemacht, um aussteigen und Buchteln essen zu können.

OK, der Blick ins Tal ist schon echt schön, aber ich muss ganz ehrlich sagen, für 35€ hätte ich mir schon wenigstens so viel Platz versprochen, dass mein Hintern hinpasst. Und die Werbeblöcke und vor allem den merkwürdigen Zwischenstopp fand ich mehr als unangemessen. Aber wie die Lemminge hat der Wirt mindestens 50 Buchteln verkauft, auch nicht so schlecht...





Fazit
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Gut, die Alternative wäre gewesen, auf 1800 m zu wandern, was sicher auch nicht jedem wirklich liegt. Wir sind dann oben noch ein bisschen rumgewandert (es war arschkalt, aber dazu gibt es dann noch einen anderen Bericht). Aber diese Bahn war für mich mehr als merkwürdig, wenn sie für mich dank der NÖ Card nicht kostenlos gewesen wäre, wäre ich auch sicherlich nicht mitgefahren, dann wäre ich wohl lieber hoch und wieder runtergewandert... Anschließend hätte mein A*** auch auf den Sitz gepasst.

Die Fahrt war durchaus OK, wenn die Werbung auch ein bisschen genervt hat, aber die Sitzbänke so zu konstruieren, dass sie in der Breite vielleicht für magersüchtige Grundschüler passen, ist schon sehr seltsam. Vor allem weil das schonmal ein bisschen sehr intim werden kann, wenn man 40 min einen leicht nach Schweiß riechenden weiß gott wen halb auf dem Schoß sitzen hat. Es ist eben eine Tourifalle, die geschröpft wird bis zum Umfallen.

Alternative wäre halt hochlaufen. Es war schon ein interessantes Erlebnis, das ich aber nicht bedenkenlos weiterempfehlen kann... Der Blick von oben ist echt grandios und für Kinder ist es sicherlich sehr spannend, im Salamander mitzufahren. Für Erwachsene wie mich war es aber eher unangenehm...

In diesem Sinne

Eure Anke

Ich bin dann mal eben Wien entdecken...

Hallo Leute!

Nachdem ich euch heute morgen schon einen etwas spezielleren Reiseführer vorgestellt habe, gibt es heute am Nachmittag einen etwas anderen Führer durch die Walzerstadt...


Wien mit der U-Bahn entdecken
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Daten
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Verlag: Metro
ISBN: 978-3-99300-172-8
Preis: 16,80€


Inhalt
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Mit diesem Reiseführer wird ein spezielles Verkehrsmittel zur Stadterkundung genutzt. Entlang aller U-Bahn-Linien wird jede Station vorgestellt. Zuerst wird die Linie an sich vorgestellt. Entstehungsgeschichte wird dabei genauso behandelt wie auch die wichtigen Fakten, etwa Länge, Eröffnung usw.

Dann geht es entlang der einzelnen Linien zu den 104 Stationen der Wiener U-Bahn. Allerdings geht es weniger um die Station an sich. Viel mehr werden Sehenswürdigkeiten vorgestellt, die rund um die einzelnen Stationen zu finden sind. Klar kennt man dabei viele Stationen, etwa den Stephansplatz, aber der Führer führt uns dabei auch zu Stationen, die ich innerhalb der letzten 2 Jahre nichtmal auf die Idee gekommen bin...

Jeder Station wird eine Seite gewidmet, es werden Skurilitäten vorgestellt, etwa der "Blick nach oben", ein Kunstwerk in der Station Enkplatz (das ich übrigens wie anscheind 2/3 aller Fahrgäste) trotz häufiger Benutzung noch nicht gesehen habe.

Museen, Parks alles, was man im Umfeld von 20 Gehminuten bei den Stationen finden kann, wird vorgestellt.


Fazit
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Ich finde dieses Buch wirklich toll, eben weil es einen nicht nur in die zentralen Bereiche der Innenstadt führt. Diese Stationen, etwa der Stephansplatz, wird auch vorgestellt. Aber mich interessierten viel mehr die Stationen in der Peripherie. Beispielsweise wusste ich nichts von den Hirschstettener Blumengärten oder dass man mit der U-Bahn teils bis an den Rand der Donauauen fahren kann.

Der Reiseführer ist anders, vor allem weil man dadurch, dass wirklich zu allen Stationen was geschrieben wird, auch mal Bereiche in der Peripherie der Stadt. Man findet echte Juwelen, die ich so bisher nicht gekannt habe. Als ich das Buch bekam, bin ich gleich mal losgefahren nach Hirschstetten. Und ich habe schon den einen oder anderen Ausflug im Auge.

Der Reiseführer ist anders als der von heute morgen. Er ist sicherlich nicht so humorvoll, dafür führt er einen an ganz andere Orte, die man eben schnell mal mit der U-Bahn erreichen kann, die man aber trotzdem vielleicht noch nicht so kennt.

Ich finde das Buch absolut toll und werde es mit Sicherheit in nächster Zeit noch öfter mal nutzen, um wirklich ganz Wien zu entdecken... Für mich ist auch der Informationsgehalt gerade richtig. Es ist gerade so viel, dass es Lust macht, zu entdecken, aber nicht so viel, um voreingenommen zu sein. Dazu kommen viele schöne Bilder... Also ich bin dann mal eben Wien neu entdecken...

Von mir gibt es eine klare Empfehlung!

In diesem Sinne

Eure Anke


Another f***ing Wienführer

Hallo Leute!

Heute darf ich euch mal wieder einen Wienführer vorstellen... Gääääääääähn, nicht noch einer, denken sicher viele. Zu Recht vielleicht. Ich habe schon über unzählige Wien-Bücher geschrieben, einigen habe ich auch 5 Sterne gegeben, aber dieser hier ist das amüsanteste, was ich zu diesem Thema je gelesen habe...

Der Wiener takes it all
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Daten
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Autor: Clemens Heipl
Verlag: Metro
ISBN: 978-3-399300-163-6
Preis: 19,90€


Inhalt
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Schon in seinem Vorwort beschreibt der Autor sein Gefühl, einen Wienführer zu schreiben... Ursprünglich wollte er ihn "Der 2056te Wienführer" nennen...

In seinen Kapiteln geht er jeweils auf bestimmte Themen ein. Die Wahl ist dabei recht spannend - von den gängigen Themen wie Mariahilferstraße bis zu echten Geheimtipps wie das Schutzhaus Wasserwiese ist alles dabei. Auch werden gerade die "gängigen" Tourithemen auf besonders witzige Art und Weise auseinandergenommen. Beispielsweise stellt sich der Autor die Frage, warum man als Tourist auf die Mariahilferstraße zu H&M geht, obwohl H&M doch eigentlich überall das gleiche verkauft.

Thematisch ist das ganze eine absolut perfekte Mischung aus Sachen, die man wohl auch im Marco Polo findet und echte "Insider Tipps", die selbst ich nach 2 Jahren in Wien noch nicht kenne.


Fazit
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Das Buch hat mir eine sehr amüsante Zugfahrt von Wien zum Schneeberg und zurück beschert. Zwar halten mich die Nachbarn im Zug jetzt für bekloppt, weil ich so sehr gelacht habe, aber das ist ja egal...

Der Titel "Schonungsloser Wien-Führer" ist absolut zutreffend. Zwar schweift der Autor thematisch auch schonmal ein kleines bisschen ab, aber das auf durchaus charmante Art und Weise. Aber es ist auch kein traditioneller Reiseführer, der glücklicherweise auch bestimmte Sachen schonmal auseinandernimmt. Es gibt echte Erfahrungen und kein Verkaufen bestimmter Sehenswürdigkeiten. Köstlich fand ich zum Beispiel das Kapitel über die neue Mariahilferstraße, die quasi kaputtmodernisiert wird, wo sich allerdings auch schon vorher drum geschert hat, wo man um die Straße läuft.

Der Schreibstil ist auch äußerst amüsant. Das Buch ist eben nicht in einer staubtrockenen Reiseführersprache verfasst. Er schweift immer mal wieder ab und macht humoristische Exkurse, die meiner Meinung nach zum Schreien komisch sind. Und er fängt damit den Charakter der Wiener perfekt ein.

Das Buch ist vielleicht nicht unbedingt was für Wien-Neulinge, die wegen den Opernkarten übers Wochenende nach Wien fahren, sondern mehr für Leute, die Wien von einer ganz anderen Seite kennenlernen wollen, für Leute, die sich eben auch schon über die Mottenkugeln im Naturistorischen Museums gewundert haben. Oder für Leute, die wie ich schon mal an einem Wintersamstag vorm Haus des Meeres umgedreht sind, weil der Trubel zu groß war. Und auch für Leute, die auch mal versteckte Ecken von Wien entdecken wollen. Für Leute, die eben auch mal ein Restaurant außerhalb der inneren Bezirke suchen.

Das Buch ist nicht "Another f***ing Wienführer" sondern gerade für Leute, die Wien schon ein bisschen zu kennen glauben das beste, was sie finden werden.

In diesem Sinne

Eure Anke

Ich bin absolut begeistert!

In diesem Sinne

Eure Anke



Samstag, 3. Mai 2014

Tu felix Austria (2)

Hallo Leute!

Heute gibt es einen weiteren Teil aus meiner neuen Reihe, die man auch nennen kann "mit der Niederösterreichcard unterwegs in der Nachbarschaft". Auch diesmal war ich wieder im schönen Baden unterwegs...

Arnulf Rainer Museum
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Lage
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Das Arnulf Rainer Museum liegt am Josefsplatz und damit direkt bei der Endstation der Badner Bahn. Parkplätze gibt es in der Gegend, wobei ich mir der Verkehrsführung aufgrund der vielen Baustellen nicht ganz sicher bin. Wir kamen mit der S-Bahn aus Wien. Vom Bahnhof sind es noch einmal etwa 10 min Fussweg.


Gebäude
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Das Arnulf Rainer Museum ist in den historischen Räumen des alten Badner Frauenbades untergebracht, deren Überreste wie Badebecken und Umkleidekabinen auch teils noch erkennbar sind. Der Badebetrieb wurde 1973 eingestellt. Anschließend wurde es hauptsächlich als Ausstellungsgebäude genutzt. Seit 2009 wird hier das Werk des in Baden geborenen Künstlers Arnulf Rainer ausgestellt.




Eintrittspreise und Öffnungszeiten
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Erwachsene 6€
Kinder, Schüler, Studenten, Präsenzdiener 3€
Kinder unter 6 Jahren frei

Öffnungszeiten Täglich 10 bis 17 Uhr

Führungen Samstag, Sonntag und Feiertag jeweils 15 Uhr (2,50€ Aufpreis)


Gegenwärtige Ausstellung
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Die Gegenwärtige Ausstellung "Durcheinander - Commotion" zeigt Werke von Damien Hirst und Arnulf Rainer. Sie läuft noch bis 5. Oktober 2014. Darin werden Werke des britischen Künstlers, die durch spotted Painting sehr von Ordnung geprägt sind, Werken von Rainer gegenübergestellt, die hauptsächlich auf sehr energische Fingermalerei (teils auch Fussmalerei) zurückgehen.


Behindertenfreundlichkeit
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Das Erdgeschoss ist gut zu erreichen. Einige Bilder hängen eben im Gallerie-Geschoss, aber man kann fast die gesamte Ausstellung ebenerdig besuchen.


Fazit
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Die Räumlichkeiten des alten Frauenbades (leider Fotoverbot im Inneren) sind durchaus interessant, vor allem weil die mit Marmor ausgelegten Bäder durchaus noch gut zu erkennen sind. Die vermutlichen alten Umkleidekabinen werden genauso wie eben die Badefläche als Ausstellungsraum genutzt. Die Räumlichkeiten wirken sehr modern und passen perfekt zu den Gemälden.

Allerdings muss ich ganz ehrlich gestehen, ich als bekennender Kunstbanause kann durchaus etwas mehr mit den Bildern von Hirst (man sieht halt Vögel und Punkte) als mit den Bildern von Arnulf Rainer anfangen (man sieht halt, dass er zu viel Farbe hatte und irgendwie sauer war, aber das kann mein Neffe auch). Aber das ist sicherlich geschmackssache. Ich persönlich bin eigentlich nur in das Museum rein, weil es eben mit meiner Niederösterreich Card freien Eintritt gab. Mit einer gewissen Kunstbegeisterung kann man sicher viel in die Bilder reininterpretieren und stundenlang diskutieren.

Es ist ein schönes und vor allem auch schön gestaltetes Museum mit den schönen, offenen und hellen Räumen und der Atmosphäre eines wirklich alten und luxuriösen Kurbades. Die Ausstellung ist auch wirklich schön gemacht, nur eben nicht so ganz mein Fall. Da moderne Kunst aber - wie immer - Geschmackssache ist, halte ich mich mit dem negativen zurück und gebe trotzdem sehr gute 4 Sterne. Wenn man mal in Baden ist, ist das Museum schon einen Besuch wert.

In diesem Sinne

Eure Anke


Freitag, 2. Mai 2014

Tu felix Austria (1)

Hallo Leute!

Yeay, endlich gehts wieder los. Mit der Niederösterreich-Card waren wir gestern unterwegs im schönen Baden...

In meiner neuen kleinen Reihe werde ich euch immer mal wieder Sehenswürdigkeiten vorstellen, die auch mal etwas außerhalb von Wien gelegen sind.


Kaiserhaus Baden
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Lage
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Das Kaiserhaus liegt direkt gegenüber dem Rathaus am Hauptplatz bei der Pestsäule in Baden. Mit den Öffentlichen kommt man von Wien aus mit der Badner Bahn oder mit der S-Bahn (Baden Bahnhof) dorthin. Parkplätze wird es wohl in der Nähe des Kurparks einige geben, da kann ich allerdings nicht aus Erfahrung sprechen.


Eintrittspreise
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Erwachsene zahlen 6€, Kinder zahlen 3€ Eintritt. Mit der Niederösterreich Card hat man freien Eintritt.

Führungen finden Samstag, Sonntag & Feiertag jeweils um 16.00 Uhr statt.


Öffnungszeiten
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Das Museum hat Dienstags bis Sonntags und Feiertags jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet.


Kaiserhaus
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Das Kaiserhaus an sich ist ein klassizistisches Gebäude mit welthistorischer Bedeutung, schließlich war hier unter Kaiser Karl I. hier das Armeeoberkommando der k&k Armee während des 1. Weltkriegs untergebracht. Aber schon vorher war es eine gern genutzte Kurunterkunft.

So ließ es Kaiser Franz I. (II.) 1813 aus dem Besitz des Grafen Esterhazy kaufen und nach den Wünschen seiner Gattin Maria Ludovika umbauen. Von der damaligen Ausstattung ist allerdings nicht besonders viel erhalten. Etwa fand man ein Stück ehemalige Tapete als Füllmaterial in Wänden.


Die Ausstellung
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Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wurde das Haus 2013 neu eröffnet. In der 1. Etage befindet sich eine Ausstellung, die den Titel "Welt der Habsburger" trägt. Sie zeigt im wesentlichen arrangierte Figurinengruppen, die vor allem Szenen der Habsburger in Niederösterreich zeigt, etwa die Erbhuldigung von Kaiser Franz Stephan oder auch ein Jagdfrühstück. Die Figurinen stammen aus der Werkstatt von Helmut Krauhs und sollen angeblich große Ähnlichkeit zu historischen Persönlichkeiten haben. Die jeweiligen Kaiser habe ich tatsächlich - von diversen Bildern - erkannt.

Auch sind einige Ölgemälde zu sehen.




Fazit
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Also wir waren zwar nur etwa 30 Minuten in der Ausstellung, dafür fand ich sie persönlich ziemlich genial. Gerade der Erbhuldigungszug für Maria Theresia und Franz Stephan war durch seinen Detailreichtum kaum zu überbieten. Auch die anderen Figurinengruppen fand ich wirklich toll.

Das Museum an sich ist relativ klein, man kann es aber ganz schön mithilfe einer kostenlosen Brochure wunderbar anschauen. Auch ohne den Audioguide (kostet 2,50€) oder Führung (kostet 8€) findet man so alle nötigen Infos.

Ein kleines, aber feines Museum, was innerhalb von 30 Minuten von Wien aus wunderbar zu erreichen ist... Gerade wenn man sich ein bisschen für die Geschichte der Habsburger interessiert, ist dieses Museum mit seinen plastischen Figurinen sehr empfehlenswert.

Über Behindertenfreundlichkeit kann ich leider nur sagen, dass mir zumindest kein passender Aufzug aufgefallen ist. Ob es einen gibt, muss man am besten vorher selbst erfragen unter Telefon +432252/86 800.

In diesem Sinne

Eure Anke