Mittwoch, 30. Juli 2014

[Rezension] Ideal für unsere "kleine" Hochzeitsreise

Hallo Leute!

Nun haben wir ja dieses Jahr noch 2 ganz große Ereignisse vor uns - in 2 Wochen geht es mit den Schwiegereltern nach Peru. Nur sind es da ja noch keine offiziellen Schwiegereltern - das kommt erst im Oktober. Daher wird es zumindest nach der Standesamtlichen Hochzeit nicht für einen Flitterwochentrip reichen, schon urlaubstechnisch wird das schwer. Aber Gott sei dank gibt es quasi extra für uns einen neuen Wiener Stadtführer...

Bussi Bussi - Verliebt in Wien
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Daten
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Autoren: Doris Rittberger, Jine Knapp, Marcus Steinweg, Fred Stampach
Verlag: Rittberger & Knapp
ISBN: 978-3-9502869-0-8
Preis: 14,80€


Inhalt
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Amorbidius hat einen Plan. Der "Stellvertretende Amtsleiter im Amt für allgemeines Gefühlswesen der Stadt Wien - Referat 4 für Misanthropie und grundsätzlichen Wiener Grant" hat es sich zur Aufgabe gemacht, zu zeigen, dass Wien nicht nur einen gewissen melancholischen, man sagt ja sogar morbiden Charme hat. Er hat einen Plan - er stellt sich seinen Kollegen entgegen und will Liebe anstatt Misanthropie verbreiten.

So begleitet er 10 Pärchen durch Wien auf 10 Tracks, die die romantische Seite von Wien zeigen sollen. Von der Herrengasse zum Rosengarten oder auch vom Stadtpark zum Prater, aber auch weit außerhalb der Stadt vom Georgenberg zum Liesingbach oder von den Steinhofgründen zum Dehnepark werden die romantischsten Spaziergänge der Stadt vorgestellt.

Jeder dieser Tracks braucht etwa 2 Stunden und beginnt mit einer sehr übersichtlichen Karte, auf der man sich auch zurechtfindet, wenn man von Kartenlesen überhaupt keine Ahnung hat. Dabei sind unter anderem auch die Tour, die Jesse und Celine im Kultfilm "Before Sunrise" durch Wien nehmen.

Man lernt dabei Orte kennen, wie den Bootsverleih am Heustadelwasser oder die Brücke mit den Liebesschlössern am Donaukanal, eben Orte, die man als frisch Verliebte auf Städtetour so braucht.

Neben den vorgestellten Touren gibt es auch immer wieder kleine Rätsel über geheime Liebschaften etwa von Kaiser Franz Josef oder von Freuds Tochter Anna. Auch gibt es das Original Wiener Liebesrätsel, aber auch Adressen von den Sommerkinos usw.



Fazit
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Ich finde den Stadtführer für Verliebte einfach cool. Er ist sehr witzig und modern geschrieben und zeigt, dass Wien eben nicht nur die Steife Kultur der Staatsoper hat, sondern dass es in Wien das eine oder andere für Verliebte gibt, meistens Orte, an die man als Tourist nicht unbedingt kommt, wie eben z.B. das Heustadelwasser oder die Steinhofgründe.

Es werden Orte gezeigt, wo man traumhaft schön Picknicken kann, wo man eben auch mal etwas fern von den Touriströmen für sich sein kann, ideal für Wien Liebhaber und frisch verliebte. Ich stehe ja sowieso auf solche Stadterkundungstouren. Hier erfährt man eben auch allerhand frivole Geschichten aus dem historischen Wien. Gleichzeitig wird man auch als Leser immer wieder eingebunden, mit Rätseln oder Aufforderungen zum Lesen.

Einiges haben wir schon getestet, aber es bleibt auf jeden Fall das eine oder andere übrig für unser "Flitterwochenende". Die richtigen Flitterwochen kommen dann nächstes Jahr. Von mir gibt es eine ganz klare Empfehlung!

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 29. Juli 2014

[Ausflugstipps] Tu felix Austria (7)

Hallo Leute!

Am vergangenen Wochenende war ich mal wieder unterwegs und habe dabei wieder eine neue Seite von Österreich kennengelernt. Diesmal ging es mit der Wachaubahn durch die Wachau...

Wachaubahn
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Abfahrt
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Die Wachaubahn fährt vom Hauptbahnhof in Krems vorbei an Dürnstein und Spitz bis nach Emmersdorf an der Donau und passiert dabei einmal die Wachau.

Fahrplan
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Von 12. April bis 26. Oktober fährt die Bahn an allen Samstagen, Sonntagen und Feiertagen. Es gibt nur einen Zug, der auf der eingleisigen Strecke jeweils um 10 Uhr, 13 Uhr und 16 Uhr ab Krems startet. Die Rückfahrt ab Emmersdorf ist jeweils um 11:40 Uhr, 14:40 Uhr und 17:40 Uhr. Die Fahrt dauert 1h 10 min.

Fahrkarten
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Die Fahrkarten gibt es jeweils im Zug.

Erwachsene zahlen für die ganze Strecke 16€ (Tageskarte 22€), von Krems bis Spitz kostet 11€ (16€ Tageskarte). Eine Teilstrecke (z.B. Krems bis Dürnstein) kostet 6€ (10€). Kinder zahlen jeweils die Hälfte.

Mit der NÖ-Karte gibt es mal wieder eine Gratis-Fahrt.


Fahrt
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Unsere Fahrt startete in Krems. Da wir mit der NÖ-Card eh eine Gratistageskarte hatten, fuhren wir zunächst bis Emmersdorf, auf dem Rückweg machten wir dann in Spitz halt.

Die Fahrt erfolgt in einem Dieselzug, der schätzungsweise aus den frühen 70er Jahren stammt. Fahrradmitnahme ist bedingt möglich.

Die Fahrt geht zunächst vorbei an der JVA Krems Stein und dann weiter nach Dürnstein. Auf der Strecke hat man einen netten Ausblick auf das Kloster Göttweig in der Ferne. An Dürnstein selbst (also an der Altstadt) fährt der Zug vorbei, die berühmte Kirche ist allerdings mit einem kurzen Fussmarsch zu erreichen. Einen kurzen Blick auf die Ruine, auf der Richard Löwenherz gefangengehalten wurde, kann man allerdings erhaschen.

Dann geht es weiter in Richtung Spitz, wo der Bahnhalt tatsächlich mitten in der Stadt ist. Man kommt entlang der malerischen Weinlandschaft der Wachau, Weinberge rechts, die Donau und Marillenbäume links. Von Spitz geht es weiter vorbei an der Ruine Aggsbach bis nach Emmersdorf, wo der Zug dann rangiert wird.

Auf der Rückfahrt machten wir einen kleinen Halt in Spitz für einen Spaziergang entlang der Donau, um die Fahrt dann mit dem nächsten Zug nach Krems weiterzuführen.








Fazit
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Die Bahnfahrt durch die Wachau ist schon ganz nett, vor allem für Fotografen, da man hier wesentlich mehr Fotomöglichkeiten hat als auf der parallelen Straße, die etwas weiter unten liegt. Allerdings ist man mit dem Zug, der ja nur alle 3 Stunden fährt, selbst mit der Tageskarte nicht sonderlich flexibel. Wenn man sich nur Spitz und Dürnstein anschauen will, ist man schon den ganzen Tag unterwegs. Will man dann vielleicht noch einen Halt in St. Michael einlegen, muss man schon eine 2. Fahrt einlegen.

Als Tipp, wenn man die Wachau an einem Tag wirklich intensiv anschauen will, gibt es bei den Wachau-Info-Büros in Krems und Melk das "Autofrei in der Wachau" Ticket für 10€. Damit kann man die stündlich fahrenden Buslinien nutzen und ist wesentlich flexibler.

Der Nostalgiefaktor im Zug selbst ist jetzt auch nicht sooooo riesig. Wie gesagt, der unklimatisierte Dieselzug stammt aus den 70ern. Der ist zwar sehr sauber und vermutlich restauriert, aber bei Sonnenschein muss man schon die Fenster aufreißen, um überhaupt im Zug sitzen zu können.

Es ist eine nette Fahrt, man hat ein paar neue Perspektiven in der Wachau gefunden, ehrlicherweise muss ich aber sagen, es gibt günstigere Alternativen, mit denen man am Ende wesentlich flexibler ist. Die Schiffe teste ich auch noch aus, das wäre nämlich Alternative Nummer 3. Bericht folgt!

In diesem Sinne

Eure Anke

Samstag, 26. Juli 2014

Freud in Wien

Hallo Leute!

Am Wochenende hatte ich mal wieder Besuch aus Deutschland. Gleich mal wieder ein Grund, ein paar andere Museen in Wien zu erkunden, in denen ich bisher noch nicht war...

Sigmund Freud Museum Wien
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Lage
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Das Museum liegt im 9. Bezirk in der Berggasse 19, unweit der U4 Station Schottenring.


Eintrittspreise
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Erwachsene € 9,00
SeniorInnen € 8,00
Wien Karte € 7,50
Mitglieder Club Ö1/KulturKontakt Austria € 6,50
StudentInnen (von 18 bis 27 Jahren) € 6,50
SchülerInnen (von 12 bis 18 Jahren) € 4,00

Inklusive Audioguide

Führungen gibt es für 5 Personen auf Anfrage - der Preis erhöht sich dann jeweils um 1€ pro Person.

Ich hatte mal wieder das Glück, dass ich mir eine Niederösterreichkarte zugelegt habe. Mit dem kleinen, gelben Kärtchen gibt es nämlich freien Eintritt - das ganze Jahr über.


Öffnungszeiten
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Das Museum ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Letzter Einlass ist um 17:45.


Das Museum
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Das Museum befindet sich in den Originalräumen in denen die Familie Freud 47 Jahre gelebt hat und in der Sigmund Freud bis zu seiner Flucht vor den Nazis seine psychoanalytische Praxis hatte. Man geht in den ersten Stock und nachdem man seinen Audioguide erhalten hat, geht es gleich in Freuds Praxis. In einem Vorraum befindet sich ein Mantel, ein Spazierstock und Reisegepäck Freuds, so wie es von seiner Tochter Anna zur Eröffnung des Museums gespendet wurde. Vom Vorraum aus gelangt man in ein (übrigens original eingerichtetes) Wartezimmer, in dem sich auch die berühmte Mittwochsgesellschaft traf. In einem Video, das man im benachbarten Videoraum ansehen kann, sieht man, dass alles genau rekonstruiert wurde, bis hin zu den Urkunden an der Wand.

Als nächstes kommt man in den Behandlungsraum, in dem allerdings heute keine Couch mehr steht (die steht soweit ich weiß im Freud Museum in London), sondern hauptsächlich eine bildliche Dokumentation gezeigt wird.

Im Arbeitszimmer sieht man einiges aus Freuds Besitz, darunter einen Spiegel, der vor dem Fenster hing, in dem sich Freud bei der Arbeit beobachte, und ein rekonstruierter Stuhl, der extra für Freuds unbequeme Sitzhaltung konstruiert wurde.

Als nächstes kommt man in die Räume, in denen Anna Freud ihre erste Praxis eröffnete. Hier sind einige Kunstwerke ausgestellt, genauso wie im großen Saal, in dem einige von Freuds Besitztümern ausgestellt sind.

Außerdem beherbergt das Museum die größte psychoanalytische Bibliothek Europas.







Fazit
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Auch wenn ich mich bisher nicht wirklich mit Psychoanalyse beschäftigt habe, fand ich das Freud Museum an sich wirklich spannend, weil es zur Auseinandersetzung mit dem Thema Freud einlädt, gleichzeitig aber nicht zu theoretisch wird, zum Thema "Ich, Überich & Es" gibt es beispielsweise keine Ausführungen, sondern eigentlich mehr zum Leben Freuds, dessen Flucht, dessen Reisen usw.

Wer allerdings ganz großes Museumsentertainment erwartet, wie es etwa die großen Wiener Museen bieten, wird leider enttäuscht. Man kann sich weder auf die Originalcouch legen noch wird man therapiert. Wer eben darauf steht, sich mal historische Originalschauplätze, wie etwa die Praxis des Dr. Freud anzuschauen, der ist hier richtig.

Ich werde sicher bei Gelegenheit nochmal ins Freud Museum gehen, wenn ich mehr im Thema bin. Wenn man sich aber überhaupt wenig für Freud interessiert, sollte man lieber in ein anderes Museum gehen. Dafür wären mir die 9€ zu teuer.

In diesem Sinne

Eure Anke

Sonntag, 20. Juli 2014

[Rezension] Witzige Habsburger Facts

Hallo Leute!

Als Wahlwiener kommt man an einer Familie nicht vorbei, die fast alles in Wien gebaut hat, die Österreich geprägt hat, wie kaum eine andere... Aber auch in dieser Familie gibt es wunde Punkte... Nun ist im Holzbaum-Verlag der dritte Band der Unnützes Wissen Reihe erschienen. Nach Unnützes WienWissen und Unnützes WienWissen 2 konzentriert sich dieser dritte Band eben genau auf diese Familie.

Unnützes HabsburgerWissen
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Daten
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Herausgeber: Stadtbekannt.at
Verlag: Holzbaum
ISBN: 978-3-902980-06-9
Preis: 9,99€


Inhalt
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Wer Unnützes Wissen etwa von Facebook kennt, kann sich ungefähr vorstellen, wie dieses Buch aufgebaut ist. Mit einzelnen kleinen Absätzen (maximal 5 Sätze) wird erstaunliches, kurioses und auch ekliges rund um die Familie Habsburg transportiert. Die Sätze sind dabei so einprägsam, dass sie nützliches Wissen quasi aus dem Hirn verdrängen und sich einprägen, so dass man sie beim nächsten Stammtisch oder wenn der nächste Besuch aus Deutschland kommt, eben nur schnell hervorkramen muss, um die Oma beim Spaziergang durch die Hofburg zu beeindrucken.

Chronologisch geordnet von den Anfängen der Habsburger (übrigens auf der Habichtsburg in der Schweiz) bis zu Sissi und Franzl und dem Untergang unter Kaiser Karl wird in diesem Buch allerhand an Wissen zusammengestellt, das es vielleicht nicht unbedingt in ein Geschichtsbuch geschafft hätte.

Nach einer kurzen Einführung in die Anfänge Österreichs geht es mit der Schlacht im Marchfeld und der daraus folgenden Machtnahme der Habsburger in Wien los. Man erfährt alles über geschickte Hochzeiten, musikalische Talente, Erlasse und natürlich auch Affären der Habsburger. So ordnete etwa Joseph II. an, dass Theaterstücke kein trauriges Ende haben dürfen. So wurden etwa Stücke von Shakespeare umgeschrieben und bekamen einen Wiener Schluss. Oder Erzherzog Otto, der nackt im Hotel Sacher aus seinem Zimmer ausgesperrt wurde - nur mit Säbel und Orden vom Goldenen Vlies bekleidet. Dummerweise traf er dabei auf den britischen Botschafter mit Gattin (die beim Anblick des Nackerten in Ohnmacht gefallen sein soll),




Fazit
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Nach den beiden Bänden Unnützes Wien Wissen war ich natürlich verwöhnt. Und als echter Habsburg Fan wusste ich natürlich einiges schon. Dennoch bekommt man mit diesem Buch einen spannenden, schnellen und teils auch amüsanten Eindruck in die Geschichte der Habsburger.

Ich muss allerdings ehrlicherweise sagen, dass es das Unnütze HabsburgerWissen es nicht zu 100% an die WienWissen Bände ranreicht. Das mag daran liegen, dass die Erklärungen manchmal ein bisschen zu lang sind und daher geht an Einprägsamkeit einiges verloren. Und vielleicht liegt es daran, dass ich viele der Stories schon aus anderen Büchern kannte, so wirklich schallend gelacht habe ich selten. Ich kann mir aber gut vorstellen, wenn man nicht so viel kennt und vielleicht mal in Schönbrunn war und gerne ein bisschen hintergründiges wissen will, ein bisschen mehr, als man in den Geschichtsbüchern aus der Schule kennt, ist mit diesem Buch genau richtig.

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 18. Juli 2014

[Rezension] Stadtwanderer

Hallo Leute!

So weit ich auch immer rumkomme, am meisten fasziniert mich noch immer meine Wahlheimat Wien. Ein toller mehr oder weniger neuer Stadtführer ist beim Pichler-Verlag erschienen. Den möchte ich euch heute vorstellen...


Vom Hinterhof in den Himmel
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Daten
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Autorin: Christina Rademacher
Verlag: Pichler
ISBN: 978-3-85431-652-7
Preis: 19,99€


Inhalt
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Der Titel klingt ja zunächst einmal relativ ungewöhnlich. Der geht aber darauf zurück, dass man in Wien tatsächlich "Am Himmel" wandern kann - das ist eine Straße in der Nähe des Kahlenbergs in Wien-Grinzing.

In dem Buch werden 15 außergewöhnliche urbane Touren vorgestellt, die beinahe vollständig um die großen Sehenswürdigkeiten in Wien herumkommen - also Stephansdom, Hofburg, Schönbrunn usw. nur am Rande streifen.

Tour 1 führt beispielsweise vom Mozartgrab durch den dritten Bezirk bis zum berühmten Straußdenkmal im Stadtpark, Tour 2 führt vom Westbahnhof zum Hauptbahnhof. Dabei wird zum Beispiel Favoriten als Heurigenbezirk vorgestellt - die Touris kennen meistens nur Grinzing. Eine weitere Tour führt vom Mühlwasser durch den Prater zum Hundertwasserhaus. Die letzte Tour führt dann in 3 Etappen vom Zentralfriedhof in Simmering ganz im Osten der Stadt bis nach Grinzing in den Himmel.

Bei jeder Tour lernt man dabei völlig unbekannte Seiten der Stadt kennen - man kommt in begrünte Hinterhöfe der Wiener Gemeindebauten, man kommt in fast völlig unbekannte Parks, die größtenteils in keinem Stadtführer zu finden sind.

Dabei werden die Touren natürlich sehr ausführlich besprochen. Dazu gibt es auch eine Zusammenfassung (auf 1 Seite), auf der man alles nochmal in aller Kürze erfährt - Sehenswürdigkeiten, Hinweise über die Erreichbarkeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und einigen empfehlenswerten Orten zum Rasten und einer ausführlichen Routenbeschreibung.



Fazit
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Der Mensch sollte täglich 6 bis 7 km zu Fuss gehen, sagt die Autorin schon in ihrer Einführung. Das erreichen in Wien normalerweise maximal die Briefträger - für die meisten Wege müssen halt doch die Öffentlichen Verkehrsmittel oder das Auto herhalten.

Doch dieses Buch fordert einen quasi auf, sich seine eigene (Wahl-)Heimat einmal genauer anzuschauen. Und man wird schnell merken, wie viel man bisher verpasst hat. Mindestens 3 der Routen führen mehr oder weniger direkt an meiner Wohnung vorbei. Ich habe sie alle 3 ausprobiert und dabei völlig neue Seiten meines "Grätzels" kennengelernt. Beispielsweise dass sich hinter der grauen Gemeindebaufassade, an der ich beinahe täglich vorbeilaufe, ein riesiger, grüner Park verbirgt.

Sicherlich ist dieses Buch nix für den absoluten Wien-Anfänger, der den Stephansdom und Schönbrunn besuchen will, der auf der Suche nach Sisi und Franzl ist. Es ist vielmehr was für alle, die Wien schon vollständig zu kennen glauben - die also entweder schon zum zwanzigsten mal in Wien Urlaub machen oder - so wie ich - schon mehrere Jahre in Wien leben.

Von mir bekommt dieses geniale Buch klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 9. Juli 2014

Anke in der Wachau (2): Das schönste Kloster


 Hallo Leute!

Am Wochenende hatte ich das große Glück, die schöne Wachau zu besuchen. Eines der schönsten - mit Sicherheit aber das bekannteste Kloster in der Wachau ist der Stift Melk...

Benediktinerstift Melk an der Donau
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Lage
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Melk liegt am Eingang zur Wachau, direkt an der Donau. Kommt man mit dem Zug (ab St. Pölten) dort an, ist der Benediktinerstift nicht zu übersehen, nehmen ihre gigantischen gelben Mauern doch die komplette Bergkuppe über der kleinen Stadt Melk ein. Zu Fuss geht man über den Rathausplatz und dann die Stufen nach oben (gut ausgeschildert).

Mit dem Auto kommt man die gut ausgeschilderte Straße nach oben und landet direkt auf dem großen Parkplatz. Touristisch gut erschlossen sind auch zahlreiche Parkplätze vorhanden.


Geschichte
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Der Stift Melk kann in diesem Jahr (2014) auf eine exakt 2000-jährige Geschichte zurückblicken. Im Jahr 1014 wurde hier der heilige Koloman zu Grabe getragen. Schon zu dieser Zeit war Melk das erste Zentrum der Babenberger, die die Mark Ostarrichi regierten. Mit der Erweiterung Richtung Osten verlor es dann doch ein bisschen an Bedeutung - so dass Leopold entschied, auf dem Berg ein Kloster zu erbauen, in das 1089 die ersten Benediktinermönche einzogen.

Seine heutige Form erhielt das Kloster als Neubau im 18. Jahrhundert.


Eintrittspreise und Öffnungszeiten
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Mit der Niederösterreichcard kamen wir (mal wieder, also echte Empfehlung) kostenlos in den Stift. Normalerweise zahlt man als Erwachsener 10€ für die Besichtigung. Mit Führung beträgt der Eintritt 12€.

Der Stift ist in der Sommersaison (Mai-September) von 9 bis 17.30 Uhr und im März, April und Oktober von 9 bis 16.30 Uhr geöffnet. Den Rest der Zeit ist die Besichtigung nur mit Führungen (täglich um 11.00 und 14.00 Uhr (in Deutsch und Englisch)) möglich.


Unser Besuch
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Wir kamen gleich um 9 Uhr, Sonntags. Das hatte den großen Vorteil, dass wir etwas vor den Busgruppen kamen. Gerade die ganzen Donaukreuzfahrtschiffe kommen auf jedenfall nach Melk, als wir um 12 Uhr wieder gingen, war der ganze Parkplatz voll mit Reisebussen.

Man kommt an der Ostbastei vorbei - in der Sonderausstellungen sind - und kommt durch das Portal in den ersten Hof, dann weiter bis in den 2. Hof, direkt vor die Rückseite der Kirche. Neben der Kirche findet man den Eingang zum Museum. Über die Kaiserstiege steigt man in den ersten Stock. Wie genau das Kinderwagen und Rollstuhlfahrer machen, weiß ich nicht, da ich aber Leute gesehen habe, gehe ich davon aus, dass es Möglichkeiten gibt.

Oben geht man dann rechts direkt in das sehr modern ausgestattete Stiftsmuseum. Dieses befindet sich im Kaisertrakt des Stifts, der alleine der Kaiserlichen Familie vorbehalten war. Man schaut zunächst entlang des Kaisergangs, einem gut 200 m langen Gang, in dem unter anderem Bilder von Maria Theresia und anderen österreichischen Herrschern aufgehängt sind.

Im Museum selbst gibt es eine reiche Illustration der Geschichte des Klosters und des Benediktinerordens. Unter den Ausstellungsstücken sind dabei unter anderem ein original josephinischer Klappsarg und der berühmte Breu-Altar. Mich hat dabei vor allem ein großes Modell des Klosters, das sich konstant dreht. So kann man jeden Teil der Klosteranlage sehen.

Über einen barocken Festsaal kommt man dann auf eine große Terrasse, die sich direkt vor dem Hauptportal der Kirche findet und einen schönen Blick auf die Donau bietet. Von dort aus geht es dann zunächst in die Stiftsbibliothek (leider Fotoverbot) und dann die Treppen runter in die traumhafte barocke Stiftskirche.

Auch im Ticket enthalten ist der Besuch der Sonderausstellung, die von teils Schülern gestaltet wurde. Hier kommt man auf eine Aussichtsterrasse und weiter in den Stiftspark, der etwas größer ist, als er zunächst erscheint. Hier gibt es allerhand an Kunst (auch modernerer Art) zu entdecken.












Fazit
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Wenn man sich überlegt, dass man hier für seine 10€ wirklich viel zu sehen bekommt, lohnt sich ein Besuch in Melk auf alle Fälle. Alleine die Größe des barocken Klosters ist absolut beeindruckend. Schon wenn man aus dem Zug steigt und die riesige Klosterfassade sieht, ist man absolut begeistert. Auch die beiden ruhigen, schattigen Höfe sind absolut genial. Mir hat der Park, der recht ruhig ist, besonders gefallen. Vor allem ist der Park vorne Barock, weiter hinten findet man dann aber auch ruhige und schattige Orte.

Das Museum ist sehr modern und wirklich schön eingerichtet. Auch wenn hier nicht unbedingt der Stiftsschatz im Mittelpunkt steht, sondern viel mehr die Geschichte, sind alleine die Räume klasse. Witzig sind immer wieder kleine Soundeffekte mit "Höre" und die Ausschnitte aus dem Leben des Heiligen Benedikt.

Genial ist für mich der Ausblick von der Terrasse und die darauf folgende Stiftsbibliothek. Ich mag solche alten Bibliotheken ja wirklich sehr gerne. Die Stiftsbibliothek Melk hat irgendwie etwas von einer Miniatur der Nationalbibliothek in Wien.

Die Stiftskirche konnten wir leider nicht intensiv besichtigen, da Messe war.






Die gesamte Anlage wirkt sehr gepflegt, die Toiletten sind sehr sauber, alles ist auf die Abfertigung großer Menschenmengen abgestimmt, wirklich perfekt.

Wir waren absolut begeistert. Stift Melk ist ganz klar einen Sonntagsausflug wert.

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 7. Juli 2014

Anke in der Wachau (1): Donaudampfschifffahrtskapitänsgehilfin

Hallo Leute!

Am Wochenende war ja schönes Wetter. Und wenn schönes Wetter ist, besteht bei uns ja immer besonders große Ausflugsgefahr. Ein absoluter Top-Ausflug von Wien aus ist natürlich die etwa 100 km entfernte Wachau. So machten wir uns auf den Weg und ließen uns mal überraschen...

Schifffahrtsmuseum Spitz
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Lage
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Das Museum liegt im Spitzer Tal, etwa 800 m von der Donau entfernt nahe der Ruine Hinterhaus. Mit dem Auto kommt man bis vor die Türe (ab Donauufer gut ausgeschildert). Mit dem Bus nimmt man die WL1, die zwischen Krems und Melk fährt und steigt bei der Station Spitz Hinterhaus aus. Von dort folgt man einem kleinen Wanderweg (ca. 10 Minuten), der bestens mit gelben Schildern ausgezeichnet ist.


Öffnungszeiten und Eintrittspreise
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12. April - 31.Oktober 2014täglich von 10:00 - 12:00 und 14:00 - 16:00 Uhr
Sonn- und Feiertage 10:00 - 16:00 Uhr durchgehend
Kein Schließtag 

Erwachsene € 5,50
Gruppen (ab 10 Pers.) € 4,50
Senioren (mit Ausweis) € 4,50
Kinder € 3,50
Kindergruppen (ab 10 Pers.) € 3,00
Führungen neben Eintrittspreis pro Pers. € 1,00 (mindestens jedoch € 15,–)

1x freier Eintritt mit der Niederösterreichcard



Ausstellung
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Das Museum befindet sich seit 1970 im barocken Erlahof in Spitz an der Donau. Es widmet sich der Geschichte der Donauschifffahrt von den Römern hauptsächlich bis in die Zeit der Dampfschifffahrt. So wird etwa die Originalausstattung eines Pferdegespanns gezeigt, das die Schiffe stromaufwärts ziehen musste. In Miniaturen wird auch gezeigt, wie die bis zu 60 Pferde ganze Schiffszüge auf dem Treppelweg ziehen mussten, um stromaufwärts zu gelangen.

Oben sind auch noch Spuren der barocken Geschichte des Hauses zu sehen. Absolutes Highlight ist hier eine alte Schiffsorgel. Auch gibt es hier zahlreiche historische Schiffsmodelle, etwa das Kriegsschiff Maria Theresias oder die Schiffe, die genutzt wurden, um den Unterlauf der Donau zu erkunden.

Im Außenbereich ist außerdem die historische Rollfähre Spitz zu sehen.

Die Ausstellung ist partiell auch multimedial gestaltet, mit einem Kinosaal, in dem Filme zu Zitaten über die Donau in der Wachau zu sehen sind. Oder man schaut durch kleine Bullaugen. Auch die Schiffsorgel spielt per Tastendruck.









Fazit
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Für mich ist dieses Museum absolut sehenswert, gerade weil es die Mühen der frühen Donauschifffahrt so wunderbar illustriert. Mich hat vor allem die Miniatur des Pferdegespanns fasziniert. Gerade wenn man sich überlegt, dass die Gespanne teils vom heutigen Rumänien aus bis Bayern gezogen werden mussten von solch einer riesigen Anzahl von Pferden, die Schiffe die Versorgung für die Tiere geladen haben musste, die Tiere bei jedem Nebenfluss erstmal mit kleinen Schiffen übergesetzt werden mussten, ist das schon ziemlich krass.

Das Schifffahrtsmuseum ist ein tolles, sehr lehrreiches kleines Museum in der Wachau, was man, wenn man ausreichend Zeit mitbringt, unbedingt anschauen sollte. Den kleinen Abstecher von der Uferstraße ist es absolut wert.

Von mit gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

[Rezension] Die Wachau erlaufen

Hallo Leute!

Wir sind ja bekanntlich leidenschaftliche Wanderer. Und eines der schönsten Wandergebiete, die ich kenne, ist die Wachau zwischen Krems und Melk, gehört diese Gegend des Donautals schließlich zum UNESCO Welterbe. Eine schöne Fernwanderung wurde entlang beider Flussufer zusammengestellt. Wir haben uns vorgenommen, diese Strecke nach und nach abzuwandern. Den Wanderführer dazu stelle ich euch heute vor...


Welterbesteig Wachau
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Daten
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Verlag: Esterbauer
ISBN: 978-3-85000-610-1
Preis: 14,95€


Inhalt
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Die Fernwanderung wird in 14 Etappen vorgestellt, wobei davon 8 Etappen südlich der Donau von Krems nach Melk und 6 Etappen von Melk nach Krems führen. Was ganz nett ist, keine Etappe ist länger als 17,1 km, so dass sie auch für gut konditionierten Anfänger an einem Tag gut zu bewältigen sind. Der Weg ist gut markiert - mit einem weißen W, das ein wenig aussieht wie eine Welle.

Neben dem Welterbesteig wird die Jauerling-Runde rund um Spitz mit 7 Etappen vorgestellt. Hier liegt die längste Strecke bei 17,2 km.

Die einzelnen Etappen werden ausführlich vorgestellt. In einem Roten Feld am Anfang der Vorstellung findet man eine Zusammenfassung der jeweiligen Etappe: Startpunkt und Ziel, ungefähre Dauer, Aufstieg, Abstieg und, was ich bei den Hikeline Reiseführern immer ganz nett finde, eine Vorstellung der Wegzusammensetzung in "Hartbelag", "Wanderwege" und "Wanderwege". Das finde ich persönlich immer ganz nett, weil ich mit anderen Wanderführern schon auf Wege gekommen bin, die zwar nur 5 km waren, aber durch die Schmelzwasserrinnen steil nach unten führten.

Nach dem roten Kasten kommt eine Vorstellung der Streckencharakteristik inklusive Anfahrt mit dem Auto oder den Öffentlichen Verkehrsmitteln sowie der Rückreise zum Ausgangspunkt, falls man die Welterberunde nicht komplett machen will.

Danach kommt eine genaue Beschreibung des Streckenverlaufs mit Höhenprofil, Karte und zusätzlichen Informationen, etwa zum Naturschutzgebiet oder zu Sehenswerten entlang des Weges. Auch Informationen zu Stempelstellen gibt es. Ganz nett ist auch, dass an die Wegbeschreibung immer ein aktueller Kilometerstand im Bezug auf den Startpunkt der Etappe gekoppelt ist.

Wenn man sich im Internet registriert, kann man sich zudem die GPS-Tracks fürs Smartphone oder das GPS Gerät runterladen.

Ein Übernachtungs- und Restaurantverzeichnis rundet das ganze ab.




Fazit
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Beides sind bestehende Rundwanderwege in der Wachau. Mit zusätzlichen Varianten - die manchmal den Schwierigkeitsgrad etwas entschärfen - ist es ein rundum toller Fernwanderweg, den man notfalls auch unterbrechen kann.

Wir sind bisher die ersten 5 Etappen verteilt an mehreren Wochenenden gegangen und natürlich hatten wir den Hikeline Führer immer mit dabei und bisher rundum zufrieden. Besonders das ausführliche Kartenmaterial in Verbindung mit den GPS Tracks am Smartphone hat dazu geführt, dass wir uns bisher nie verlaufen haben. Natürlich ist der Weg auch toll ausgeschildert, aber auch bei den kleinen Ausflügen abseits des Welterbesteigs haben wir immer den Weg gefunden. Auch zu den einzelnen Orten gibt es tolle Ortspläne.

Der Wanderführer ist kompakt und wasserfest, was ihn optimal für draußen macht. Dabei ist die Hülle sehr stabil. Durch die Spiralbindung ist er außerdem besonders leicht zu handhaben.

Abgesehen von der tollen Wanderung bzw. den tollen Wanderungen, die wir bisher hatten, ist Esterbauer ein rundum gelungener Wanderführer gelungen, den ich allen empfehlen kann, die den Welterbesteig - oder Etappen davon - gehen wollen.

In diesem Sinne

Eure Anke