Sonntag, 29. November 2015

{Restaurant} Portugiesisches Wien

Hallo Leute!

Kulinarisch hat Wien ja so einiges zu Bieten. Zu den Geheimtipps in der Gastroszene gehört ein kleiner Portugiese in einer etwas verborgenen Gasse im 5. Wiener Gemeindebezirk Margareten.


Senhor Vinho
^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^
Das Restaurant verbirgt sich hinter einer derzeit recht unscheinbaren Fassade. Wir waren anfangs sogar unsicher, ob wir überhaupt richtig sind, da aufgrund von Sanierungsarbeiten derzeit nicht einmal ein Schild an der Tür hängt.

Das Restaurant liegt in der Schwarzhorngasse 8, etwa 600 Meter von der U4-Station Pilgramgasse entfernt. Das ist eine Ecke, in der ich normalerweise eher selten zu finden bin, aber das kulinarische Abenteuer Portugal wollte ich mir nicht entgehen lassen.


Weitere Infos
^^^^
Das Restaurant hat Montag-Samstag 18:00-2:00 geöffnet. Eine Reservierung ist dringend zu empfehlen, wir waren Freitags abends dort, da war das Restaurant schon recht voll.

Tel.: +43 1 545 84 00
reservierung(at)senhorvinho.at
www.senhorvinho.at


Ambiente
^^^^
Das Lokal war mir gleich von Beginn an sehr sympathisch, sehr gemütlich eingerichtet mit einer Bar, hinter der die Küche liegt und eher wenigen Tischen. Ich fand es einfach nett und es hat mich tatsächlich ein bisschen an den Urlaub in Portugal vor 5 Jahren erinnert.


Speisen
^^^^
Wir mussten ein wenig auf den Kellner warten. Das hängt allerdings damit zusammen, dass es in dem Lokal keine Speisekarte gibt. Der Kellner kommt viel mehr mit einer großen Tafel an den Tisch und erläutert dazu passend, was gerade tagesaktuell auf der Karte steht.

Das ganze ist - wie man es für Portgual auch nicht anders erwarten kann - sehr fischlastig, mit der Lammstelze gab es aber auch ein Fleischgericht - Vegetarier müssen sich allerdings mit Beilagen begnügen (macht nix, ich bin ja keiner).

Für mich gab es zur Vorspeise einen kleinen Eintopf aus butterzarten Filetspitzen und Kartoffeln, zur Hauptspeise gab es ein Gericht aus Schweinefleisch und Venusmuscheln. Für mich klang schon diese Mischung recht exotisch (Carne de Porco Alentejana). Und obwohl ich sonst kein Muschelfreund bin (ja, die Wahl war mutig), war ich absolut begeistert.

Dazu gab es einen Aperitif aus weißem Portwein (ich wusste nicht mal, dass es sowas gibt) und zwei super leckere portugiesische Weißweine.


Vorspeise
Carne de Porco á Alentejana



Personal
^^^^
Man spricht portugiesisch und ein bisschen Wiener Schmäh ist auch dabei. Mir erschien, als sei das Senhor Vinho ein Familienbetrieb. Der Kellner sagte uns, dass er das Lob zu den Speisen an seinen Bruder in der Küche weitergibt und an manchen Tagen spielt der Vater im Lokal dann auch portugiesische Volkslieder (an einem Freitag Abend bei vollem Lokal war wohl genug anders zu tun), leider haben wir es nicht gehört, aber ein Grund mehr, wiederzukommen.

Der Kellner war absolut witzig, hat immer wieder seine Scherzchen gemacht, sich aber auch 20x entschuldigt, dass es heute ein bisschen dauert (wie gesagt, Lokal war voll). Das ganze aber mit ganz viel Charme und immer einem Lächeln auf den Lippen.


Fazit
^^^^
Was für ein netter Abend - ein zwei Gänge Menü mit Wein für rund 30€ und das bei der Qualität und dem Service... Dem Lokal kann man nur 5 Sterne geben - wenn der Chef auch noch zur Gitarre gegriffen hätte, hätte ich mich vor lauter Lob wohl gar nicht mehr bremsen können.

Das Lokal hat einfach alles, was man sich wünscht - es ist super gemütlich, hat einen tollen Service und hat mich nach mehr als 30 Jahren das erste mal davon überzeugt, dass Muscheln mehr sein können als glibbrig und salzig (andere Kategorien kannte ich bisher nicht.

Für mich ist ein Abend im Senhor Vinho ganz klar sein Geld wert, 5 Sterne und das mit Auszeichnung.

In diesem Sinne

Eure Anke



Dienstag, 24. November 2015

{Restaurant} Having a beer in vienna

Hallo Leute!

In der Wiener Innenstadt gibt es zwei unterschiedliche Arten von Lokalen: Die typisch Wienerischen Beisln und Heurigen, in denen man Tafelspitz und Wiener Schnitzel bekommt und die, in denen die Kellnerinnen nur englisch können und wo es Burger, Spareibs und Pommes gibt. Das Lokal, das ich euch heute vorstelle, gehört ganz klar (gemeinsam mit Lokalen wie dem TGI Fridays, dem Hard Rock Cafe und dem Crossfields) sicherlich zu letzterem...

1516 Brewing Company
^^^^^^^^^^

Lage
^^^^^
Das Lokal liegt in einer Gasse zwischen Kärntner Straße und Schwarzenbergplatz, direkt gegenüber dem Eingang des Haus der Musik. Das Lokal ist daher über die Ringlinien, die U-Bahnen (U3: Stephansplatz, U1, U2, U4 Karlsplatz) gut zu erreichen.


Öffnungszeiten
^^^^^
Das Lokal hat täglich von 10 bis 2 Uhr geöffnet.

Küche gibt es non-stop von 11:30 Uhr bis 1:45 Uhr.


Ambiente
^^^^^^
Das Lokal macht zunächst einmal den Eindruck eines recht gemütlichen Pubs. Es hat 2 Etagen, wobei die obere Etage den Nichtrauchern vorbehalten ist, unten an der Bar darf geraucht werden. Im Sommer gibt es außerdem einen großen Gastgarten. Die Tische sind wie so oft in amerikanischen Pubs mit Dingen wie Ketchup und Tabascco dekoriert. An den Wänden hängen Eishockeytrikots und Metallschilder. Insgesamt gefällt mir das Ambiente sehr.

Feste werden hier natürlich auch gefeiert, vor allem die Amerikanischen wie Halloween und Thangsgiving. Dazu gibt es dann auch spezielle Menüs und spezielle Deko.


Essen
^^^^^^
Die Speisekarte ist relativ amerikanisch ausgerichtet. Es gibt Dinge wie Burger und Spareribs, Potato Wedges, Chickenwings oder Chili con Carne in den unterschiedlichsten Varianten. Preislich ist das meiste ganz okay.

Das Chili, muss ich im nachhinein sagen, war geschmacklich recht gut, allerdings war mir die Portion für 9,90€ einfach viel zu klein - ich hätte mittags bei normalem Hunger locker 2 Portionen geschafft. Dazu gab es Käsetoast.




Getränke
^^^^^^^
Neben den üblichen Getränken (Cola, Kaffee, Sodawasser) gibt es eine große Auswahl an - wie es sich für eine Brewery gehört - Craft Beer Sorten der unterschiedlichsten Art. Die Kellnerin kann einen hier ganz gut beraten. Die Auswahl ist nicht ganz so groß wie etwa im Hawidere, trotzdem wird wohl jeder ein Bier nach seinem Geschmack finden. Natürlich gibt es auch die klassischen österreichischen Biere.

Ich hatte beim letzten mal allerdings ehrlicherweise nur ein Soda Citrone, wir waren mittags da und da bin ich noch kein allzu großer Bierfan.


Personal
^^^^^^^^
Die Kellnerin war sehr freundlich und es ging - obwohl das Lokal vergleichsweise voll war - relativ schnell, Getränke kamen nach etwa 5 Minuten, Essen etwa 15 Minuten nach Bestellung. Das habe ich wirklich schon schlechter erlebt. Man hat ausreichend Personal, um die Tische zeitnah zu bedienen, ebenfalls eine Sache, die in den Wiener Tourispots nicht selbstverständlich sind.

Interessant war - die Dame konnte zwar ein bisschen Deutsch, hatte aber Schwierigkeiten, sich auszudrücken. Ich fand das zwar nicht weiter schlimm, aber doch für ein Lokal in Wien eher außergewöhnlich. Das zeigt allerdings auch, dass die Zielgruppe hier wohl eher die ausländischen Touristen sind, da ich auch bei anderen Kellnerinnen den Eindruck hatte.


Fazit
^^^^^^^^^
Solche Lokale sind ja manchmal ganz nett - allerdings sind sie in Wien traditionell auch relativ voll. Gerade die Amerikaner lieben diese Pubs - fettiges Essen und Bier. Alle 2-3 Monate darf das schonmal sein.

Die Brewing Company ist für mich eine der netteren dieser Bars - gemütlich, schnelle, freundliche Bedienung...

Abzug gibt es allerdings für das Essen. Zwar gibt es auch Speisen, von denen man satt wird - auch zu einem vernünftigen Preis. Aber das Chili war von der Portion her für 10 € schon fast eine Frechheit.

Ich empfand das Crossfield (Australisch) noch ein bisschen netter, wenn aber auch ein bisschen teurer..

In diesem Sinne

Eure Anke

Sonntag, 22. November 2015

{Buch} Hipsterguide

Hallo Leute!



Heute stelle ich euch mal wieder einen tollen Guide vor, der euch durch die schönste Stadt der Welt führt - meine Wahlheimat Wien...



Style Guide Wien

^^^^^^^^^^^^^^^^^^







Daten

^^^^^

Autorin: Angie Rattay

Verlag: National Geographic

ISBN: 3866904398

Preis: 24,95€





Inhalt

^^^^^

Wien ist mindestens genauso hip wie dieser neue Reiseguide, der sich wohl vor allem an dynamische Hipster und junge Leute wendet, die auf ihren Reisen auch mal hinter die Kulissen der Touristenstadt blicken wollen, Ecken entdecken, die man sonst als Reisender eher weniger erkundet. Dabei gibt es schicke kleine Kaffeehäuser, die selbst einen musealen Charakter haben, aber auch edle Restaurants oder Museen, die sogar nicht jeder Wiener kennt!



Sehenswertes, tolle Kaffeehäuser und Hotels, aber auch Nightlife und tolle Shoppinglocations werden in der Reihenfolge der Bezirke vorgestellt. Gemütliche Cafés zum Lernen, edle Restaurants für den Abend, Lounges und Discos, für jeden Geschmack ist etwas dabei.







Fazit

^^^^^

Nun, insgesamt ist das Buch für mich mal ein ganz anderer Zugang zur Stadt als die klassischen Reiseführer. Es führt einen in hipe Kaffeehäuser, anstatt ins Café Sacher, in das wohl jeder Wien-Tourist geht.



Schon die schicke Aufmachung überzeugt, mit dem stabilen Einband und dem Band zur Befestigung überzeugt. Auch insgesamt macht das Buch einen sehr modernen Eindruck, der einen gleich in Entdeckerlaune bringt.



Allerdings gibt es für mich 2 klare Kritikpunkte: zum Einen ist das ganze zwar nach Bezirken unterteilt, die Bezirke entsprechen aber nicht den Kapitelnummern, sondern sie sind immer gleich zu mehreren gruppiert. Hier hätte man etwas konsequenter vorgehen können, da das gerade bei einem ersten Wien Besuch sehr hilft - wenn man etwa nicht genau weiß, wo welcher Bezirk ist.



Zweiter großer Kritikpunkt ist für mich, dass zwar wirklich alle netten und hippen Orte in der Stadt vorgestellt werden, ein Hinweis darauf, wie man mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln hinkommt - und das ist in Wien fast überall gut möglich - und vor allem wäre auch ein Hinweis auf die etwaige Preisklasse ganz nett, damit man ggf. vorher ein vernünftiges Reisebudget planen kann.



Insgesamt ist der Guide mal etwas anderes, vor allem für Wienkenner und echte Hipster. Vor allem ist es aber für Leute, die das Besondere an Wien kennenlernen möchten, ohne dass einem dabei die Touristengruppen aus China und den USA auf den Füßen stehen.



Auch ich, als inzwischen Alteingesessene, habe viele tolle, neue Tipps entdeckt, die es in den nächsten Wochen zu Erkunden gilt - und ich freue mich schon riesig drauf.



In diesem Sinne



Eure Anke




Donnerstag, 19. November 2015

{Kaffeehauscheck} Ohne Reue

Sieht gut aus -
war aber nicht meins -
Schokoteuferl


Hallo Leute!

Das Wiener Kaffeehaus ist ja selten kalorienfrei. Etwas ganz Besonderes ist da das Jaja's im ersten Bezirk...

Jaja's Low Carb Café und Bistro
^^^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^
Das Jaja's ist mit seinem Hauptgeschäft in der Johannesgasse im Ersten Wiener Gemeindebezirk. Dabei handelt es sich um eine Seitengasse der Kärntner Straße. Die Gegend ist gut zu erreichen, so halten sämtliche U-Bahnen (außer der U6) genauso in Laufweite wie die Ringstraßentrams.


Ambiente
^^^^
Das Jaja's ist relativ klein, 2 kleine, 2 große Tische, ein Tresen und das war's schon. Der ganze Shop ist allerdings sehr liebevoll eingerichtet und dekoriert. Es lädt dazu ein, länger sitzen zu bleiben - viel Betrieb ist nicht, obwohl die belebte Kärntner Straße quasi in Sichtweite liegt.


Angebot
^^^^
Das Angebot beruht komplett auf dem Low Carb Konzept. Neben diversen Cupcakes, Kuchen und Torten werden auch Low Carb Speisen (z.B. Österreichs erste Low Carb Pizza und verschiedene Salate). Die Hauptspeisen liegen zwischen 8 und 13€. Es gibt auch diverse, variierende Speisen und Menüs.


Mein Besuch
^^^^
Was ich zunächst mal ein bisschen schade finde, es gibt keine echte Getränkekarte, in der man schauen kann, was angeboten wird. Über dem Kuchentresen hängt ein Bildschirm, auf dem dann nach und nach der Karteninhalt durchzieht. Mich hat das erstmal verwirrt, ich habe immer lieber was am Tisch in der Hand.

Nun wählte ich einen Schokoteufel Cupcake (stolze 5,50€) und einen Cappuccino (3,50€). Auf den Cupcake war ich natürlich besonders gespannt und am Ende leider wenig begeistert. Zum Beispiel war der Cupcake mit Chiliflocken dekoriert. Da habe ich mir dann den Cupcake auch so ein bisschen scharf vorgestellt. Doch diese Schärfe habe ich leider nicht rausgeschmeckt. Sowohl der Teig als auch das Topping waren relativ fest, vor allem der Teig war recht trocken.


Fazit
^^^^
Das Jaja's ist ein nettes, kleines Bistro im Ersten Bezirk, gemütlich, sehr liebevoll eingerichtet, für den Bezirk relativ ruhig, es lädt quasi zum Verweilen ein, dazu, ein Buch herauszuholen und zu lesen. Auch die drei Mädels vom Team sind sehr freundlich und vor allem ist das Freundliche nicht aufgesetzt, wie man es manchmal hat. Man fühlt sich hier gleich willkommen.

Zugegeben, der Low Carb Cupcake war einfach nicht mein Fall, ich hab mir ein bisschen Schärfe in der Schokolade erwartet. Und vor allem war mir der Cake zu trocken und auch das Topping war mir zu fest. Dafür liegt er aber auch nicht so auf den Hüften... Aber ich habe schon beschlossen, bald wiederzukommen. Beim nächsten mal wird aber die Pizza getestet.

In diesem Sinne

Eure Anke

{Kaffeehauscheck} Der kleine Italiener

Hallo Leute!

Nachdem ich im Sommer auf der Suche nach dem besten Eis in Wien war, wird es jetzt, da es langsam dann doch mal kühler wird draußen, Zeit, die Cafés, Kaffeehäuser und Caffebars von Wien mal näher unter die Lupe zu nehmen.

Mein erster Test führte mich in den ersten Bezirk. Direkt an der Votivkirche und der Ringstraße gelegen befindet sich eine Caffebar, die auf einen klangvollen, italienischen Namen hört.

Testa Rossa Caffebar
^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^
Die Bar könnte eigentlich nicht optimaler liegen - direkt an der Station Schottentor, die gerade für Straßenbahnen ein Verkehrsknotenpunkt der Stadt bildet. Dazu liegt die Universität Wien schräg gegenüber und auch die Gebäude der Meduni liegen nicht weit entfernt. Dennoch liegt sie beinahe ein bisschen Versteckt hinter dem Stationsgebäude der Straßenbahn.


Ambiente
^^^^
Die Bar ist relativ modern und in 2 Ebenen angelegt. In der oberen Etage, einer Art Empore, liegt der Raucherbereich, unten der Nichtraucherbereich. Unten liegt eine lange Bar und mehrere kleine Tische mit roten Polstersesseln. Mir persönlich war die Bar fast schon ein bisschen zu modern, es fehlte mir ein bisschen die Gemütlichkeit eines Kaffeehauses. Zudem stehen momentan auch draußen noch Sitzgelegenheiten (verständlich, in Wien sind es Mitte November noch 25°C).

WLAN ist gratis, das Passwort muss man aber beim Personal erfragen.





Speisenangebot
^^^^
Die Caffebar ist deutlich mehr als das. Sie bietet auch zahlreiche warme Speisen und Salate an - ich durfte am Nachbartisch mal linsen, das sah schon sehr lecker aus.

Aber ich bin natürlich zum Kaffee gekommen, da musste ein Stück Kuchen her. Es gab neben den Klassikern (Schoko-, Sachertorte, Apfelstrudel) etwas, was mir direkt ins Auge sprang. Das war das Wort "hausgemacht". Und obwohl das Stück 40 ct teurer war, rief es quasi nach mir. Es gab die hausgemachte Tiramisutorte. Und was soll ich sagen: Ein Gedicht. Mir hat schon gefallen, dass man nicht das traditionelle Tortenstück bekam, sondern etwas rundes, mit einem Schokogitter und einer Physalis als Deko. Und geschmacklich wurde dann auch noch das eingehalten, was die Torte optisch versprach.

Das einzige, was mir ein bisschen italienisch (pardon spanisch) vorkam - ich bekam dazu als Besteck einen großen Suppenlöffel. Nachdem ich dann einmal gelöffelt hatte, war gefühlt die halbe Torte weg. Ich hab dann den Löffel aus der Melange genommen, dann hatte ich länger was von dem Genuss.

Getränketechnisch ist man in der Testa Rossa Bar auch auf alles eingestellt - Alkoholika sind alle vorhanden. Ich hatte eine Melange (wie gesagt, es sollte ja ein Kaffeetest werden). Und die war auch sehr gut. Für den Preis von 3,40€ war sie zudem für den Ersten Bezirk auch noch verhältnismäßig günstig.


Personal
^^^^^
Nun, wenn man ein Lokal in zwei Ebenen hat, hat man immer ein Problem: gestreßtes Personal. So war es leider auch im Testa Rossa. Es gab nur eine Kellnerin für beide Ebenen. Die musste natürlich für jeden kleinen Wunsch nach oben laufen. Ich muss sagen, ich wäre dann auch gestresst, wenn ich 20x pro Stunde die Treppe hoch und runter laufen muss. Die Dame war freundlich aber versprühte leider nur sehr wenig Charme (erst nach den 1,60€ Trinkgeld kam ihr ein Lächeln über die Lippen).


Fazit
^^^^^
Das Testa Rossa ist eine sehr moderne Caffebar, die für mich glaube ich eher ein Restaurantbetrieb ist. Ich bin ein wenig zwiegespalten. Auf der einen Seite war die Torte wirklich grandios und man ist hier auch tatsächlich in der Lage, eine halbwegs brauchbare Melange zu machen.

Auf der anderen Seite vermisse ich ein wenig Gemütlichkeit. Das könnte man vielleicht schon mit ein wenig mehr grün vielleicht erreichen. Ich bin mir da noch nicht ganz so sicher und muss wohl noch ein bisschen weiter suchen - nach einem Café, das beides zu bieten hat - Charme und gute koffeinhaltige Getränke.

In diesem Sinne

Eure Anke


{Innere Stadt - Museum} Große Literatur

Hallo Leute!

Wien hat ganz besondere Museen - ein Bestattungsmuseum, ein Museum für Schwangerschaftsabbruch und Verhütung und eines der neuesten Juwelen in der Wiener Museumslandschaft ist das Literaturmuseum der Nationalbibliothek...

Literaturmuseum
^^^^^^^^^^^

Lage
^^^^
Das Museum liegt in der Johannesgasse im Ersten Bezirk, unweit der Kärntner Straße - entsprechend sind die U-Bahn bzw. Tram-Stationen Karlsplatz, Oper und Stephansplatz in guter Laufweite. Auch der Schwarzenbergplatz ist nicht weit weg. U-Bahnen kann man beispielsweise eigentlich alle nehmen (außer die U6). Besser erreichbar geht also kaum!

Zudem ist das Haus in einem für das literarische Österreich historischen Gebäude untergebracht, im sogenannten Grillparzer-Haus, in dem der österreichische Autor und Direktor des k. u k Hofkammerarchivs arbeite. Sein Arbeitszimmer ist im 2. Stock Teil der Ausstellung.


Öffnungszeiten, Eintrittspreise
^^^^
Das reguläre Ticket kostet 7€, Kinder sind bis zum Alter von 19 Jahren frei. Wir hatten allerdings unsere Niederösterreichcard, daher ebenfalls freien Eintritt. Es gibt noch ein Kombiticket mit den anderen Museen der Österreichischen Nationalbibliothek, das kostet 15€ und beinhaltet dann das Globenmuseum, das Esperantomuseum, den Prunksaal, das Literaturmuseum und das Papyrusmuseum und ist für eine Woche gültig.

Geöffnet ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr, Donnerstags sogar bis 21 Uhr.


Die Ausstellung
^^^^
Die Ausstellung erstreckt sich über 2 Etagen. Am Eingang bekommt man ein Tablet mit Kopfhörern. Mit dem kann man zwischen einer 90 Minütigen Führung und den Einzelinformationen wählen. Die 90 Minütige Führung ist schon eher was für extrem interessierte - ich habe nach etwa 20 Minuten auf die Einzelinfos umgeschaltet. Im Nachhinein hätte ich glaube ich lieber ganz auf das Tablet verzichtet, da es zum rumtragen fast schon ein bisschen unförmig ist.

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der österreichischen Literaturgeschichte von der Aufklärung bis zum Ersten Weltkrieg (obere Etage) und vom Ersten Weltkrieg bis heute (untere Etage). Das Ganze verläuft in 40 Stationen, an denen man sich mittels NFC Informationen auf sein Tablet laden kann. Dazu gehören Filme, Hörbeispiele, Bilder und Texte.

Die Ausstellung an sich ist in wunderschönen, alten Bücherregalen aufgebaut und ebenfalls multimedial. Neben Originaltexten findet man auch immer wieder Hörstationen oder sogar ein Kino. Besonders schön sind die integrierten gemütlichen Sitzecken, in denen man sich mit seinem Tablet auch mal hinsetzen und in Ruhe der Sache lauschen kann.

Besonders gefallen hat mir die Wand mit den Abrissgedichten. Hier wird man auch dazu angeregt, selbst Gedichte weiterzuschreiben und seine eigene Kreativität auszuleben.


Fazit
^^^^^
Das Literaturmuseum ist ein schönes, multimediales Museum für echte Literaturfans. Modern ist natürlich wenig verwunderlich, das Museum hat schließlich erst im April 2015 eröffnet.

Hier findet man alle wichtigen Themen der Österreichischen Literatur - vom Besuch Grillparzers beim ältlichen Goethe bis hin zu der Arena Literatur der 80er Jahre modern und ansprechend in heimeliger Bibliotheksatmosphäre aufgearbeitet.

Die Tablets haben mir persönlich nicht so gefallen. Es ist zwar nett, sich zusätzliche Infos herunterladen zu können, meiner Meinung nach aber ein bisschen zu viel und lenkt mehr von der Ausstellung an sich ab - außerdem ist es zu unförmig um es die ganze Zeit durch die Ausstellung zu schleppen. Aber vielleicht bin ich da etwas zu konservativ - ich mag ja auch immernoch den Geruch echter Bücher.

Von mir gibt es sehr gute 4 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke