Mittwoch, 30. März 2016

{Josefstadt, Museum, Volkskunde} Das Chaos-Museum

Hallo Leute!

Volkskundemuseen kennt wohl jedes Kind - es gibt sie überall und sie beschäftigen sich mit den unterschiedlichsten Völkern. Und das Wiener Volkskundemuseum beschäftigt sich mit einem kleinen, wilden Bergvölkchen genannt Österreichern.


Volkskundemuseum Wien
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Lage
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Das Museum liegt im kleinsten der Wiener Bezirke, in der Josefsstadt, im 8. Bezirk nahe der Alserstraße in der Laudongasse - bestens mit der Tram Linie 5 oder dem Bus Linie 13A zu erreichen.


Öffnungszeiten, Eintrittspreise, Kontakt
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Öffnungszeiten:

Dienstag - Sonntag 10-17 Uhr
Montag geschlossen
außer an Feiertagen
24. und 31. Dezember 10-15 Uhr

Schließtage:
1. Jänner, Ostersonntag,
1. Mai, 1. November,
25. Dezember


Eintrittspreise:

wir hatten mal wieder mit der Niederösterreichcard freien Eintritt (1x pro Jahr)

Eintritt € 8

SeniorInnen, Ö1 Club Mitglieder, Josefstadt Card, u.a. € 6

Studierende und Lehrlinge (19 bis 27 Jahre), Arbeitslose € 4

Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 19. Lebensjahr,
KulturpassinhaberInnen, Mitglieder des  Vereins für Volkskunde
Mitglieder von ICOM und Museumsbund Österreich Inhaber der NÖ Card
und der Erste Bank Card FREI

Jahreskarte € 22

Familienkarte € 15

Wien Karte € 6

Gruppentarif ab 10 Personen, Eintritt pro Person € 5

(ab 11 Personen hat der Gruppenleiter freien Eintritt)

Führungstarif pro Person € 4

Gruppenpauschale für Führungen unter 10 Personen € 40


Kontakt:

Österreichisches Museum
für Volkskunde
Laudongasse 15-19, 1080 Wien

T: +43 1 406 89 05
F: +43 1 408 53 42
E: office@volkskundemuseum.at
W: www.volkskundemuseum.at


Ausstellung
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Die Ausstellung gliedert sich in eine Dauerausstellung (Erdgeschoss) und einer Sonderausstellung (Obergeschoss). Die Sonderausstellung wechselt etwa alle 3 Monate. Derzeit ist das eine spannende und außergewöhnliche Ausstellung zum Thema Flucht und Vertreibung nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Hier werden mit Beamern unterschiedliche Interviews an die Wände projiziert, man kann sich setzen und den alten Menschen (Vertriebenen wie Verbliebenen) zuhören. Mich hat das bewegt, da meine Großeltern zwar nicht nach Österreich sondern nach Deutschland vertrieben wurden. Viele Geschichten haben mich sehr an die Berichte meiner Großeltern erinnert.

Die Ausstellung im Untergeschoss beschäftigt sich mit dem Österreichischen Brauchtum, beschäftigt sich aber zu geschätzt 50% mit kunstvoll bemalten Möbeln. Sogar eine komplette Bauernstube wurde rekonstruiert. Eine Sonderausstellung, die in die Dauerausstellung integriert wurde, beschäftigt sich mit den Möbeln von Anna und Sigmund Freud, die teils sogar aus Wien nach England transferiert wurden, weil sie vor allem Anna das Gefühl von Heimat gab,

Die Ausstellung an sich wirkt auf mich nicht nur unspektakulär, sondern auch relativ chaotisch konzipiert - manche Möbel verdeckten andere komplett oder Erklärungen dazu, so dass man sich förmlich durch die Bauernschränke hindurchschieben musste. Auch der Weg, den man durch die Ausstellung nehmen soll, schien nicht so recht klar, ich jedenfalls sah Teile mehrmals, andere Teile nur einmal, irgendwie wirkte das Ganze etwas Labyrinthartig.

Ein relativ günstiges Cafe gibt es auch noch, das haben wir allerdings nicht genutzt.


Fazit
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Das Positive zu erst: Die Sonderausstellung im Obergeschoss des schönen, alten Gebäudes, ist bewegend und außergewöhnlich. Ich hätte den alten Leuten Stundenlang zuhören können. Sie erzählen aus der Zeit vor, während und nach dem Krieg - eine Generation, die ihre Geschichte nicht mehr allzu lange erzählen kann - wirklich interessant.

Das Negative: Die Dauerausstellung ist mir nicht durch irgendwelche hochinteressanten Stücke in Erinnerung geblieben, sondern viel mehr dadurch, dass sie mehr als zugestellt wurde - als Besucher verliert man hier leicht den Überblick - und irgendwie zusammenhangslos wurde dann die Freud-Ausstellung eingebunden, bei Erklärungstafeln musste man gelegentlich raten, zu welchem Stück sie denn nun gehören.

Ich komme nur wieder, wenn eine spannende Sonderausstellung ist - die Dauerausstellung ist eher schwach.

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 25. März 2016

{Favoriten - Pizzeria - Restaurant} Schicke Pizza am Hauptbahnhof

Hallo Leute!

In diesem Frühjahr habe ich beschlossen, mich mal auf die Suche nach der besten Pizzeria in Wien zu machen. Einen Anfang macht die L'Osteria am Hauptbahnhof. Man war schon auf nem guten Weg - aber lest selbst...

L'Osteria
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Lage
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L'Osteria ist eine Deutsche Kette, die in Wien mit 2 Filialen ihren Einzug gehalten hat. Eine davon ist in der Bräunerstraße im Ersten Bezirk (nahe Stephansdom) und die zweite, von mir getestete Filiale ist am Wiener Hauptbahnhof im Zehnten Bezirk. Allerdings ist sie nicht im Food Corner, sondern sie liegt vorm Haupteingang neben dem McDonalds



Ambiente
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Das Ambiente macht zunächst einmal einen ganz netten Eindruck, in der offenen Küche kann man den Köchen bei der Zubereitung zuschauen.

Die Tische stehen leider ein bisschen eng - wenn mans mit Humor nimmt, ist alles okay. Wir hatten zwei Damen im besten Alter neben uns, die eine hat ohne Punkt und Komma geredet (auch während dem Essen) und die andere hat währenddessen über die Weight Watchers und vor allem über eklige Operationen zu philosophieren. Ich wollte zwischendurch mal mein Mitgefühl ausdrücken, dass der Schönheitschirurg sie 12 Stunden in Narkose hate - genau genommen wollte ich mal fragen, warum er nicht geschnitten hat... Nee, war lustig, aber für ein romantisches Date ist das eher nix.


Essen
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Ich hatte eine Spaghetti Pomodoro und mein Mann hatte eine Pizza Rucula. Die Pizza ist sehr groß (kostet 11€), aber auch sehr lecker, schön dünn und mit lecker knusprigem Rand. Ein bisschen hätten wir wissen können, wie groß die Pizza wird, als mein Mann eine Papierunterlage bekam, sie ragte rundherum wirklich mindestens 3 cm über den Tellerrand hinaus.

Die Spaghetti waren geschmacklich auch sehr gut, auch wenn ich noch ein bisschen nachsalzen musste (aber es gilt wie immer, besser zu wenig als zu viel Salz). Der Preis für die Portion lag bei 7€.

Ein bisscchen merkwürdig war, dass meine Spaghetti 15 Minuten nach der Pizza meines Mannes kamen. Das war ein bisschen doof, da mein Mann aber eh eine kleinere Pizza erwartet hatte, hab ich von dort was abbekommen und musste nicht hungrig bleiben.


Service
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Der Service ist wirklich gut. Man wird gleich von einem freundlichen "Buon Giorno" begrüßt und trotz vollem Lokal lief alles ganz fix - auch die Getränke kamen schnell, man war sehr aufmerksam - ganz prima.

Das einzige, was ich ein bisschen ärgerlich fand, war die Sache dass mein Essen so arg zu spät kam. Das beruhte jedoch anscheinend auf einem Missverständnis in der Küche. Und das kann bei einem großen, gut gefüllten Lokal mal passieren.


Fazit
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Das L'Osteria ist vergleichbar mit dem Vapiano, der anderen großen Pizzakette in Wien. Hier jedoch muss man nicht an der Theke bestellen, sondern bekommt eine klassische Bedienung, was mir persönlich wesentlich lieber ist - bei gleichen Preisen (also Pi x Daumen) bekommt man so ein richtiges Restaurantfeeling.

Das Ambiente war insgesamt okay, allerdings nix für ein romantisches Date - und die beiden Damen, die sich 1 Stunde ohne Punkt und Komma über Krankheiten unterhalten haben, fand ich persönlich eher lustig.

Die Pizza war wirklich grandios - schön dünn, mit knusprigen, nicht zu dünnem und nicht zu dickem Rand und frischem Rucola. Sie war maximal ein bisschen zu fettig, aber das ist sicher Geschmackssache.

Auch die Spaghetti waren richtig gut, ganz frisch gemacht und al Dente, was in solchen Lokalen ja nicht selbstverständlich ist. Etwas unangenehm (und schließlich auch deutlicher  Grund für den Punktabzug) war der Zeitverzug. Wäre die Pizza kleiner gewesen, hätte ich meinem Mann hungrig beim Essen zusehen müssen - gemein...

In diesem Sinne

Eure Anke

PS: Sorry für die unscharfen Bilder, ich glaub ich brauch mal ein neues Smartphone...

Montag, 21. März 2016

{Donaustadt - Fastfood - Mexikanisch} Mexican Fastfood im Donauzentrum

Hallo Leute!

Kein Wunder, dass McDonalds und Burger King inzwischen ziemlich zu kämpfen haben. Denn Fastfood Ketten schießen in Wien derzeit wie Pilze aus dem Boden - egal ob Burger (Burgerista, Le Burger etc.) oder gesund (Schillingers Swing Kitchen) - an jeder Ecke gibt es was neues zu probieren - so auch die Kette, die sich mexikanischem Fastfood verschrieben hat... Das musste natürlich probiert werden...

Nacho Libre
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Lage
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Nacho Libre hat 3 Filialen in Wien - eine bei der WU im 2. Bezirk, eine in der Lugner City im 15. Bezirk und eine im Donauplex im 22. Bezirk. Mein Test fand in der letzten Filiale statt - im Food Court des Donauplex bzw. Donauzentrums. Dort liegt es gegenüber von Le Burger direkt beim Übergang zum Donauzentrum.


Ambiente
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Das Ambiente wirkt sehr modern und für einen Fastfood Laden auch halbwegs sauber - die Tabletts werden regelmäßig entfernt. Ansonsten sind die Tische und Stühle sehr einfach - ohne Polster, einfache Kunststoffstühle - funktional und ganz zufriedenstellend.


Essen
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Das Essen bestellt man an der Theke. Es wird dort individuell zusammengestellt. Man kann sich entscheiden zwischen Nachos, Taccos, Burritos und Bowls, die es dann in verschiedenen Varianten gibt - also z.B. mit Chili con Carne, mit verschiedenen Fleischsorten und vegetarisch.

Ich habe mich für eine Bowl mit Chili con Carne für 7,90€ entschieden. Man bekam in einer Pappschale Reis mit Salsa, Salat und Bohnen, Guacamole und noch dazu ein paar Nachos. Man kann sich das Ganze (Konzept ähnlich wie bei Subways) individuell zusammenstellen - Sour Creme, Mais, Käse etc. Was ich ein bisschen schade fand - ich wurde nach Guacamole gefragt, habe aber erst auf der Rechnung erfahren, dass das 1€ zusätzlich kostet.

So wurde ich mal eben 11,10€ für ein schnelles Mittagessen (mit Cola) los. Was für mich noch erschwerend dazu kam - Reis und Chili waren kalt. Ob das von Beginn an so war oder ob das an den vielen kalten Zutaten lag, die dazukamen, konnte ich nicht mehr nachvollziehen. Geschmeckt hat es okay, sicherlich kein perfektes Mexikogericht.


Service
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Die beiden an der Theke waren sehr freundlich und es wurde auch aufmerksam immer wieder geputzt - also für ein Fastfoodlokal echt okay. Wir hatten unser Essen sehr schnell - also alles gut.


Fazit
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Nun sollte man sich schon fragen warum - wenn man Samstags mittags im größten Einkaufszentrum in Wien ein halbleeres Lokal vorfindet. Ich war von der mexikanischen Art des Fastfoods nicht wirklich begeistert.

Ein bisschen Wärme und ein paar mehr Nachos wären bei DEM Preis nun wirklich angebracht und wenn man 11€ verlangt, kann man auch Teller und echtes Besteck rausgeben und das ganze als Restaurant bezeichnen.

Es gibt im DZ Foodcourt so viele wesentlich bessere Alternativen, dass ich mehr als 3 Sterne kaum übers Herz bringen kann.

In diesem Sinne

Eure Anke

Sonntag, 20. März 2016

{Alsergrund - Cocktailbar - Kreativ} Da schwimmt was in meinem Glas

Hallo Leute!

Immer mal wieder einen guten Cocktail - das kann man sich schon genehmigen, gerade wenn man in einer Stadt mit sovielen tollen Cocktailbars lebt. Eine davon, die leider viel zu weit weg von meiner Wohnung ist, stelle ich euch heute vor..

The Sign
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Lage
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Die Cocktailbar ist in der Liechtensteinstraße 104-106 unweit der Endstation der Straßenbahnlinie 33 und der U6 Station Nussdorfer Straße im 9. Wiener Gemeindebezirk.


Öffnungszeiten
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Die Bar ist täglich ab 18 Uhr geöffnet (ohne Ruhetag).


Zur Bar
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Schon beim reinkommen versprüht die Bar trotz ihrer rund 150 Sitzplätze einen sehr modernen aber gemütlichen Chic - und hier steht der Chef Kan Zuo noch persönlich hinter der wahnsinnig großen Theke und mixt was das Zeug hält. Und dabei ist er mehrfach ausgezeichnet - wiederholt hat etwa das Falstaff Magazin die Bar als "Beste Bar Österreichs" ausgezeichnet.

Die Getränkekarte ist ein halbes Buch - kennt man ja von Cocktailbars - aber die üblichen Caipirinha nimmt hier kaum jemand, stehen schließlich so kreative Kreationen wie der Fish-a-Tonic (wer Nemo immernoch sucht, sollte diesen Drink bestellen) oder einen super leckeren Drink mit Avocado und Tequilla. Außergewöhnlich ist meist auch das Glas - so wird zum Beispiel der "Suck my titties" Mojito in der Nuckelflasche serviert - muss man mögen, ich fands ganz lustig.

Diese Kreationen haben allerdings auch ihren Preis - ab 12€ muss man schon für einen Cocktail rechnen. Zu Essen werden nur kleinere Snacks angeboten - reicht aber absolut, ist ja kein Restaurant.

                                              

Service
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Der Service ist super aufmerksam und man hat auch bei vollem Laden seinen Cocktail wirklich schnell auf dem Tisch - und dabei wirkte die Dame, die uns bediente super entspannt und freundlich - perfekt für einen gemütlichen Abend.

Auch den Mixern (sind natürlich bei voller Bude mehr als nur Kan) kann man zusehen und spürt, dass sie Spaß bei der Arbeit haben.


Fazit
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Genug von der immer gleichen Cocktailkarte? Auf Besuch in Wien? Da lohnt sich der Weg in den 9. Bezirk wirklich - genial kreative Kreationen, die - so war der Tenor - nicht nur gut aussehen sondern auch wirklich lecker schmecken.

Allerdings muss man sich als Besucher ein bisschen auf das Konzept einlassen - wie gesagt, ein Cocktail in der Nuckelflasche oder mit einem Kunststofffisch drin ist sicherlich nicht jedermanns Sache, genausowenig wie Tequilla mit Avocado - man muss halt einfach probieren.

Aber genau das hebt den Laden von so vielen Cocktailbars in Wien ab und genau das macht den Laden so erfolgreich...

Leider ist er auf der anderen Seite der Stadt, sonst würde ich sicherlich häufiger vorbeischauen - denn es gibt noch so viele Kreationen zu probieren.

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 18. März 2016

{Margareten - Kino - Nostalgie} US-Kino der 50er

Sieht aus wie ein US-Filmkino
Hallo Leute!

In Wien gibt es so viele tolle Kinos, dass man mit dem Testen kaum nachkommt. Und das beste ist, dass es nicht ausschließlich große Ketten sind, die den Markt bestimmen, sondern es gibt auch viele kleine, unabhängige Kinos - so zum Beispiel das Filmkasino im 5. Bezirk.



Filmcasino
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Lage
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Das Filmcasino liegt direkt an der Margaretenstraße, zu Fuss etwa 7 Minuten von der U4 Station Pilgramgasse entfernt.


Ambiente und Geschichte
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Schon rein äußerlich lockt das Kino mit den bunten Lichtern, die mich irgendwie gleich an ein Kino erinnern, wie sie in alten US-Filmen vorkommen. Auch der Kassenbereich mit der Holztäfelung und den vielen Filmplakaten fühlt sich für mich an wie eine kleine Zeitreise.

Das Kino besteht an der Stelle schon seit 1911 und wurde als "Kostengünstiges Kino" vor allem für die Dienstmädchen und kleinen Angestellten geplant. Seinen heutigen Zustand erhielt es größtenteils zu Zeiten des Wiederaufbaus. Allerdings musste es in den 70er Jahren zur Zeiten der großen Kinokrise schließen und fiel in einen beinahe 20 Jahre andauernden Dornröschenschlaf. 1989 konnte es wieder eröffnen als Teil der Volkshochschule Margareten, die dort ein "alternatives Filmprogramm" anbot.

Im hinteren Bereich gibt es eine kleine Bar mit zahlreichen Polstern und Stühlen und dem üblichen Snackstand. Leider wird hier das Popcorn nicht selbstgemacht sondern abgepackt verkauft aber - riesiger Pluspunkt - anstatt der üblichen Coca Cola gibt es Afri Cola.



Filmangebot und Saal
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Es gibt in dem Kino nur einen Saal, in dem hauptsächlich die OmU-Versionen unterschiedlicher Filme gezeigt werden. Das spannende dabei ist, dass es sich nicht nur um die aufwändigen Hollywood-Produktionen handelt, in der Vorschau gab es etwa einen französischen und einen dänischen Film. Wir sahen den Film "Raum" bzw. "Room" mit Brie Larson in der Hauptrolle, die dafür einen Oscar bekam.  Das Ticket (Donnerstag Abend) kostete 8€.

Die Zeitreise durch das Foyer endet nicht an der gepolsterten Tür zum Kinosaal. Auch der Saal an sich ist holzgetäfelt und versprüht einen gewissen Charme. Leider hat es bei unserem Besuch etwas unangenehm gerochen - als hätte man im hinteren Bereich eine Knoblauchfarm (nein, es war nicht mein Nachbar). Mit den modernen Blockbusterkinos hat das nicht allzu viel gemeinsam.



Leider Gottes waren auch die Sitze nicht sonderlich modern - sprich ungemütlich. So etwas wie Abstellmöglichkeiten gab es keine, man saß auch relativ eng, was für mich okay war (ich kannte meine Nachbarn) aber bei Unbekannten wäre mir das eher unangenehm gewesen.


Fazit
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Sehr charmant kommt das kleine Kino im 5. Wiener Gemeindebezirk daher. Man begibt sich auf dem Weg zum Film auf eine kleine Zeitreise und bekommt sofort den Eindruck, in den 50er Jahren in den USA angekommen zu sein.

Spannend finde ich vor allem das Filmangebot - wo bekommt man schonmal einen Film auf Dänisch (mit Untertitel natürlich). Es ist halt anders wie im Cineplex wo nur Hollywoodblockbuster laufen.

Auch der Saal an sich ist anders - man hat eine gute Sicht und eine große Leinwand und Nostalgiefeeling pur - leider hats etwas unangenehm gerochen und sonderlich bequem war es auch nicht - aber wer bequem will, kann schließlich auch auf dem Sofa bleiben.

Ich fand das Filmcasino insgesamt wirklich spannend und ich werde sicherlich demnächst nochmal vorbeischauen - Dany Boons "Lolo" auf Französisch anschauen, vielleicht kann ich da noch was lernen...

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 7. März 2016

{Wieden - Restaurant - Fast Food} Schnell und Vegan

Hallo Leute!

Mc Donalds und Burger King schreiben immer rotere Zahlen. Das liegt wohl auch daran, dass es immer mehr Alternativen gibt - gesunder, gemütlicher und nur unwesentlich teurer. Eine besonders interessante Alternative in Wien ist Vegan...

Schillinger's Swing Kitchen
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Lage
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Das Schillinger's gibt es in Wien inzwischen gleich zweimal.

Die Hauptfiliale ist in der Schottenfeldgasse im 7. Bezirk. Wir haben die Filiale in der Operngasse unweit des Karlsplatzes und des Naschmarkts im 4. Bezirk besucht.

Geöffnet ist von 11 bis 22 Uhr - jeden Tag (auch Feiertags).


Ambiente
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Man bestellt eigentlich wie bei McDonalds an einer Theke. Dort bekommt man eine Nummer, die aufgerufen wird, wenn der Burger dann fertig ist. Das hat allerdings keine 10 Minuten gedauert - während der Burger frisch zubereitet wurde.

Das Ambiente ist einfach, besonders gemütlich würde ich es nicht nennen. Am Fenster gibt es rundherum eine Theke mit Hochsesseln (ohne Polster) genauso wie im hinteren Bereich, wo es einen hohen Tisch gibt, an den etwa 12 Personen passen - meist muss man sich ihn teilen.

Die Deko ist auch recht einfach, in der Mitte des Tisches steht ein kleines Kräutergesteck, sowie Pfeffer und Salz. Einfach aber gut.


Essen
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Das Essen ist vom Konzept her auf völlig veganes Essen ausgerichtet - auch die Verpackungen (inklusive der Plastikbecher) sind vollständig kompostierbar.

Ich hatte einen Chiliburger mit Swing Cola (Spezialcola der Firma) und Pommes für 8,60€ - und ich muss ehrlich sagen, ich bin immer wieder überrascht, wie nahe man an ein Fleischburger herankommen kann, wenn man einen Veganen Soja Patty benutzt. Ich muss sagen, der Burger ist wirklich lecker, frisch zubereitet.

Auch die Pommes sind wirklich lecker, schön breit und knusprig, so ganz anders als bei McDs, wo sie mir meist völlig versalzen vorkam.

Neben den 4 Burger Varianten gibt es auch Vegane Wraps und Vegane Süßspeisen - das Tiramisu soll der absolute Hammer sein, das habe ich mir allerdings für das nächste mal aufgehoben, denn nach dem Burger war ich gut gesättigt.



Fazit
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Nein, ich bin keine Veganerin - und trotzdem fand ich den Burger bei Schillinger's absolut lecker - erstaunlich wie nahe man mit einem Soja-Burger an einen richtigen Burger herankommt - und einen besonderen Vorteil hat es, denn der Burger liegt weit weniger schwer im Magen.

Mir gefällt das Konzept - alles ökologisch, alles fair trade - und trotzdem nicht viel teurer als bei McDonalds.

Vom Ambiente war ich jetzt nicht so begeistert, weil wir beim vollen Laden (Samstags mittags) am Gemeinschaftstisch landeten. Der eine mag sagen, dass man neue Leute kennenlernt, ich mag sowas ja nicht so. Für den Andrang ist der Laden vielleicht einfach ein bisschen zu klein.

Von mir gibt es insgesamt für dieses tolle Konzept sehr gute 4 Sterne und ich komme sicher gerne wieder, denn man bekommt einen guten, günstigen und vor allem gesunden Burger. Ich werde sicher wiederkommen!

In diesem Sinne

Eure Anke

{Alsergrund - Ungewöhnliche Orte - Museum} Hier tanzten einst die Narren

Hallo Leute!

Wien ist seit jeher eine Medizinstadt - nicht erst, seit die riesigen Bauten des neuen AKH die Stadt dominieren. Besonders Kaiser Joseph II. tat sich hier hervor - unter anderem ließ er die erste Psychatrie Europas bauen. Die war im sogenannten Narrenturm untergebracht...

Pathologisch-anatomische Sammlung im Narrenturm
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Lage
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Der Narrenturm ist in der Spitalgasse im 9. Gemeindebezirk Alsergrund. Wohl am einfachsten gelangt man mit der Tram 5 oder 33 (Station Sensengasse) dorthin - von dort sind es noch etwa 300 m zu Fuß. Aber Achtung, der Turm liegt etwas versteckt in einem Hof - von der Spitalgasse geht man einen kleinen Pfad hinauf und sieht den Turm erst oben.


Öffnungszeiten, Eintrittspreise
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Mo.     Geschlossen    
Di.     Geschlossen    
Mi.     10:00 - 18:00    
Do.     10:00 - 13:00    
Fr.     Geschlossen    
Sa.     10:00 - 13:00    
So.     Geschlossen    

Der Eintritt in die Sammlung im Erdgeschoss beträgt 2€, die wesentlich spannendere Schausammlung kann man ausschließlich mit Führung besichtigen. Die Führungen beginnen zu jeder vollen Stunde und kosten 6€. Durchgeführt werden sie von jungen, durchaus motiviert wirkenden Medizinstudenten. Der junge Mann, der uns führte, tat das mit einer wirklich ehrlich wirkenden Begeisterung.


Geschichte
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Das Gebäude wurde 1784 unter Kaiser Joseph II. als erstes Krankenhaus für psychische Erkrankungen der Welt errichtet. Zu damaligen Zeiten wurden psychische Erkrankungen nicht als Erkrankungen anerkannt, die Erkrankten zum Teil sogar auf Jahrmärkten ausgestellt.

Der Narrenturm wurde als Rundbau von Josef Gerl errichtet und auf dem Dach war das sogenannte Oktogon als Wohnung für Joseph II. errichtet worden (was allerdings später aufgrund des maroden Unterbaus abgerissen werden musste).

Schon 10 Jahre nach Fertigstellung galt der Bau allerdings schon als überholt und wurde nur bis 1866 mit Patienten belegt - bis zu 280 Patienten hatten hier Platz, wobei im Obergeschoss die schweren Fälle, im Erdgeschoss die eher leichten Fälle behandelt wurden. Witzigerweise versuchten die Bürger damals, an der Fassade hinaufzuklettern, um aus Schaulust die schweren Fälle zu sehen, weshalb man irgendwann den unteren Teil der Fassade verputzt. Spuren davon sieht man noch (siehe Foto).


Ausstellung
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Mit 50000 Exponaten beherbergt der Narrenturm die größte pathologisch-anatomische Sammlung der Welt - natürlich kann man sich bei der einstündigen Führung nicht alles anschauen. Die Sammlung befindet sich seit 1971 im Narrenturm, geht aber schon auf das Jahr 1796 zurück und wurde von Kaiser Franz II. (I.) gegründet.

Die eigentlich spannenden Präparate sind nur mit fachkundiger Führung zugänglich, was aufgrund der Fülle der Ausstellung auch meiner Meinung nach wichtig ist, denn nicht jedes Präparat wird ausführlich erläutert.

Die Ausstellung an sich ist nichts für schwache Nerven, man sieht zahlreiche Präparate, die als Wachsabgüsse von echten Erkrankungen erstellt wurden - darunter schwerste Hautkrankheiten, Pestbeulen und ähnliches. Allerdings werden auch echte Schädel etwa von Mord- und Unfallopfern ausgestellt - etwa einem Mann, dessen Kumpel 8x ihm mit dem Eispickel auf den Schädel geschlagen hat oder auch ein Schädel eines Mannes, der einen Huftritt abbekommen hat. Auch werden fehlgebildete Föten gezeigt, darunter Skelette von siamesischen Zwillingen, in Alkohol eingelegte Zyklopen und ähnliche "Schwebewesen".

Sehr spannend fand ich den Schädel eines Patienten mit einer Stoffwechselerkrankung, bei dem zu viel Knochen gebildet wird. Die Schädeldecke war etwa daumendick. Spannend war auch die Lunge eines Tuberkulosepatienten, die Spuren einer Therapieform aufweist, bei der man versuchte, entstehende Löcher mit Wachs auszugießen, was natürlich nicht geklappt hat.

Durch die Ausstellung im Erdgeschoss kann man alleine gehen. Hier sieht man zunächst einiges zum Thema "Ansteckung". Auch hier sieht man wieder einige Modellagen von verschiedenen Hauterkrankungen. In weiteren Zellen sieht man z.B. eine alte Zahnarztpraxis und ein Alchemistenlabor. Unter anderen sieht man hier auch einen echten, doch recht großen Bezoar.


Fazit
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Ich hatte mir einen Gang in den Narrenturm schon sicher seit 2 Jahren vorgenommen - und am Samstag hat es endlich geklappt. Und ich muss sagen, ich bin schwer beeindruckt.

Schon das Gebäude an sich ist ungemein spannend mit den vielen kleinen Zellen und dem engen Rundgang - jede der Krankenzimmer hatte ein Fenster, durch das Tageslicht fiel und durch das man ins Grüne schaun konnte - da ist man ja fast schon pfleglich umgegangen mit den Geisteskranken.

Die Sammlung ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Wer vor allem bei Hauterkrankungen ein bisschen empfindlich ist, sollte sich den Gang wohl eher nicht antun, wer aber medizinisch und medizingeschichtlich interessiert ist, wird sich im Narrenturm wie im Paradies fühlen - ich jedenfalls fand es großartig. Wir haben dort einen sehr lehrreichen Samstag Vormittag verbracht.

In diesem Sinne

Eure Anke

PS: Wer Fotos von innen erwartet, den muss ich leider enttäuschen. Die Präparate gehen ja größtenteils auf schwere Erkrankungen zurück, zum Teil sind echte Leichen und Leichenteile im Spiel - Fotografieren ist dort daher strengstens verboten!

Dienstag, 1. März 2016

{Innere Stadt - Museum} Feuer und Flamme für Wien

Hallo Leute!

Die Wiener Berufsfeuerwehr ist wohl eine der ältesten in Europa. Bereits nach der Türkenbelagerung 1683 wurde sie gegründet und kann daher auf eine mehr als 300jährige Geschichte zurückblicken. Einen Einblick in die Geschichte bieten sie im Märkleinschen Haus Am Hof Nr. 7


Feuerwehrmuseum
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Lage
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Das Museum liegt direkt neben der ersten Hoffeuerwache Am Hof im Ersten Wiener Gemeindebezirk.


Öffnungszeiten
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Eintrittspreise werden deshalb nicht erwähnt weil - die gute Nachricht - der Eintritt ist frei.

Allerdings kann man sich bei freiem Eintritt natürlich kein Personal leisten. Das Museum wird von Freiwilligen betrieben und ist ausschließlich Sonntags von 9 bis 12 Uhr geöffnet.



Ausstellung
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Die Ausstellung verteilt sich über 8 Räume im ersten Stock des Märkleinschen Palais. Sie wurde 2010 völlig rekonstruiert und neu gestaltet.

Ein wichtiger Tip: Smartphone und Kopfhörer nicht vergessen. Man kann sich nämlich gratis über die hearonymus App den Audioguide herunterladen. Das ist wichtig, da man mit ausführlichen Beschreibungen etwas geizig ist.

Schon der Eingang ist beeindruckend. An der Stiege sieht man eine große Wand, die die unterschiedlichsten Feuerwehreinsätze seit dem Zusammenbruch der Reichsbrücke in den 70ern zeigt. Dazu gehört ein Vorfall mit einem Amokpanzer oder auch ein Pferd im Pool - alles Momente, in denen die Feuerwehr hilft.

Die Ausstellung an sich zeigt die Geschichte der Wiener Berufsfeuerwehr. Unter anderem hat man die berühmte Türmerstube auf dem Stephansdom, von der aus die Feuerwehr noch nach dem Krieg Wien auf Feuer überwachte.

Außerdem werden Entwicklungen anhand von kleinen Fahrzeugmodellen, Helmen und Uniformen gezeigt. Ausrüstungsteile zeigen zum Beispiel, was genau der Notnagel ist.

Eindrucksvolles Zentrum der Ausstellung bieten zwei Gemälde der wohl größten und opferreichsten Brände in Wien - zum einem dem Brand der Rotunde und dem Brand des Ringtheaters.

Das Gebäude an sich mit seinen eindrucksvollen Stuckdecken und Kronleuchtern stammt aus dem 17. Jahrhundert und bietet der Ausstellung einen sehr eindrucksvollen Rahmen. Es wirkt dank des Lichthofes sehr angenehm hell.


Fazit
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Wie so oft, ist das Museum nur was für echte Fans - also Leute, die sich sehr für Geschichte interessieren oder eben für die Feuerwehr. Im Vergleich zum Deutschen Feuerwehrmuseum in Fulda werden zum Beispiel leider keine Originalfahrzeuge gezeigt (die stehen in Floridsdorf, also etwas weiter weg).

Die Ausstellung erschließt sich auch nur mit Audioguide so wirklich, was ich schade finde, denn ein paar Erklärungstafeln wären schon nett, zumal viele dann mit dem Smartphone (ohne Kopfhörer) rumlaufen, weshalb das ganze etwas chaotisch ist.

An sich ist es sehr schön gestaltet und baut logisch aufeinander auf. Es zeigt die alten Brandmeldeanlagen der Stadt und wunderschöne Miniaturen von den Fahrzeugen - übrigens ist die Wiener Feuerwehr bis zum Zweiten Weltkrieg ganz ökologisch auf Elektrofahrzeugen unterwegs.

Das Museum ist wirklich schön.

Von mir gibt es 4 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke