Mittwoch, 18. September 2013

Wiener Schnitzel aus Mailand

Hallo Leute!

Heute stelle ich euch ein weiteres Buch aus der Reihe Spezialführer Wien vorstellen. Nachdem ich euch zuletzt über das Kuriose Wien geschrieben habe, gibt es jetzt einen Bericht zum zweiten Band dieser Serie...


Furioses Wien
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 Daten
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Autor: Harald Havas
Verlag: Metro-Verlag
ISBN: 399300034X
Preis: 19,95€


Inhalt
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Wie schon in seinem ersten Buch "Kurioses Wien" stellt Harald Havas auch in diesem Buch die kuriosen Facts seiner Stadt vor. Er beschreibt beispielsweise das Verhältnis der Wiener zum Fluss (die Donau wird vom Wiener eher gemieden). Außerdem wird die Herkunft des Wortes "Wien" diskutiert und warum der Kaiser mit dem Rathausmann (der oben am Dach des Rathauses tront) geärgert werden sollte.

Er entführt in seinen Geschichten nicht nur ins heutige Wien, erklärt etwa die Straßennumerierung, die manchmal etwas schiefgegangen ist, oder warum der Stock-im-Eisen Platz so heißt wie er heißt. Er erzählt, warum die Stadtautobahnen streng genommen extraterritorial sind (sie sind außerhalb der Stadtgrenzen aber immernoch im Bezirk Wien, damit man Tempo 80 erlauben darf). Auch Traditionen oder Speisen, die man mit Wien in Verbindung bringt, etwa das Wiener Schnitzel, was eigentlich aus Mailand kommt werden nicht ausgespart.




Aufmachung
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Bis auf sehr wenige schwarz-weiß Fotos gibt es keine Illustrationen. Dafür sind die einzelnen Geschichten sehr flüssig zu lesen und sehr amüsant. Manchmal sind die Sätze aufgrund des häufigen Gebrauchs etwa von "Nota Bene" etwas komplizierter als in seinem ersten Band, aber dennoch ist das ganze echt amüsant.


Fazit
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Ich fand "Kurioses Wien" schon toll. Havas schließt quasi natlos an dieses erste Buch an. Er entführt auch den quasi schon länger in Wien befindlichen zu einem ganz neuen Blick in die Stadt. Informativ und gleichzeitig amüsant zu lesen ist dieses Buch ein Reiseführer und gleichzeitig ein Buch voller Geschichten, man lernt den Wiener besser kennen und als Zugezogener vielleicht auch ein bisschen besser zu verstehen. Dabei ist er kein reiner Reiseführer, sondern viel mehr ein Kulturführer, ein Geschichtsbuch und eine Information in einem. Es ist sicherlich für alle interessant, die glauben, dass sie in Wien schon alles kennen und wissen. Es wird einen überraschen.

Ich fühle mich jedesmal gleich an den Ort versetzt, der grade beschrieben wird, nach 1,5 Jahren in Wien kennt man natürlich schon den einen oder anderen davon...

Beide Bücher machen Spaß, wobei mir "Furioses Wien" etwas weniger gefällt, weil es sprachlich an manchen Stellen etwas holpriger wird und damit etwas anstrengender zu lesen, vor allem an den Stellen, an denen der Autor etwa aus einem Lexikon zitiert und teils in einem Satz 5x "Nota Bene" verwendet.

Ich finde dieses Buch wirklich informativ. Es bekommt von mir aufgrund mancher sprachlicher Wirrungen 4 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke


Dienstag, 17. September 2013

Eine traumhafte Ausstellung

Hallo Leute!

Ich hatte mal wieder das Glück, Tickets für eine Ausstellung zu gewinnen. Dass diese ein besonderes Erlebnis wird, habe ich da noch nicht gewusst...

Linda McCartney Fotoausstellung Wien
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Ausstellungsdaten
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Die Ausstellung "Life in Photographs" der Gattin des berühmten Beatles ist noch bis zum 6. Oktober 2013 täglich im Kunsthaus Wien (Untere Weißgerber Straße) von 10 bis 19 Uhr zu sehen. Das Einzelticket kostet 10€ für Erwachsene 5€ für Kinder zwischen 11 und 18 Jahren. Das Kombiticket mit dem Museum Hundertwasser, was die Dauerausstellung darstellt kostet 12€. Montags gibt es die Tickets für die Hälfte.




Was gibts zu sehen?
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Linda McCartney war die erste Ehefrau des berühmten Beatles Paul McCartney und Mutter der bekannten Designerin Stella. Sie starb 1998 an Brustkrebs.

Zeit ihres Lebens begleitete sie ihre Kamera. So machte sie in ihrem frühen Werken, besonders in den 70ern zahlreiche Künstlerportraits. Größtenteils damit beschäftigt sich der erste Teil der Ausstellung, etwa mit Portraits von Aretha Franklin, Freddy Mercury, Mick Jagger oder auch Jim Morrisson und auch zahlreiche Bilder der Beatles sind dabei, etwa im Tonstudio. Beeindruckend sind die Bilder vor allem deshalb, weil sie keine Sterilität ausstrahlen wie etwa die heutigen Portraits auf den Autogrammfotos, sondern sie haben viel mehr etwas familiäres, was man fast nicht beschreiben kann. Nicht umsonst wird sie als eine Chronistin der 70er Jahre gefeiert.

In der zweiten Etage sind dann viel mehr private Bilder zu sehen, etwa wie Paul mit den Kindern im Swimmingpool tobt oder auch ein Bild vom Rücken ihres Pferdes mitten in einem großen Blumenfeld. So begleitet man die Familie rund um den Erdball, sieht die Kinder erwachsen werden und auch zunehmend Lindas Beschäftigung mit dem Tod, der nach der Krebsdiagnose immer stärker zum Tragen kommt.


Die Ausstellung - Mein Eindruck
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Die teils in schwarz weiß gehaltenen Bilder sind in einfachen Rahmen sehr schön gestaltet. Sie passt einfach optimal in die von Hundertwasser gestalteten Räumlichkeiten mit dem groben Holzfußboden.

Zu den Bildern muss ich sagen, dass ich in Sachen Beatles und ihre Zeit durch meine Mutter etwas vorgeprägt bin. Wie es sich für die Generation gehört, ist sie natürlich ein riesiger Groupie gewesen. Daher habe ich mich auf diese Ausstellung besonders gefreut.

Und ich bin nicht enttäuscht worden. Die Bilder sind einfach traumhaft schön. Sie strahlen für mich eine unglaubliche Ruhe aus, da dürfen auch mal leichte Unschärfen drin sein. Gerade die Familienbilder strahlen eine unglaubliche Liebe aus, die bei mir irgendwie gleich den Wunsch ausgelöst haben, selbst mehr zu fotografieren. Da sieht man auch den Superstar von einer ganz anderen Seite, wie er mit seinen Kindern im Pool tobt oder auch nur die Spiegelung seiner Augen im Rückspiegel. Auch die Künstlerportraits sind einfach ganz anders wie bisher bekanntes. Sie rückt eben den privaten Menschen in den Vordergrund, zeigt die Erreichbarkeit eines Stars und weniger die unnahbarkeit, wie man sie heute kennt.

Ich bin von dieser Ausstellung wirklich extrem begeistert. Leider ist sie nur noch 2,5 Wochen in Wien zu sehen, wer aber in der Zeit hier ist, sollte sich auf jeden Fall aufmachen um sich diese Ausstellung anzuschauen. Die Ausstellung ist etwas besonderes! Dafür ist der Betrieb nicht so groß gewesen, selbst Sonntag nachmittags war es schon relativ ruhig.

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke


PS: Bilder machen war strikt verboten. Wer Bilder sehen möchte, muss unter www.kunsthauswien.com nachschauen.

Montag, 16. September 2013

Die ungewöhnlichsten Orte Wiens (Cafe Dunkelbunt)

Hallo Leute!

Heute möchte ich euch mal wieder ein Kaffeehaus vorstellen, was allerdings nichts gemein hat mit den Häusern aus der Kaiserzeit, die man im 1. Bezirk so findet...

Cafe Dunkelbunt
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Lage
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Das Cafe liegt in den Räumlichkeiten des Kunsthauses bzw. Hundertwassermuseums an der Unteren Weißgerber Str. Keine Sorge übrigens, man kommt da auch ohne Ticket rein... Am besten kommt man mit den Straßenbahnlinien 1 und O dorthin.


Ambiente
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Wie man Werke von Hundertwasser so kennt, ist das Ambiente dieses Cafes etwas ganz besonderes. Zum einen hat man einen großen Hof mit zahlreichen Bäumen und bunt gekachelten Tischen. Zum anderen hat man ganz im Stil Hundertwassers einen aufwendig gestalteten Wintergarten, ebenfalls mit möglichst wenig geraden Linien und möglichst bunt und ein kleines bisschen verrückt. (Bilder gibts später auf ciao).







Angebot
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Eine Melange bzw. einen Einspänner gibt es für 3,90Euro. Wiener Apfelstrudel kostet ebenfalls 3,90Euro. Außerdem gibt es verschiedene kleine Speisen, etwa Kaiserschmarrn oder Penne. Alle Speisen kosten weniger als 10Euro, was für so ein spezielles Restaurant wirklich günstig ist.




Öffnungszeiten
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Das Restaurant ist genau eine Stunde länger wie das Museum geöffnet (10 bis 20 Uhr). Für Events kann es aber auch für länger gebucht werden.


Fazit
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Wer ein wirklich spezielles Cafe in Wien erleben will, sollte absolut einen Abstecher in das Hundertwassermuseum (Kunsthaus) machen. Hier kann man im speziellen, wunderschönen Ambiente eines von Hundertwasser gebauten Hauses dinieren oder auch nur seinen kleinen Braunen genießen.

Die Preise in dem Cafe sind im Vergleich absolut in Ordnung, das Personal ist sehr freundlich, wobei es sich dabei nicht um den klassischen Kaffeehauskellner handelt, sondern um junge Damen mit verhältnismäßig kurzen, schwarzen Röcken. Wie hat der nette ältere Herr (aus Deutschland) am Nachbartisch so schön (laut) gesagt? "Oh, ich find das Kaffeehaus toll, endlich mal keine Pinguine, sondern mal was zum gucken").

Was zum gucken gibts in diesem Cafe aber alleine schon aufgrund der Architektur, den vielen grünen Pflanzen. Selbst bei schlechtem Wetter lädt die Lokalität ein, lange sitzenzubleiben und einfach nur zu staunen (was sich im Museum übrigens noch verstärkt).

Der Kaffee (ich hatte einen Einspänner) ist übrigens sehr lecker und kommt - ganz traditionell kostenlos - mit einem Glas Leitungswasser. Die Speisen habe ich nur gesehen, sie sahen aber sehr lecker aus und der Apfelstrudel (von meinem Freund) roch auch sehr gut.

Insgesamt ist das Cafe Dunkelbunt, wie es offiziell heißt, sehr sehenswert und lädt zu einem ausführlichen Besuch ein. Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke


Sonntag, 15. September 2013

Wien erlesen: Spannung im Wien des 19. Jahrhunderts

Hallo Leute!

Heute stelle ich euch mal wieder ein nettes Buch vor. Mit einem Büchereiausweis hat man ja einen Vorteil: Man liest auch Bücher, die man sonst ggf. nicht gelesen hätte. Ich stehe zwar auf historische Krimis, sondern mehr auf Psychothriller. Da man in der Wiener Bibliothek auch eBooks gibt, bin ich beim Suchen auf einen Wien-Krimi gestoßen, den ich euch heute vorstelle...

Der Tod fährt Riesenrad
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Daten
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Titel: Der Tod fährt Riesenrad
Autorin: Edith Kneifl
Verlag: Haymon Verlag
ISBN: 3852188784
Preis: 12,95€


Inhalt
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Wien kurz vor der Wende zum 20. Jahrhundert. Die 15 jährige Leonie verschwindet bei einem Besuch im Prater spurlos. Der Wiener Privatdetektiv Gustav von Karoly wird von Leonies verwittweter Mutter damit beauftragt, das junge Mädchen zu finden. Alles deutet darauf hin, dass Leonie entführt wurde. Doch dann geschieht ein zweites Verbrechen. Der Kleinwüchsige Napoleon gehört zu den Parkattraktionen. Doch bei der Eröffnung des neuen Riesenrades wird seine Leiche in einer der ersten Gondeln gefunden. Der Schausteller war sehr eng mit dem jungen Mädchen verbunden.

Als dann ein Erpresserbrief eintrifft, wird Karoly von dem Fall abgezogen. Doch er ermittelt dennoch weiter. Schnell trifft er auf Ungereimtheiten. Was etwa weiß die schöne Wahrsagerin, die ihm immer geheimnisvolle Botschaften zukommen lässt? Und was hat der Vater von Leonie, der windige Jockey Freddy mit dem Verschwinden seiner Tochter zu tun? Schließlich bekommt er von einer Kunstreiterin aus dem Zirkus einen wertvollen Tipp. Allerdings wird sie tags darauf tot aus der Donau gefischt.


Fazit
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Was das Buch gut macht? Es fängt die Stimmung im Kaiserreich der Jahrhundertwende und auch die Stimmung rund um die windigen Gestalten im Prater perfekt ein. Vielen der Männer geht es nur um 2 Themen: Sex und Adel. Nur wer adelig ist, kann etwas sein. Und nur wer besonders viele Damen rumkriegt, taugt etwas. Viele Schauplätze erkennt man auch wieder, etwa das Heustadelwasser, wo noch heute ein Bootsverleih ist und die Freudenau, wo noch heute Pferderennen stattfinden. Aber auch historische Fakten sind immer wieder eingestreut, etwa als der Kutscher an der Mariahilferstraße halten muss, da der Kaiser vorbeifährt usw.

Die ganze Geschichte mit dem Krimi hingegen finde ich persönlich nicht ganz so dolle. Die Tochter aus gutem Haus, die verschwindet, finde ich ja noch ganz nett. Aber die soll dann angeblich aus der Liason der Gräfin von Leiden mit dem windigen Jockey Freddy entstanden sein. Und natürlich als Leonies bester Freund, der Zwerg Leopold ermordet wird, gerät Freddy als einziger unter Verdacht. Auch das Ende war für mich arg enttäuschend, einmal weil es so plötzlich kam und zum anderen weil man nichtmal den Ansatz einer Auflösung des ganzen Chaos hat. Der Leser wird quasi alleine stehen gelassen. Das ganze folgt keiner Logik und man weiß am Ende eben nicht, was jetzt wie und warum passiert ist. Eigentlich weiß man nichtmal, was passiert ist.

Insgesamt ist das Buch unterhaltsam und kurzweilig zu lesen, genau das Richtige etwa für einen Nachmittag im Kaffeehaus, dennoch würde ich das Buch nicht kaufen, einfach weil es einen zwar ins historische Wien entführt, das Prädikat "Historischer Krimi" aber nicht wirklich verdient. Da gibt es einfach bessere...

Von mir gibt es daher unentschlossene 3 Sterne...

In diesem Sinne

Eure Anke

Samstag, 14. September 2013

Die ungewöhnlichsten Orte Wiens (Friedhof der Namenlosen)

Hallo Leute!

Wo sonst gibt es so viele ungewöhnliche Orte wie in Wien... Gerade die morbide Seite der Wiener kommt immer wieder gerne zum Vorschein und ist für eine Piefke wie mich gerade am Anfang etwas irritierend. Als ich das erste mal vom Friedhof der Namenlosen in Simmering hörte, hatte ich den Namen relativ schnell wieder vergessen. Als ich dann anfing, über diese traumhafte Stadt zu schreiben, dachte ich sofort, dass ich da mal hinmuss.

Friedhof der Namenlosen
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Lage
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Der Friedhof der Namenlosen ist nur relativ kompliziert zu erreichen. Mit den Öffis fährt man mit der U3 bis zum Enkplatz und von dort mit der 76A weiter bis Alberner Hafen. Achtung, nicht jede 76A macht den Schlenker, so dass wir beispielsweise (weil schlecht vorbereitet) aus dem Ortszentrum von Kaiserebersdorf in den Hafen gelaufen sind (gut 45 min Fussmarsch). Von der Haltestelle Alberner Hafen sind es noch gut 500 m, das ganze ist aber wunderbar ausgeschildert.


Was steckt hinter dem Namen?
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Nun wie so vieles in Wien ist die Geschichte dieses Friedhofes eng mit der Donau verbunden. An der Hafeneinfahrt wurden aufgrund eines besonderen Strudels neben Treibgut immer wieder Wasserleichen angespült (470 alleine zwischen 1840 und 1900). Da es sich dabei meist um Selbstmörder handelte, die nicht auf katholischen Friedhöfen bestattet werden durften und vor allem weil die meisten bis zur Unkenntlichkeit entstellt waren, wurden sie an Ort und Stelle begraben.

Im Jahr 1900 beschloss man aufgrund der häufigen Überschwemmungen den Bau eines neuen Friedhofes, der hinter einem Damm liegt. Vom alten Friedhof ist heute nicht mehr viel zu sehen, dafür umso mehr von den gut 100 Gräbern, die in einer Senke hinter einer rundgebauten Kapelle liegen. Viele der Kreuze sind schlichte Metallkreuze mit einer weißen Jesusfigur, nur sehr wenige der Gräber tragen einen Namen, häufig steht auf den kleinen Schildern nur ein Sterbedatum mit dem Wort namenlos, oft nur "Name unbekannt".

In der Kapelle findet jeden 1. Sonntag um 15:30 eine heilige Messe statt. Ansonsten wird einmal jährlich zu Allerheiligen ein Floss mit Blumen geschmückt und in der Donau bis zum Schwarzen Meer treiben gelassen. Diese Tradition soll an alle erinnern, die die Donau nicht mehr freigegeben hat.






Sehr schön finde ich die beiden auf Tafeln verewigten Gedichte.



Mein Eindruck
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Ich muss sagen, mir war der Friedhof ein kleines bisschen unheimlich. Obwohl die schlichten Gräber zu Menschen gehören, die häufig von ihren Angehörigen vergessen wurden oder die nicht wissen, wo ihre Angehörigen geblieben sind, erzählt jedes Grab eine kleine Geschichte. So gibt es beispielsweise ein Grab eines 11jährigen Jungen, der 1904 in der Donau ertränkt wurde. Oder ein weiteres Grab gehört einer Frau, deren Sohn sich 5 Jahre nach ihrem Tod an ihrem Grab erschossen hat. Ein weiteres Grab gehört zu einem Deutschen Arbeiter, der 1939 beim Bau des Hafens ertrunken ist.

Man vergisst an diesem liebevoll gepflegten Platz beinahe die hektische Betriebsamkeit des direkt angrenzenden Hafens und die Anwesenheit der nahen Donau. Aber dennoch, ein kleines bisschen unheimlich ist es hier schon.

Der Platz ist sicher nix für Wien-Anfänger, man muss alleine für die Hin- und Rückfahrt von der City aus 2-2,5 Stunden einkalkulieren, so ist schonmal locker der Nachmittag vergangen. Aber wenn man mal länger in Wien ist oder vielleicht sogar hier wohnt ist diese außergewöhnliche Sehenswürdigkeit auf jeden Fall einen Besuch wert. Immerhin kann man noch einen schönen Spaziergang auf dem Treppelweg entlang der Donau machen.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 11. September 2013

Wien-Krimis - Der zweite (dritte) Mann

Hallo Leute!

Heute darf ich euch mal was ganz anderes vorstellen... Als echter Wiener hat man natürlich eine Lieblingssendung... Die Geschichte um den Piefke und den Steirer, die in Wien Mordfälle an der Donau auflösen...


Soko Donau - Der zweite Mann
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Die Serie
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In "Soko Donau" wie es in Österreich heißt, bzw. Soko Wien, wie man die Serie in Deutschland kennt, spielt die Schifffahrtspolizei die Hauptrolle. Mit Sitz an der Reichsbrücke werden Mordfälle in Wien und am gesamten Lauf der Donau in Nieder- und Oberösterreich gelöst.

Die Hauptrollen spielen dabei der deutsche Carl Ribarski (gespielt von Stefan Jürgens) und der Österreicher Helmuth Nowak (gespielt von Gregor Seeberg), die unterstützt von Revierinspektorin Penny Lanz (Lilian Klebow) und ihrem Chef Otto Dirnberger (Dietrich Siegl) sowie des Spurensicherers Franz Wohlfahrth (Helmut Bohatsch) und Gerichtsmedizerin Dr. Julia Trautmannsdorf (Sandra Cervik).


Der zweite Mann
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Der "zweite Mann" ist eine Folge der 4. Staffel von Soko Wien, die benannt wurde nach dem Wiener Kultfilm "Der Dritte Mann". Bei einem Raubüberfall auf einen Geldtransports nahe des Donaukanals wird ein Security-Mann erschossen. Wenige Stunden später wird ein Mann mit Schusswunden gefunden, der in der Kanalisation ertrunken ist. Schnell wird klar, dass ein Zusammenhang zwischen den Fällen besteht, da eine Flucht nur über den Kanal möglich gewesen wäre, der aber mit dem Koffer nicht passierbar wäre, wird vermutet, dass der Tote aus dem Kanal als Komplize das Geld versteckt hat.

Als dann ein hoher Angestellter der Bank von einem Fensterputzer als Schütze identifiziert wird, wird er zum Hauptverdächtigen. Doch er war zum Zeitpunkt des Mordes in der Kanalisation in einer Besprechung.


Fazit
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Da ich ja als Piefke nun selbst in Wien lebe, liebe ich ja besonders den Witz, der im Zusammenspiel zwischen Stefan Jürgens und Gregor Seeberg entsteht. Quasi als Running Gag wird Jürgens immer wieder als Piefke entlarvt, in dem er sich beispielsweise über das trockene Brötchen lustig macht, das sein Kollege Nowak zum Frühstück isst... "Gott, das heißt Semmel, wann lernst dus endlich?".

Diese Folge mag ich besonders, eben weil der im Titel suggerierte Zusammenhang zum Kultfilm mit Orson Wells fast perfekt umgesetzt wird. Natürlich finden viele Szenen auch in der Kanalisation statt, dort wird das Geld versteckt und schließlich auch der Täter überführt. Einen gewissen Witz hat auch die entsetzte Penny, die immer wieder zurück in den Kanal muss. Der Einstieg, den die Kommissare nehmen, ist übrigens (soweit ich weiß) der gleiche wie für die Dritte Mann Tour, der also zum Originalschauplatz des Filmes führt.

Der zweite Mann gehört zu meinen Lieblingsfolgen von Soko Wien. Die Serie lebt ja quasi von der besonderen Beziehung zwischen Nowak und Ribarski, die ja beinahe schon symbiotisch ist. Da verzeiht man der Serie beinahe schon, dass sie vorhersehbar ist, vor allem wenn man mehrere Folgen kennt. Dennoch bürgt sie immer wieder Überraschungen. Man darf nicht eine Spannung erwarten, die zum Fingernagelabkauen wäre, sondern mehr eine charmante Serie über einen Piefke und einen Österreicher, die in Wien ein Team bilden.

Ob ich nur auf die Serie stehe, weil ich selbst eine Piefke in Wien bin, weiß ich nicht. Aber ich muss zugeben, ich stehe ja alleine schon drauf, dass ich weiß, dass es das Polizeigebäude an der Donau wirklich gibt, ich dort sogar schon einen Kaffee getrunken habe (es hat im wahren Leben nix mit der Polizei zu tun).

Von mir gibt es für diese Folge klare 5 Sterne. In Deutschland läuft die Serie übrigens Freitags um 18:05 im ZDF, in Österreich Dienstags um 21:05 im ORF1.

In diesem Sinne

Eure Anke

Unterwegs mit Erwien Erpel (Schloss Belvedere)

Hallo Leute!

Auch im Schloss Belvedere hat mich mein neuer Beschützer begleitet... Das Foto dazu seht ihr hier...

Liebe Grüße

Eure Anke


Erwien im Belvedere (3. Bezirk)

Unterwegs mit Erwien Erpel an der Nussdorfer Schleuße

Hallo Leute!

Mein Blog hat jetzt ein neues Maskottchen. Erwien, die kleine Ente, begleitet mich auf meiner Spurensuche durch Wien. Ist ja ganz nett, einen Aufpasser dabei zu haben.

Erwien an der Nussdorfer Schleuße
Liebe Grüße

Eure Anke

Wien erlesen: Gschichten und Gschichterln

Hallo Leute!

Heute möchte ich euch mal wieder ein Buch über meine Wahlheimat vorstellen...


Kurioses Wien
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Daten
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Autor: Harald Havas
Verlag: Metroverlag
ISBN: 3993000005
Preis: 19,95€


Inhalt
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In zahlreichen kleinen Episoden beschreibt Harald Havas Besonderheiten, für die man vielleicht so gar kein Auge hat. Vor allem Geschichten aus dem Kaiserreich haben es ihm angetan. So schreibt er etwa vom ehemaligen Wiener-Neustädter Kanal, der als billiges und schnelles Transportmittel Wien mit Wiener Neustadt verbunden hat, heute aber zumindest in Wien fast vollständig zugeschüttet wurde bzw. als Grundlage für die Schnellbahnlinie zum Flughafen genutzt wurde.

Oder er schreibt von der angedachten Hydraulischen Anlage, die Särge unterirdisch aus der Stadt zum Zentralfriedhof schießen sollte. Die wurde aber am Ende doch nicht gebaut, weil sie zu pietätlos war.

Eine weitere Episode ist das Schönbrunner Gelb, in dem damals viele Amtshäuser gestrichen wurden, überall im Habsburger Reich. Und das obwohl Schloss Schönbrunn zunächst rosa, später blau war und erst später seinen heutigen, leuchtenden Anstrich erhielt.

Er erzählt die Geschichte von der falschen römischen Ruine in Schönbrunn oder auch die Geschichte, warum es keine U5 gibt. Er sammelt alle möglichen mehr oder minder kuriosen Geschichten aus der kaiserlichen Stadt und aus der Republik.


Aufmachung
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Das Buch ist eine Ansammlung von Geschichten und Stories, die einen selbst als Wiener teils überraschen, als Neuwiener, der nach Schulzeit und Studium in die Stadt kommt, sogar umhauen. Die Geschichten gehen selten länger als 3 Seiten und sind vollkommen unabhängig voneinander. Das Buch lässt sich sehr leicht lesen, ich hatte es innerhalb 1 Tag durchgelesen.

Als Illustration gibt es nur sehr wenige Schwarz-Weiss Bilder.


Fazit
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Dieses kleine Büchlein ist ein nettes Präsent für jeden Neuwiener, aber auch die Alteingesessenen werden mit Sicherheit viel überraschendes finden.

Das Buch ist insgesamt sehr leichte Kost und dennoch findet man bei den meisten Geschichten Neues und Überraschendes, Dinge, die einen absolut in Staunen versetzen und gleich Lust machen, seine Stadt aus einem völlig neuen Blickwinkel zu sehen. Es sind Geschichten, die einen zum Schmunzeln bringen und einen zum Staunen bringen.

Einen Stern Abzug gibt es von mir einzig für den Preis. Ich habe mir das Buch zwar aus der Bücherei geholt und somit nichts gezahlt, aber 20€ sind schon für so ein kleines Buch, das man innerhalb von einem Tag durchgelesen hat, doch sehr teuer. Aber das muss jeder selbst wissen.


In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 10. September 2013

Raus aus Wien - Auf in die Wachau (2)

Hallo Leute!

Die schöne Wachau ist nur gut eine Autostunde von Wien entfernt. So machten wir uns am Sonntag beim schönen Wetter auf, diese traumhafte Gegend zu erkunden. Ein Zwischenstop war St. Michael bei Spitz.


Wehrkirche St. Michael
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Lage
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St. Michael liegt zwischen Spitz und Dürnstein auf der linken Seite der Donau. Es gehört zur Marktgemeinde Weißenkirchen.



Wehrkirche St. Michael
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St. Michael ist die bekannteste Wehrkirche in Österreich. Sie wurde bereits 987 erstmals urkundlich erwähnt und bei mehreren Bränden erneuert. Heute gehört sie zur Gemeinde Wösendorf.

Mein Eindruck
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Die Kirche fand ich ein kleines bisschen unheimlich, was das ganze aber gleichzeitig genial machte. Man betritt das Areal von der Straße aus durch einen dreigeschossigen Rundturm, dem man auch aufs Dach steigen kann (traumhafter Ausblick!).


Das Kirchenareal ist von einem großen Friedhof umgeben mit zahlreichen alten und sehr gepflegten Gräbern, wie man ihn eben klassischerweise aus Österreich kennt. Das gesamte Areal (Kirche und Friedhof) sind von einer starken, etwa 7 m hohen Mauer umgeben.

Die Kirche war irgendwie witzig. Man konnte nicht wirklich reingehen, bekam aber dafür im Eingang auf einem Flatscreen einen kleinen Film über die Kirche gezeigt (Sprachwahl möglich). Interessant ist, dass der Altar ursprünglich in einer wesentlich größeren Kirche stand und für die Kirche viel zu groß wirkt. Und da er ursprünglich nicht St. Michael geweiht war, hat man einfach nochmal einen Michael oben drauf gesetzt, der aber schon fast ans Dach stößt.



Auch von außen ist die Kirche besonders schön. Auffällig sind die Terrakottafiguren auf dem Dachfirst, die die 7 Hasen von St. Michael genannt werden.


Insgesamt muss ich sagen, bin ich von diesem Zwischenstop mal wieder begeistert, ich mag solche alten Kirchen einfach und diese ist durch die Wehrmauern einfach etwas besonderes. Für mich etwas völlig neues war der sogenannte Karner, in der die sterblichen Überreste von all jenen aufbewahrt werden, die exhumiert wurden, um Platz für neue Gräber zu schaffen.

Die Kirche ist einen Zwischenstop allemal wert, zumal man beim Winzer nebenan wirklich günstig ein gutes Glaserl Wein und ein Wurstbrot essen kann (für 2 Personen 6€).

In diesem Sinne

Eure Anke










Raus aus Wien - Auf in die Wachau (1)

Hallo Leute!

Am Wochenende haben wir mal einen netten Ausflug in die Wachau gemacht. Ein sehr schönes Ziel in dieser Region ist die Burgruine Aggstein.


Burgruine Aggstein
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Lage
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Die Burg Aggstein liegt etwa 30 km von Krems und 10 km von Melk entfernt im Bereich der Gemeinde Aggsbach-Schönbühel am rechten Donauufer.


Anfahrt
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Schon die Anfahrt gestaltete sich zu einem kleinen Abenteuer. Schön ist, dass das alles wunderbar ausgeschildert ist. Allerdings ist die Anfahrt sehr steil und eng. Wir waren Gott sei Dank abends unterwegs, kurz vor der Schließung der Burg. Allerdings wurde unser kleiner Smart schon bedenklich heiß. Wäre es noch weiter gegangen, hätten wir wohl ein Problem bekommen. Witzig fand ich auch, dass Busse ihre Fahrt wegen Gegenverkehr immer telefonisch ankündigen müssen.

Also, es geht ab Aggstein den Berg hoch und ist prinzipiell ganz leicht zu finden. Die Burg liegt 300 Höhenmeter über der Donau und ist daher weithin sichtbar.


Öffnungszeiten
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März – Mai:     täglich 09:00 - 18:00 Uhr
Juni – August:     täglich 09:00 - 19:00 Uhr
September - Oktober:      täglich 09:00 - 18:00 Uhr
November:     Samstag und Sonntag 09:00 - 17:00 Uhr

Dezember bis März ist geschlossen.


Eintrittspreise
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Kinder unter 6 Jahre: € 0
Kinder (6-16 Jahre): € 4,50
Erwachsene: € 6,50
Senioren: € 6
Gruppen ab 20 Personen: € 5,50  pro Person
Familienkarte: € 16,00 2 Erwachsene und 1 Kind
alle weiteren Kinder: € 2,00


Wir kamen um 17:30, uns wurde kein Eintritt mehr abgehalten. Da aber noch viele Leute da waren, durften wir uns dennoch noch etwa 1 Stunde umschauen.

Führungen sind nur in Gruppen ab 20 Personen und einer Voranmeldung möglich. 02753 / 8228 - 1 und  info@ruineaggstein.at bestellen.

Außerdem kann man für 1€ einen Audioguide ausleihen.



Geschichte
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Erste Burgreste stammen wohl aus dem Jahr 1200. Die erste offizielle Erwähnung gibt es 1256 durch Perchthold von Achstein.

1429 gelangt Graf Jörg vom Scheck in die Lehe der Burg. Er wird verpflichtet, die Burg wieder aufzubauen und den Treppelweg am Donauufer zu erhalten und erhält damit das Mautrecht. Er errichtet ein kleines Mauthäuschen am Ufer. Damit gibt er sich aber nicht zufrieden und beginnt, die Schiffe auszurauben. Unter anderem soll Raubritter Hadmar eine Kette über die Donau gespannt haben, um die Schiffe zu kapern. Diese Kette wurde für einen Hinterhalt genutzt, um Hadmar gefangenzunehmen und die Herrenlose Burg wurde 1477 durch den Herzog eingenommen und das Raubrittertum wurde beendet.

1529 wurde die Burg während der ersten Türkenbelagerung niedergebrannt. 1606 wird die Burg erneut renoviert, verfällt dann aber. Erst im 19. Jahrhundert wird sie zum Ausflugsziel mit Burgschenke umgebaut.


Eindruck
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Ich finde solche alten Burgen ja immer absolut großartig. Alleine schon, wenn man mit dem Auto kaum den Berg hochkommt und sich dann vorstellt, wie früher die Ritter ihre Pferde hier raufgequält haben, finde ich immer schon genial.

Die Burg an sich finde ich schon alleine aufgrund ihrer Dimensionen absolut genial. Sie ist immerhin gut 150 m lang. Die obere Brüstung ist gut ausgebaut und von hier aus hat man einen gigantischen Blick. Umgeben von Felsen bekommt man einen wildromantischen Einblick in das Raubrittertum des Mittelalters. Im Rittersaal fühlt man sich gleich in die Zeit zurückversetzt.

Ansonsten gehört natürlich der obligatorische Rittersaal dazu. Zudem gibt es eine kleine Ausstellung zur Burg und ein obligates Verlies muss natürlich auch sein. In die Kapelle kamen wir leider nicht mehr, es war schon zu spät.

Diese Burg ist super erhalten und man bekommt wirklich viel zu sehen. Außerdem ist es eine der wenigen Burgen der Region, die man mit dem Auto erreichen kann (für die fussfaulen). Ein Ausflug in die Wachau ist von Wien aus absolut lohnenswert und wenn man den macht, sollte man die Fahrt rauf zur Burg Aggstein mit einplanen.

Für den Vollzeitbesuch sind die 6,50€ wirklich OK, schließlich trägt man auch zum Erhalt der Burg bei.

Von mir bekommt die Burg Aggstein klare 5 Sterne. Wenn man in der Wachau ist, sollte man hier mal hochfahren.

In diesem Sinne

Eure Anke

Meine fotografischen Eindrücke
















Montag, 9. September 2013

Die Straße der Sieger - Irgendwie skurril

Hallo Leute!

Bei meinen Streifzügen durch die Stadt finde ich immer wieder witziges und auch manchmal etwas skurriles... Eine Sache fand ich wirklich interessant, die Österreicher unter euch mögen es mir vielleicht nicht übel nehmen, aber ich fands ein sogar ein bisschen merkwürdig.


Die Straße der Sieger (Wien)
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Lage
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Die Straße der Sieger liegt entlang Mariahilferstraße, einer der Haupteinkaufsstraßen der Stadt Wien. Sie beginnt in der Nähe der U-Bahn-Station Museumsquatier/Mariahilferstraße und endet etwa am Gürtel.


Was ist das?
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Die Straße der Sieger ist eine Art Walk of Fame der Sportchampions. Insgesamt wurden bereits 160 Weltmeister und Olympiasieger geehrt. Sie bekommen einen etwa 1 qm großen Flecken auf dem Gehsteig, auf dem sie Hand- und Fussabdrücke hinterlassen. Außerdem werden Name und gewonnene Titel verewigt. Auch das Autogramm ist mit auf der Plakette.

Zu den geehrten Stars gehören hauptsächlich Wintersportler wie Anna Fenninger, Gregor Schlierenzauer und Wolfgang Loizl, aber auch der österreichische Tennisstar Jürgen Melzer. Aber mit Österreichern ist es nicht getan. Dazu kommen weitere illustre Namen wie Lindey Vonn, Tina Maze und Sebastian Vettel, die ihre Siege entweder auf österreichischem Boden feierten, oder einen österreichischen Sponsor haben.
Anna Fenninger, bekannte Skiläuferin

Lindey Vonn



Fazit
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Es hat für mich 3 Gründe, warum ich die Straße der Sieger sehr skurril finde. Zum einen hat man sich hier zwar schon auf die österreichische Wintersportelite beschränkt und teils Stars ausgegraben, von denen ich (als Piefke) noch nicht gehört habe. Auf der anderen Seite (und auf die ist man wahrscheinlich besonders stolz) hat man auch noch Leute gefunden, die dazu bereit sind, sich dort zu verewigen, die auch als Piefke oder andere Nicht-Ösis dort zu verewigen. Einige musste man quasi "importieren", um die Straße so schnell wie möglich zu füllen.

Das andere, was das ganze skurril macht: Man hat zwar eine erfolgreiche Strategie aus den USA importiert, es aber gleich etwas übertrieben: Es gibt eine Straße der Stars (im Gasometer), irgendwo gibt es eine Straße der Komponisten (in der Nähe vom Karlsplatz habe ich einige Sterne gesehen) und eben die Straße der Sieger. Somit hat man gleich 3 solcher Straßen.

Und das dritte ist, dass es sich dabei eigentlich um eine Art große Werbeaktion handelt, da die verewigten Bereiche gleich eingerahmt sind mit Werbung, im Fall der Straße der Sieger mit Werbung des Generali-Center auf der Mariahilferstraße.

Ich finde diese Sehenswürdigkeit nett und man kann sie im Vorübergehen wahrnehmen, aber wenn man ehrlich ist, mehr aber auch nicht. Sicherlich fühlen sich die dort verewigten Menschen geehrt, aber ich habe auf der Mariahilferstraße noch niemanden gesehen, der sich etwa vor dem Gehsteigabschnitt von Felix Baumgartner zu fotografieren oder seine Hände in die Abdrücke von Sebastian Vettel zu legen.

Die Geschichte ist ganz nett, mehr aber auch nicht.

In diesem Sinne

Eure Anke

Samstag, 7. September 2013

Der 3. Mann - Ein Hauch von Hollywood in Wien

Hallo Leute!

Heute stelle ich euch mal wieder eine DVD vor...

Der Dritte Mann
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Kauf
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Gekauft habe ich die DVD bei Amazon für 9,99€.


Daten
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Darsteller: Joseph Cotten, Orson Welles, Alida Valli
Regisseur(e): Sir Carol Reed
Komponist: Anton Karas
Format: Dolby, HiFi Sound, PAL
Sprache: Deutsch (Mono), Englisch (Mono)
Untertitel: Deutsch
Region: Region 2
Bildseitenformat: 4:3 - 1.33:1
Anzahl Disks: 1
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: STUDIOCANAL
Erscheinungstermin: 1. Oktober 2001
Produktionsjahr: 1949


Geschichte
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Der amerikanische Schriftsteller Holly Martins kommt in das vom Krieg noch völlig zerstörte Wien, um seinen Freund Harry Lime zu besuchen. Doch als er dort ankommt, findet er seinen Freund nur noch bei dessen Begräbnis auf dem Zentralfriedhof. Schnell erfährt er von Gerüchten, dass Lime in allerhand Intrigen und illegalen Machenschaften verwickelt gewesen sein soll. Daher versucht er, das Ansehen seines toten Freundes wieder herzustellen. Dabei lernt er Limes Lebensgefährtin Anna kennen.

Immer tiefer gerät er dabei zwischen die Fronten des gerade beendeten Krieges. Eines Abends schaut er aus dem Fenster und sieht für einen kurzen Moment eine Siluette, die aussieht wie sein toter Freund.


Aufmachung
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Die Aufmachung ist natürlich genial. Man fühlt sich direkt in das Jahr 1948 in Wien zurückversetzt. Es gibt endlich mal KEINE Explosionen und durch die Luft fliegenden Menschen, die schauspielerische Leistung alleine zählt.

Passend dazu ist der Ton natürlich in MONO. Man muss allerdings dazu sagen, dass die deutsche Tonfassung gut ist, die englische Fassung allerdings ist in manchen Szenen asynchron. Außerdem lässt sich der deutsche Untertitel nicht ausblenden. Beim Ton ist natürlich die GENIALE Zither-Sequenz zu erwähnen, die man so oft mit Österreich in Verbindung bringt, die allerdings Hollywood konstruiert hat.

Was allerdings ein bisschen schade ist, ich weiß aber nicht, ob das an unserem Fernseher liegt: in vielen Szenen ist das ganze Bild etwas grünstichig.


Extras
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- Hörfilmfassung für Sehbehinderte
- Alternativer Anfang in der US-Fassung
- Biografien der Schauspieler
- Trailer

Alles in Allem sind die Extras nichts besonderes. Man kann mal reinschauen. Der alternative Anfang unterscheidet sich nicht so erheblich und die Biografien kriegt man notfalls auch auf Wikipedia.




Fazit
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Der Film ist natürlich echter Kult und man muss ihn gesehen haben, wenn man mal längere Zeit in Wien war, weil dieser Film in Wien noch heute allgegenwärtig ist. Es gibt ein dritte Mann Museum und natürlich gibt es auch Führungen zu den Schauplätzen in Wien, vom Riesenrad bis zur Kanalisation. Natürlich muss man sich so ein kleines bisschen auf den Film einlassen, weil das ganze natürlich ein sehr ungewohnter Hollywoodfilm ist. Es wird ein bisschen geschossen, aber für einen Thriller spritzt erstaunlich wenig Blut und es ist extrem wenig Feuer im Spiel. Dennoch wird die Atmosphäre und die Zerissenheit des Nachkriegswiens sehr gut eingefangen, immer wieder sind Trümmerberge zu sehen und natürlich ist auch die 4-Mächte-Polizei auf der Jagd dabei. Insgesamt ein absolut sehenswerter Thriller.

Miserabel ist allerdings die Qualität des Films an sich. Er ist nicht nur an vielen Stellen asynchron synchronisiert, auch der Grünstich der Bilder ist absolut fürchterlich. Ich bin mir Sicher, dass das nicht am Alter des Films liegt, sondern bei den Möglichkeiten, die es heute gibt, kann man da sicher wesentlich mehr draus machen.

Für den Film würde ich klare 5 Sterne geben, wir sind anschließend gleich bei der 3. Mann Führung mitgegangen, weil uns der Film gepackt hat. Da die DVD-Qualität für die heutige Zeit absolut zu Wünschen übrig lässt, ziehe ich 2 Sterne ab.

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 6. September 2013

Rahlstiege - Eher ein Schandfleck

Hallo Leute!

Heute stelle ich euch mal eine Treppe vor, die ich auf einem meiner Foto-Streifzüge entdeckt habe...


Rahlstiege
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Lage
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Die Stiege liegt nahe der U2-Station Museumsquatier/Mariahilferstraße am stadtseitigen Ende der Mariahilferstraße und verbindet diese mit der 6,5 m tiefer gelegenen Rahlgasse. Sie liegt im 6. Bezirk (Mariahilf).


Architektur
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Im Zentrum der Architektur ist der Gänsemädchenbrunnen, der im oberen Bereich der Treppe steht. Es gibt 2 seitliche Abgänge und eine durch ein verschnörkeltes Geländer zweigeteilte Haupttreppe.


Geschichte
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Die Treppe wurde 1870 fertiggestellt und nach dem Maler Carl Rahl benannt. Sie entstannt nach der Schleifung der alten Stadtmauern. Der Gänsemädchenbrunnen steht seit 1886 dort, nachdem er vorher auf der Brandstätte und vor der Mariahilfer Kirche stand.


Mein Eindruck
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Ganz ehrlich, die Treppe scheint irgendwann mal halbwegs repräsentativ gewesen zu sein, heute ist sie relativ unbedeutend und daher vor allem dreckig. Auf dem Hauptabsatz wimmelt es nur so von wirklich unschönen Graffitys. Sie wirkt in jedem Falle alles andere als repräsentativ. Die letzte Restaurierung war 1986, gereinigt wurde die Treppe wohl seit dem nicht mehr. Das ganze ist wirklich hübsch gearbeitet, es gehört nur mal alles ordentlich gesandstrahlt, damit die Treppe nicht mehr so schäbig ausschaut, damit Vogelkot und Grafitys mal weggehen.

Wenn die Treppe gepflegt wäre und vielleicht noch ein bisschen Sonne abbekommen würde, könnte ich mir schon vorstellen, dass man sich hier auch mal zum gucken hinsetzen könnte. Aber so hockt man ja gleich in ekelhaftem Vogelkot. 

Den Gänsemädchenbrunnen mit den Gänsen, die über das Mädchen wachen, finde ich durchaus hübsch, außer dass er meiner Meinung nach in die Falsche Richtung schaut, immerhin schaut das Mädchen von der Treppe weg.

Insgesamt muss ich sagen, diese Treppe als Sehenswert zu bezeichnen, wäre wohl vermessen, da gibt es bei weitem hübschere Stiegen in Wien. Sie erfüllt ihren Zweck und bringt die Leute aus den niedrigen Regionen zur Mariahilferstraße, mehr aber auch nicht.

In diesem Sinne

Eure Anke





Hier kann man sich sattessen

Hallo Leute!

Heute möchte ich euch mal wieder eine Sehenswürdigkeit meiner neuen Heimatstadt vorstellen...

Wiener Naschmarkt
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Lage
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Der Naschmarkt liegt in Wien-Mariahilf (6. Bezirk). Am besten gelangt man dorthin mit der U4 (Kettenbrückengasse).







Geschichte
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In seiner heutigen Form besteht der Naschmarkt seit 1905. Damals wurden 110 Marktstände einheitlich gemauert im Bereich des Wienflusses. Seit 1977 gibt es dort auch jeden Samstag einen großen Flohmarkt.


Angebot
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Auf dem Naschmarkt bekommt man so gut wie alles - vor allem aber Falaffel mit allen möglichen Humus-Sorten. Die bekommt man beim Gang durch die Marktstände quasi schon hinterhergeworfen. Aber an einigen Ständen werden auch alle möglichen Antipasti angeboten, Oliven mit Mandeln, gefüllte Paprika usw. Gemüsestände gibt es auch zahlreiche. Auch Gewürze bekommt man dort in allen Varianten. Einige Stände bieten auch Brot an und es gibt noch dazu einen großen Fischstand und Fleisch und Käse kann man dort kaufen. Süßigkeiten und Trockenfrüchte gibt es auch.

Dazwischen liegen dann aber auch einige Dönerbuden und kleine Restaurants.

Das Angebot hat sich größtenteils gruppiert. An einem Ende gibt es Fisch, am anderen Ende sind vor allem die asiatischen Geschäfte. Die Falaffelmänner sind eher in der Mitte.

Die Preise sind relativ normal, 20 Falaffel kriegt man z.B. für 2,50€.


Was ist das besondere am Naschmarkt?
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Im Vergleich zu anderen Märkten ist am Naschmarkt das besondere, dass man überall kosten darf. Besonders die Falaffel-Männer sind sehr eifrig und bieten jedem gleich einen Falaffel mit Humus an. Aber auch Oliven und Trockenfrüchte kann man überall probieren. Mittags kann man sich daher regelrecht sattessen.


Öffnungszeiten
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Wochentags geht der Markt von 6 bis 18.30 Uhr, Samstags von 6 bis 17 Uhr. Sonntags ist geschlossen. Empfehlenswert ist es, möglichst früh hinzugehen, weil ab 10 Uhr der Markt von Touristen ziemlich überlaufen ist. Vor allem Samstags ist Hölle, da die Marktgasse zwischen den Ständen ziemlich eng ist. Das liegt vor allem daran, dass nebenan Samstags Flohmarkt ist.


Fazit
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Der Naschmarkt ist absolut sehenswert. Vor allem die Atmosphäre mit den aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts stammenden Marktständen finde ich sehr speziell und nett. Allerdings nehmen die Falaffelstände leider etwas überhand, und überall stehen Indische Stände, die gefälschte Fussballtrikots anbieten. Ich denke, etwas mehr Abwechslung wäre ganz cool.

Leider ist das ganze Touristisch inzwischen leider tierisch überlaufen. Kommt man aber am frühen Vormittag, kann man sich so richtig sattessen und an jedem Stand Spezialitäten kosten. Dabei ist die Architektur der Marktstände und des Marktbüros echt schick und absolut sehenswert. Die Atmosphäre ist super.

Bei uns gehört der Naschmarkt zum Programm für unsere Besucher, eben weil dieser Markt für mich so richtig WIEN ist. Abzug gibts aber dennoch für die wenige Abwechslung und den großen Betrieb.

In diesem Sinne

Eure Anke

Donnerstag, 5. September 2013

Und es gibt so viel zu gucken...

Hallo Leute!

Heute war ich für euch mal wieder in einem klassischen Wiener Kaffeehaus. Darüber gibt es heute einen Bericht für euch...

Cafe Central
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Lage
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Das Cafe Central liegt im Bereich der U-Bahnstation Herrengasse und damit mitten im 1. Bezirk. Mit dem Auto dorthin zu gelangen, ist schwierig. Am Besten fährt man wohl mit der U3 (Herrengasse).

Das Gebäude ist Teil des Palais Ferstel.
Außenansicht des Cafe Central



Geschichte
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Das Cafe Central wurde bereits 1876 eröffnet. Zu seinen Stammgästen gehörten unter anderem Hugo von Hofmannstal und der Architekt Adolf Loos.


Ambiente
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Das Cafe Central ist relativ hell, im Vergleich etwa zum Cafe Hawelka und nicht ganz so intensiv besucht wie der Konkurrent am Graben. Dafür wirkt das ganze erheblich neuer und sauberer und wirkt dadurch wesentlich edler. Vor der Tür ist bei gutem Wetter ein kleiner Gastgarten, der ganz nett ist, zumal sich der Autoverkehr in dem Bereich in Grenzen hält.

Kommt man rein, steht man erstmal vor der riesigen Kuchentheke, in die ich ja am Liebsten gleich reingebissen hätte. Neben den traditionellen Wiener Gebäcksorten (Sachertorte und Apfelstrudel) gibt es wirklich alles mögliche, von Sahnetorten bis hin zu Obstböden.

Die Tische an sich sind so, wie man das aus dem Kaffeehaus kennt. Man hat kleine Marmortische und die traditionellen Kaffeehausstühle. Außerdem gibt es viele Kronleuchter.




Freundlichkeit
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Für ein Wiener Kaffeehaus sind die Ober wirklich super freundlich und fix. Normalerweise hört man immer wieder "komme gleich". Ich hatte, obwohl fast alle Tische belegt waren, meinen kleinen Braunen nach 7 min. Ich wurde gleich gefragt, ob ich denn noch eine Torte haben will oder einen Strudel. Auch die Rechnung kam relativ schnell.



Sauberkeit
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Das Kaffeehaus war supersauber und gepflegt.


Fazit
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Das Kaffeehaus ist wirklich genial. Ich liebe es, ins Kaffeehaus zu gehen und einfach nur zu gucken. Ich finde das Central wirklich toll, da es im Vergleich etwa zum Hawelka ein viel gemischteres Publikum hat. Neben Touristen mit ihren Kameras laufen hier auch die aufgestylten Damen der High Society Wiens rum. Alleine schon das ganze Ambiente ist einfach genial.

Das Cafe Central ist, obwohl es auch Speisen wie etwa Wiener Schnitzel, gibt, das was man sich unter einem Kaffeehaus so vorstellt. Weiter hinten hängen Bilder von der Kaiserin und dem Kaiser an der Wand.

Die Preise sind im oberen Durchschnitt. 2,80€ für den kleinen Braunen (in etwa ein Mocca mit Milch für die Fremdsprachler) ist absolut in Ordnung. Dafür darf man sich ja dann auch stundenlang hinsetzen und einfach nur gucken. Mich fasziniert es ja alleine schon, die Ober zu beobachten. Geschmacklich ist der Kaffee in Wiener Kaffeehaus eh immer super. Der kleine Braune ist relativ stark und sehr intensiv im Geschmack.
Kuchentheke - Mmmmmmmmmmmmmmh

Kleiner Brauner


Ich mag das Central sehr, unter einer Stunde geh ich da eigentlich niemals raus, einfach schon, weil es da so viel zu gucken gibt und weil es nicht ganz so überlaufen ist wie das Hawelka. Allerdings muss ich mich immer Arg beherrschen, dass ich die Kuchentheke nicht einfach leere. Und wenn es langweilig wird, liegen auch hier natürlich Tageszeitungen aller Art aus. Für mich ein sehr empfehlenswertes Haus...

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 4. September 2013

Wien erlesen: Ein Heimatbuch

Hallo Leute!

Heute möchte ich euch mal wieder ein Buch über meine Wahlheimat Wien vorstellen...

Wien - Im Beisl Ihrer Majestät - Ein Heimatbuch
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Autoren
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Die beiden Autoren stammen aus Graz, sind aber als sogenannte Restösterreicher nach Wien "eingewandert". Sie schreiben die einzelnen, unabhängigen Kapitel jeweils einzeln.


Inhalt
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Das Buch betrachtet Wien in allen Facetten. Die Autoren informieren im Prinzip über alles, was man vor allem als Neuwiener wissen muss - beginnend mit dem Autofahren in Wien über die Wiener und das Zusammenleben mit den Wienern (der Wiener grüßt z.B. generell nicht) über den Besuch beim Würstelstand und im Kaffeehaus.

Man lernt vor allem als Neuwiener die wichtigsten Begriffe kennen und man lernt auch ein bisschen das Verhalten der Wiener einzuschätzen, bei denen man manchmal denkt, man hätte was falschgemacht.

Immer zeigen sich die beiden Neuwiener als Begeistert.


Fazit
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Geschrieben wurde viel über Wien. Besonders scheint sich jeder Comedian dazu berufen zu fühlen, etwas über Wien zu schreiben. Das tun diese beiden Autoren, obwohl sie Kabarettisten sind, nicht. Insgesamt ist das Buch beispielsweise keineswegs fiktiv. Alles ist so, wie es in Wien eben ist. Es wird kein Piefke hinzugedichtet, sondern beispielsweise der erste Besuch im Prater ist genau so, wie man es erlebt. Man bekommt den Hinweis, auf der Hauptallee gut joggen zu können und fragt sich erstmal, wie man im Vergnügungspark joggen soll. Dann erst merkt man, dass der Prater mehr als doppelt so groß ist wie der Central Park und das Riesenrad nur ein kleiner Bruchteil des ganzen ist.

Ich finde alleine schon den Aufbau der Kapitel absolut genial. Der Autor schreibt zunächst eine kleine Episode, etwa wie der Mythos Sisi für ihn zerstört wurde. Dann aber kommt eine Art kleines Heimatlexikon ("Lainzer Tiergarten" oder "Hermesvilla"). Und dann kommen wichtige Daten, die man zum Museumsbesuch braucht, Öffnungszeiten und Eintrittspreise. Oder es gibt Telefonnummern von Taxizentralen und Adressen von den besten Würstelständen.

Das Buch liefert alles, was man als Neuwiener so wissen sollte. Die Autoren begehen Fehler, die man als Zugezogener vermeiden kann. Es gibt Adressen. Und all das auf keineswegs blöde und klischeehafte Art und Weise, sondern eigentlich nur amüsant. Ich lebe seit mehr als 1 Jahr in Wien und fühlte mich in zahlreichen Szenen an mich in den ersten Monaten erinnert.

Das Buch ist informativ und witzig, vor allem, wenn man mit dem Gedanken spielt, nach Wien zu ziehen oder wenn man eine ganz besondere Beziehung zu dieser schönen Stadt hat.

In diesem Sinne

Eure Anke


Mein Eindruck
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Dienstag, 3. September 2013

Donaurundfahrt - Nicht sonderlich spannend...

Hallo Leute!

Heute gibt es mal wieder einen neuen Bericht aus meiner Wahlheimat. Nachdem am vergangenen Wochenende die Oma zu Besuch war, haben wir ein paar "seniorengerechte" Touren gemacht. Unter anderem waren wir auf der Donau unterwegs.


Große Donaurundfahrt
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Einstiegsmöglichkeiten
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Es gibt insgesamt 3 Zustiegsmöglichkeiten: An der Schiffstation am Schwedenplatz, an der Donaumarina und direkt bei der Reichsbrücke.


Preise
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Es gibt die Möglichkeit, eine ganze oder eine halbe Runde mitzufahren. Die Preise für die halbe Runde sind wiefolgt:

Schwedenplatz - Marina Wien      1 Stunde              € 19,-
 Schwedenplatz - Reichsbrücke      2 Stunden      € 19,-
 Marina Wien - Reichsbrücke      15 Minuten      € 19,-
 Marina Wien - Schwedenplatz      1,5 Stunden      € 19,-
 Reichsbrücke - Schwedenplatz      1,5 Stunden      € 19,-


Der Preis für die ganze Runde liegt bei 25€. Das gilt auch, wenn man von der Reichsbrücke zur Marina Wien fährt.


Abfahrtszeiten
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A      30.03. - 19.04.2013      täglich          -        täglich          -                  -
A      20.04. - 08.05.2013      täglich      täglich      täglich      täglich          -
A      09.05. - 15.09.2013      täglich      täglich      täglich      täglich      täglich
A      16.09. - 29.09.2013      täglich      täglich      täglich      täglich          -
A      30.09. - 27.10.2013      täglich          -        täglich          -               -
Schwedenplatz               10:30      11:30      14:00      15:00      16:00
 Schleuse Freudenau                 |                 |             |         |         |
 Marina Wien                      12:10      13:10      15:40      16:40      17:40
 Reichsbrücke                      12:25      13:25      15:55      16:55      17:55


B      30.03. - 19.04.2013      täglich          -              täglich         -                 -
B      20.04. - 08.05.2013      täglich      täglich      täglich      täglich         -
B      09.05. - 15.09.2013      täglich      täglich      täglich      täglich      täglich
B      16.09. - 29.09.2013      täglich      täglich      täglich      täglich         -
B      30.09. - 27.10.2013      täglich          -       täglich         -               -
 Reichsbrücke                      12:30      13:30      16:00      17:00      18:00
 Schleuse Nußdorf                 |                  |            |                  |            |
 Schwedenplatz              13:50      14:50      17:20      18:20      19:20


A bzw. B sind jeweils die halbe Runde. Zum Preis von 25€ fährt man die Strecke A+B.


Unsere Tour
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Wir begannen die Tour bei TOP Wetter, allerdings auch bei starkem Wind um 14 Uhr am Schwedenplatz. Da ich mich vorher für den Wien-Club (www.clubwien.at) kostenlos registriert hatte, gab es 20% Rabatt. Beim Kauf der Tickets erfuhr ich jedoch, dass man 2€ pro Person Treibstoffzuschlag zahlen muss. Da habe ich irgendwie gedacht, dass man die Tickets auch einfach hätte teurer machen können. Irgendwie merkwürdig. Die Tickets habe ich 2 Stunden vorher bei der Service-Station am Schwedenplatz gekauft.

Einstieg war etwa 10 Minuten verspätet. Da waren dann gleich 2 Schiffe, die bereit standen. Eines machte nur die Kanalrundfahrt, das andere machte die große Runde. Ich fand das ein bisschen unkoordiniert, da man eine halbe Stunde später die Anlegestellen leer hatte, so dass die Schiffe auch zeitversetzt hätten ablegen können. Da wäre die Menschenmenge kleiner gewesen.

Dann begann die Fahrt in Richtung Urania, entlang des Donaukanals, den Prater zur linken, den 3. und den 11. Bezirk zur rechten Seite. An der Schleuße Freudenau war dann etwas warten angesagt, da hier, am Wasserkraftwerk, eine Höhe von 8 Metern überwunden werden muss. Das dauerte etwa 20 Minuten. An der Donau ging es dann vorbei an der ersten buddhistischen Pagode Österreichs in Richtung Marina Wien. Dort stand dann der erste Stop an.

Was ich sehr schade fand: Draußen gab es kaum Plätze, so dass wir im stickigen Innenraum saßen. Das war zwar nett, weil man zu beiden Seiten etwas sehen konnte, aber bei 27 Grad im Schatten könnte so ein Glaskasten schonmal klimatisiert sein. Der Preis für Essen und Getränke war in Ordnung. Für eine Portion Pommes, einen Apfelstrudel und 4 Getränke habe ich 18€ gezahlt. Wenn man aber bedenkt, dass wir schon 88€ für die Fahrt an sich gezahlt haben, da hätte ruhig ein Getränk dabei sein können.

Ab der Marina hatten wir dann einen Platz auf dem Deck. Ab hier ging es dann vorbei am Ernst-Happel-Stadion in Richtung Reichsbrücke. Hier sieht man die niedlichen Hausboote, die am Ufer der Donauinsel festliegen. Auf Höhe der Reichsbrücke passiert man die Uno-City und die Jubiläumskirche. Hier erfolgt dann noch ein weiterer Stop. Weiter oben kommt man dann an einem großen Schulschiff vorbei und biegt dann am Fuße des Leopoldsbergs wieder zurück auf den Donaukanal. Hier geht es durch die Nussdorfer Schleuße nach unten. Dann, vorbei an der Hundertwasser-Müllverbrennungsanlage in Spittelau wieder zurück zum Schwedenplatz.

Die Toiletten sind übrigens halbwegs sauber, eben so, wie man es bei großen Menschenmengen erwarten kann.



Fazit
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Diese Tour ist für Senioren ganz interessant, gehört aber definitiv NICHT zum Pflichtprogramm in Wien. Die Tour ist völlig überteuert, das Schiff wirkt total schrammelig, obwohl es laut Datenblatt erst im April in Dienst genommen wurde. Und wirklich viel sehen kann man auf der Tour auch nicht. Ich denke, die Erfahrung, durch die beiden Schleußen zu fahren, ist zwar ganz nett, auch die Stadt mal vom Wasser aus zu sehen, ist auch nett, aber eben nicht mehr. Das einzige, was ich vorher noch nicht gesehen hatte, war die Pagode. Und das ist jetzt auch nicht sooooooooooooooooooooo spannend. Am Kanal gibt es einige nette Örtlichkeiten, aber auch das ist jetzt nicht so unendlich spektakulär.

Ich fand die Tour insgesamt eher anstrengend, den ersten Teil saßen wir im stickigen Glaskasten, in dem die Luft förmlich stand. Das war ziemlich eklig. Für unsere Seniorin wars ganz gut, draußen war es dann aber auch wieder zu zugig.

Alles in Allem ist die Tour teuer und man kann getrost drauf verzichten. Man kann sie mal machen, sie ist aber insgesamt eher langweilig. Das Schiff ist schrammlig, auch wenn es angeblich "neu" sein soll.

Und plötzlich 2€ pro Person Treibstoffzuschlag? Himmel, dann macht die Tickets doch einfach 2€ teurer, als die Leute dann so abzuziehen und erst am Ende zu sagen, dass es dann doch pro Person nochmal 2€ mehr kostet.

Wenn man in Wien mal einen Nachmittag zu viel Zeit hat und keine Ahnung hat, was man machen sollte, und zu viel Geld hat, kann man sich das mal anschauen, aber sonst fand ich sie eher fragwürdig. Für mich waren das 3,5 Stunden vertane Zeit...

In diesem Sinne

Eure Anke

Burg Kreuzenstein - Das Wandern ist des Wieners Lust (3)

Hallo Leute!

Auch außerhalb von Wien gibt es allerhand Sehenswertes. Eine nette Burg liegt in der Nähe von Kornneuburg. Es handelt sich dabei um die Burg Kreuzenstein, die wir im Sommer erwandert haben...


Burg Kreuzenstein
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Lage
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Die Burg Kreuzenstein liegt oberhalb des Ortes Leobendorf und ist ganz gut mit dem Auto zu erreichen. Die S-Bahn hält am Ortsrand, man sollte ca. 45 min Fussweg bis rauf zur Burg kalkulieren.

Wir sind mit unserer Wanderung schon in Langenzersdorf gestartet und dann entlang der Donau nach Kornneuburg und von dort über Leobendorf zur Burg und dann von dort aus zurück mit der S-Bahn. Das war eine sehr nette Wanderung.

Der Weg hinauf zur Burg war teils recht schmal und vom Regenwasser ausgespült. Da sollte man einigermaßen trittsicher sein und vielleicht auch nicht unbedingt mit den Flipflops wandern.


Geschichte
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Im 12. Jahrhundert von den Fornbachern gebaut, gelangte die Burg 1258 in den Besitz der Habsburger. Bis zum 30jährigen Krieg wurde die Burg nie erobert. Als die Schweden sie in Besitz nahmen und anschließend abzogen, wurde sie allerdings 1645 gesprengt und damit vollständig zerstört.

Die heutige Burg geht auf das Jahr 1874 durch die Grafen Wilczek zu einer mittelalterlichen Schauburg umgestaltet und wieder aufgebaut. Im 2. Weltkrieg wurden Teile der Burg schwer beschädigt und zahlreiche Kunstgegenstände geraubt.

Heute dient die Burg, als klassische mittelalterliche Burg, häufig als Filmkulisse für mittelalterliche Filme. Der bekannteste ist wohl Ken Folletts "Säulen der Erde" 2009.




Mein Eindruck
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Die Wanderung zu der Burg Kreuzenstein ist echt nett. Die Burg sieht von Außen auch echt beeindruckend aus mit ihren vielen Türmchen, eben eine mittelalterliche Burg, die in einem solch guten Zustand ja leider heute meist nur noch in Ruinenform zu sehen ist. Es gibt Zinnen, dicke Mauern und eine Zugbrücke, eben alles, was man sich aus einem Ritterfilm so erwartet.

Der kleine Beisl ist OK, halt sowas, wie man es bei einem solchen Wanderziel erwartet (Bier 3,20€, Schnitzel mit Pommes Preis weiß ich nicht mehr, aber OK).

Dann kommen die Geschichten, die einen aufregen. Die Burg an sich kann man innen nur mit Führungen besichtigen, die für Erwachsene schlappe 10€ kosten sollten. Wir kamen allerdings eh nicht in die Verlegenheit, uns entscheiden zu müssen, da die Räume aufgrund von Dreharbeiten (wie gesagt, die Burg ist beliebter Drehort von TV- und Kinoproduktionen) gesperrt war. Aber 10€ für eine 60 min Führung finde ich schon ein bisschen happig, zumal es ja nicht gerade Schönbrunn ist und man nicht gerade Exkalibur zu erwarten hat. Es gibt eben eine Rüst- eine Jagdkammer, eine Küche usw.

Zusätzlich gibt es noch zumindest Sonntags Greifvogelvorstellungen. Die sollte auch nochmal 8€ (4€ für Kinder) Eintritt kosten und man musste 1 Stunde warten. Daher haben wir uns auch da gegen entschieden, zumal wir solche Vorstellungen zu Genüge kennen und das ganze auch eher was für Kinder ist.

Die Burg an sich ist wirklich toll, man sieht sie bei klarem Wetter schon von Wien aus. Man hat ein tolles Ziel, was man ab Kornneuburg für die Wanderung anvisieren kann, da man diese riesige Festungsanlage wirklich schon von weitem sieht. Und von unten schaut sie auch wirklich beeindruckend aus. Und auch der Fernblick bis nach Wien hinein ist bei klarem Wetter einfach gigantisch!

Als wir dann oben waren, habe ich mich über die teils unverschämten Preise ein wenig geärgert. Gut, 8€ für eine Greifvogelvorstellung ist noch OK, aber 10€ für die Führung finde ich dann schon etwas viel, gerade wenn ich mir überlege, dass man als Familie mit 2 Kindern gleich mal mehr als 50€ für den Besuch los ist. Und nach dem mühevollen Aufstieg will man als Wanderer eben am Ende auch mal in die Burg schauen. Gleichzeitig ist dort aber auch nix so besonderes passiert (die vergleichbare, aber wesentlich ältere Wartburg kostet etwa 9€ Eintritt und da hat dann immerhin Luther die Bibel übersetzt). Hier hat man nur eine quasi mittelalterliche Burg aus dem 19. Jahrhundert. Ich fands ganz gut, dass an dem Tag eh keine Führungen stattfanden, sonst wäre ich wohl jetzt noch ein bisschen griesgrämiger...

Man kommt ohne Probleme mit dem Auto bis rauf. Der Wanderweg könnte ein wenig gepflegter sein, er ist gerade an steilen Stellen ausgewaschen und daher ist festes Schuhwerk nötig.

Der Ausflug ist wirklich schön, für den Wanderweg und für die Eintrittspreise gibt es aber je 1 Stern Abzug. Ich gebe dennoch meine Empfehlung.

In diesem Sinne

Eure Anke



Vorstellungszeiten und Eintrittspreise der Adlerwarte
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Einzelpersonen: € 8,-
Gruppen (ab 20 Personen) € 7,-
Saisonkarte Erwachsene € 32,-- (nur in Verbindung mit einem Lichtbildausweis gültig)

Montag geschlossen (außer Feiertag)
Dienstag 11:00 und 15:00
Mittwoch 11:00 und 15:00
Donnerstag 11:00 und 15:00
Freitag 11:00 und 15:00
Samstag 11:00 und 15:00
Sonntag 11:00 und 14:00 und 16:00
alle Feiertage 11:00 und 14:00 und 16:00

www.adlerwarte-kreuzenstein.at

Wien erlesen... Ali will die Welt retten...

Hallo Leute!

Heute stelle ich euch mal ein etwas ungewöhnlicheres Buch vor, welches in meiner Heimatstadt Wien spielt...


Mohr im Hemd
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Daten
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Titel: Mohr im Hemd oder Wie ich auszog, die Welt zu Retten
Autor: Martin Horvath
Verlag: Deutsche Verlags-Anstalt
ISBN: 342104547X
Preis: 19,99€


Inhalt
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Ali ist 15 Jahre alt. Er lebt in einem Asylbewerberheim am Stadtrand von Wien. Er stammt aus Afrika, hat seine gesamte Familie verloren. Aber er versteht sich selbst nicht als Asylbewerber, sondern viel mehr als eine Art Anwalt der Menschen. Nach eigenen Angaben beherrscht er 40 Sprachen fließend und kann auch sonst alles, was das Leben so bietet.

Ali liebt es, Geschichten über die Menschen zu erfahren. So erzählt er uns in diesem Buch die Geschichten aller Leute, denen er im Asylbewerberheim begegnet. Besonders liegen ihm die UMFs am Herzen, die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, zu denen er ja selbst gehört. Wöchentlich kommen neue dazu, andere werden abgeschoben. Eine menschliche Tragödie, die Ali nicht mehr hinnehmen will. Er wird somit zu einer Art Anwalt, der gegen diese Ungerechtigkeiten vorgehen will, wenn nötig mit Gewalt.


Leserschaft
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Das Buch ist lesenswert für Jugendliche (ich würde schätzen ab 14 Jahren) und Erwachsene.


Fazit
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Das Buch ist ziemlich außergewöhnlich. Nicht nur durch die Geschichte an sich. Man erfährt sehr viel über die tragischen Geschichten, die sich tagtäglich in Asylbewerberheimen abspielen, nicht nur in Wien sondern überall. Man erlebt einen 15 jährigen, der nicht nur seine Geschichte erzählt, sondern die Geschichte aller Menschen um ihn herum. Dabei ist er durchaus ein typischer 15jähriger. Er kann alles (wie gesagt, er beherrscht 40 Sprachen fließend), er verliebt sich NATÜRLICH in die wesentlich ältere Betreuerin, die natürlich auch extrem auf ihn steht, er beherrscht alles und er glaubt, die Welt retten zu können.

Das Buch lässt sich sehr angenehm lesen. Der Stil ist sehr flüssig und stolpert kaum. Man fühlt sich sehr schnell in die Person des Ali versetzt, der tagtäglich tragische, aber auch lustige Geschichten im Asylbewerberheim erlebt.

Ali erzählt uns die Geschichten seiner Mitasylbewerber aus einer gewissen Distanz, die ihn ein bisschen unwirklich wirken lassen. Gleichzeitig redet er mit einem gewissen Humor und Sprachwitz, was eben diesen dramatischen und teilweise wirklich grässlichen Geschichten ein bisschen den schrecken nimmt. Das stimmt sehr nachdenklich, ohne dass der Leser dabei die Distanz verliert. Dennoch wird man nachdenklich. Ich musste beim Lesen immer wieder absetzen, weil das ganze wirklich sehr bewegend ist...

Ich finde das Buch insgesamt sehr lesenswert. Mir gefällt die Mischung aus amüsantem - gerade in der ersten Hälfte des Buches muss man häufiger schmunzeln - und tragischen Geschichten, Abschiebungen und anderen dramatischen Geschichten, die sich täglich in einem Asylbewerberheim stattfinden. Das stimmt nachdenklich über Themen wie Asyl und Ausländer und über Geschichten, die einen Menschen dazu bewegen, dass man seine Heimat verlässt, weil man fliehen muss, vor Krieg oder Hunger. Ich mag solche Geschichten von schwerwiegenden Schicksalserzählungen Krieg und Hunger eigentlich gar nicht, weil ich abends am liebsten im Bett lese, diese Geschichte aber ist leichtfüßig und stimmt trotzdem sehr nachdenklich.



Mit Wien hat das ganze auf den ersten Blick wenig zu tun. Aber aufgrund des NR-Wahlkampf und der Kampagne der FPÖ ist das Thema hier wohl brisanter denn je...

Von mir gibt es 4 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke


PS: Mohr im Hemd ist übrigens eine österreichische Desertspeise, die Ali sehr gerne mag. Es hat nix mit seiner Hautfarbe zu tun, es ist eigentlich ein sehr leckerer dunkler Schokoladenkuchen mit warmer Schokoladensoße

Montag, 2. September 2013

KHM-Jahreskarte: 7 Museen für 1 Jahr um nur 34€

Hallo Leute!

In meinem Blog möchte ich euch auch die eine oder andere Sparmöglichkeit in Wien vorstellen, Tipps, die auch nützlich sein können, wenn man länger in Wien ist, aber auch, wenn man als Tourist die Stadt besichtigen will... Eine davon ist die Jahreskarte vom Kunsthistorischen Museum...


KHM Jahreskarte
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Kosten
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Die Jahreskarte des Kunsthistorischen Museums kostet ab dem 19. Lebensjahr 34€ (davor ist der Eintritt in die Museen kostenlos). Man bekommt das Ticket bei allen Museen. Man benötigt einzig einen Lichtbildausweis, da das Ticket personalisiert wird und nicht übertragbar ist. Zusätzlich gibt es 2€ Rabatt für Jahreskartenbesitzer der Wiener Linien.


Gültigkeit
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Das Ticket ist ab der Ausstellung 1 Jahr gültig. Bei jedem Besuch benötigt man seinen Lichtbildausweis und kann jedes der 7 Museen so oft besichtigen, wie man möchte.

- Kunsthistorisches Museum (Maria-Theresien-Platz; Einzeleintritt 14€ in Kombi mit der Neuen Burg)
- Neue Burg (Heldenplatz)
- Kaiserliche Schatzkammer (in der Hofburg; Einzeleintritt 12€)
- Kaiserliche Wagenburg (in Schönbrunn; Einzeleintritt 6€)
- Weltmuseum (in der Neuen Burg; Einzeleintritt 8€)
- Österreichisches Theatermuseum (Palais Lobkowitz; Einzeleintritt 8€)
- Schloss Ambras Innsbruck (in Innsbruck; Einzeleintritt 10€)



Alle weiteren Infos über die Sammlung bekommt man online unter www.khm.at oder über die KHM-App.


Sparpotential
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Als absoluter Museumsfan ist das Sparpotential für mich extrem hoch. Ich war alleine schon 4x im Kunsthistorischen Museum, da dieses Museum so groß ist, dass man mit einem mal kaum hinkommt. Außerdem kann man mit diesem Ticket die ständig wechselnden Sonderausstellungen besuchen. Wenn man länger oder öfter in Wien ist, sollte man sich wirklich den Kauf dieses Tickets überlegen.

Jetzt, wo der Herbst wieder beginnt, werde ich definitiv die anderen Museen noch anschauen, was ich sicherlich auch ohne Jahreskarte getan hätte. Und wenn man dann insgesamt die Summe der Tickets berechnet, kommt man alleine bei den Wiener Museen auf 48€.

Ich bin sehr zufrieden. Im nächsten Jahr ist dann die Jahreskarte des Naturhistorischen Museums dran. Man muss ja alles mal probieren.

Von mir gibt es für die Jahreskarte des KHM definitiv 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke